22.01.2015 Aufrufe

w26M2

w26M2

w26M2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Analyst kann somit wie erwähnt jedes Zwischenergebnis<br />

bewerten, einordnen und den weiteren Analyseprozess<br />

dementsprechend neu ausrichten (gerichtete<br />

Suche). Jeder Zwischenschritt erzeugt zudem neues oder<br />

vertieftes Verständnis über das untersuchte Phänomen<br />

im Bewusstsein des Analysten, mehr als es die (visuelle)<br />

Bewertung eines einzelnen Endergebnisses es je könnte.<br />

Als zusätzlicher Nutzen der iterativen visuellen Analyse<br />

können Zwischenergebnisse, die zu relevanten Entscheidungen<br />

für den weiteren Analyseverlauf geführt haben,<br />

als »Schnappschüsse« (Checkpoints) gespeichert werden.<br />

Ein daraus erzeugtes »visuelles Analyse-Logbuch« kann<br />

bei der späteren Kommunikation der Ergebnisse helfen,<br />

einzelne Bewertungen belastbar und für Dritte nachvollziehbar<br />

zu machen, und so potentiell die Entscheidungsfindung<br />

zu verbessern und zu beschleunigen. Gute<br />

VA- und Self-Service BI Lösungen sehen oft entsprechende<br />

Funktionalität zum späteren Abspielen solcher Schnappschüsse,<br />

oft als Storyboard, d.h. in einer vom Analysten<br />

bestimmten Auswahl und Reihenfolge sowie individuell<br />

annotiert, vor.<br />

Einordnung von Visualisierungswerkzeugen<br />

Der Übergang zwischen einfachen Visualisierungslösungen<br />

und fortgeschrittenen Visual Analytics-Frameworks<br />

ist dabei fließend. Nicht-interaktive Info-Grafiken eignen<br />

sich im Allgemeinen nur für die Kommunikation eines<br />

eng begrenzten Sachverhalts, lassen sich aber selbst von<br />

Endanwendern sehr schnell mit den allermeisten Standardlösungen<br />

(z. B. Excel-Spreadsheet-Visualisierungen)<br />

erzeugen. Produkte, die Self-Service-BI-Lösungen bereitstellen,<br />

erlauben im Allgemeinen größere Datenmengen<br />

dank Anbindung an fast beliebige, skalierbare Back-Ends<br />

sowie mehr Flexibilität bei der Erstellung semi-interaktiver,<br />

aufgaben- bzw. anwendungsspezifischer Grafiken<br />

und Dashboards 127 , richten sich typischerweise aber eher<br />

an erfahrene Anwender. Werkzeuge zur explorativen<br />

visuellen Datenanalyse (EDA) bzw. visueller Analyse sind<br />

überwiegend spezialisierte Frameworks, oft aus dem<br />

Forschungsumfeld, welche mehrere komplementäre<br />

Visualisierungs- und Analysetechniken hoher Komplexität<br />

für den professionellen Data Scientist bzw. den Visualisierungsexperten<br />

bereitstellen. 128<br />

Während unterschiedliche Visualisierungstechniken einzelne<br />

Aspekte des CRISP-DM adressieren (vgl. Abbildung<br />

32), deckt die Visuelle Analytik als Methodik den gesamten<br />

Prozess ab:<br />

• im Sinne der visuellen Exploration (EDA) während<br />

der Phasen Business Understanding und Data<br />

Understanding<br />

• im Sinne des Visual Debuggings während der Data<br />

Preparation, des Modeling und der (visuellen) Evaluation,<br />

sowie<br />

• im Sinne des (erweiterten) Visual Reportings zeitnaher,<br />

belastbarer und nachvollziehbarer Bewertungen<br />

für die Entscheidungsunterstützung.<br />

Im Gegensatz zum klassischen Data Mining betont<br />

die Visuelle Analytik dabei ausdrücklich eine iterative<br />

Vorgehensweise in kleinen Teilschritten mit sofortiger<br />

Evaluation der erzielten Zwischenergebnisse, wie in Abbildung<br />

36 durch die zusätzlichen Rückkoppelungspfeile<br />

angedeutet.<br />

127<br />

z. B. Tableau, Qlikview<br />

128<br />

Ein bekanntes Beispiel für diese Kategorie sind die Geo-Analysewerkzeuge der ArcGIS Spatial Analysis Workbench<br />

86

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!