Klinoptikum 03/2011 - LKH-Univ. Klinikum Graz
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Durch Zufall<br />
zur Kinderradiologie<br />
Am 30. September <strong>2011</strong> „verliert“ das <strong>Univ</strong>.-<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Graz</strong> und die Radiologie einen seiner<br />
bedeutendsten Köpfe – <strong>Univ</strong>.-Prof. Dr. Richard<br />
Fotter zieht sich in den Ruhestand zurück. Wie<br />
es überhaupt dazu kam, dass er (Kinder-)Radiologe<br />
wurde und wie sich die Medizin und das<br />
<strong>Klinikum</strong> während seines langen beruflichen<br />
Schaffens verändert haben, erzählt <strong>Univ</strong>.-Prof.<br />
Fotter dem <strong>Klinoptikum</strong> in einem kurzen Rückblick<br />
auf knapp 40 Jahre.<br />
<strong>Klinoptikum</strong>: Warum haben Sie Medizin studiert?<br />
<strong>Univ</strong>.-Prof. Dr. Richard Fotter: Das war eher zufällig.<br />
Nach der Matura wusste ich nicht wirklich, was<br />
ich beruflich machen wollte. Ich überlegte Mittelschulprofessor<br />
für Englisch und Deutsch zu werden.<br />
Dann war ich beim Militär im Sanitätsdienst. Von da<br />
an habe ich gewusst: Ich studiere Medizin.<br />
Und wie sind Sie beim Fach Radiologie gelandet?<br />
Ich wollte immer Radiologie machen, weil mich das<br />
Systematisch-Analytische, das Detektivische daran<br />
gereizt hat. Als begeisterter Hobbyfotograf hat mich<br />
auch die technische Seite der Radiologie interessiert.<br />
Das war eine glückliche Verbindung von privaten<br />
und beruflichen Interessen und in der Zeit vor der<br />
Digitalisierung der Radiologie auch sehr nützlich.<br />
Sie wussten schon als Student, dass Sie Radiologe<br />
werden?<br />
Meine Ausbildung war ja noch anders als sie es heute<br />
ist. Wir haben uns damals noch sehr lange auf das<br />
Fach Radiologie vorbereitet – je ein Jahr Pathologie<br />
und Interne Medizin, sieben Monate Kinderchirurgie...<br />
Ich kann heute gar nicht mehr genau sagen,<br />
wann die Entscheidung gefallen ist. Aber es muss<br />
doch während des Studiums gewesen sein, da alle<br />
meine Gegenfächer schon auf das Fach Radiologie<br />
ausgerichtet waren. Das klinische Arbeiten war<br />
damals üblich und – wie ich finde – auch wichtig.<br />
4 Ausgabe 3/<strong>2011</strong><br />
INTERVIEW<br />
Stabsstelle PR<br />
Heutzutage gehen die Studierenden direkt von der<br />
Uni in die Radiologie und arbeiten zu wenig mit und<br />
an Menschen.<br />
<strong>Univ</strong>.-Prof. Dr. Richard Fotter<br />
Stichwort Kinderradiologie – wie sind Sie zu diesem<br />
Spezialgebiet gekommen?<br />
Also das war wirklich der reine Zufall. Zu meiner<br />
Zeit ist man ja zum jeweiligen Klinikchef gegangen<br />
und hat gefragt, ob man auf der Klinik oder Abteilung<br />
arbeiten kann. Die Ausbildungsstellen waren<br />
noch nicht zentral gesteuert wie es heute üblich ist.<br />
So bin ich zu Prof. Sauer, chirurgisch-orthopädische<br />
Kinderabteilung und Ordinariat für Kinderchirurgie,<br />
in die Heinrichstraße gekommen. Vorher hatte ich<br />
keine speziellen Ambitionen etwas mit Kindern zu<br />
machen. Wie ich mit Kindern dann gearbeitet habe,<br />
wollte ich die Radiologie und Kinder unbedingt<br />
zusammenbringen. Ich wurde von Prof. Sauer und<br />
meinem damaligen Chef Prof. Vogler gefragt, ob ich<br />
die Kinderradiologie übernehmen möchte – was ich<br />
sehr gerne getan habe. Ich bin dann 17 Jahre zwischen<br />
Radiologie und Heinrichstraße gependelt.<br />
Die Radiologie hat sich in den letzten Jahren sehr<br />
verändert – weg vom Film hin zur Digitalisierung.<br />
Wie haben Sie diese Entwicklung erlebt?<br />
Die Radiologie ist einen ganz spannenden Weg gegangen<br />
und hat die Entwicklungen der Gesellschaft<br />
und der Welt Richtung WorldWideWeb mit vollzogen.<br />
Es gibt sicher kein anderes medizinisches Fach,<br />
wo die Digitalisierung eine so große Rolle spielt wie<br />
in der Radiologie. Zugleich waren wir auch bereit,<br />
die digitale Welt anzunehmen.