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Klinoptikum 03/2011 - LKH-Univ. Klinikum Graz

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GESUNDHEIT<br />

Uns ÖsterreicherInnen geht’s<br />

an die Knochen!<br />

Die Entwicklung der Bevölkerungspyramide<br />

sorgt für einen dramatischen Anstieg<br />

von Knochenbrüchen im Alter, verursacht<br />

durch die Volkskrankheit Osteoporose.<br />

Die demografische Entwicklung wird weit reichende<br />

Folgen für den Bereich der Unfallversorgung<br />

in Österreich haben, so <strong>Univ</strong>ersitätsprofessor Dr.<br />

Michael Blauth anlässlich der Jahrestagung der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie<br />

(ÖGU) in Salzburg. Einen wesentlichen Anteil an<br />

der erwarteten Entwicklung der Altersfrakturen,<br />

die Zahl der 80-Jährigen wird sich in den kommenden<br />

40 Jahren verdreifachen. 2050 wird jeder<br />

Dritte über 60 Jahre alt sein, der Osteoporose hat.<br />

Jede/r Dritte betroffen<br />

Neue Studien zeigen, dass es derzeit 600.000 bis<br />

700.000 Betroffene gibt. Jede dritte Frau, jeder<br />

vierte Mann in Österreich erkrankt an Osteoporose.<br />

Die WHO zählt Osteoporose bereits jetzt zu den<br />

zehn häufigsten und zehn teuersten Erkrankungen<br />

weltweit.<br />

„Das Ansteigen der Altersfrakturen ist ein ernst zu<br />

nehmender Trend. Die ÖsterreicherInnen werden<br />

immer älter und damit gebrechlicher. Diese PatientInnen<br />

sollten daher von Unfall-Spezialisten<br />

behandelt werden, die auf diese Einsätze bestens<br />

vorbereitet sind“, forderte Blauth. Wichtig sei eine<br />

strenge Qualitätskontrolle bei den Behandlungen.<br />

Blauth verweist auf das Beispiel hüftgelenksnaher<br />

Oberschenkelbruch. „Neunzig Prozent aller Hüft-<br />

frakturen sind auf einen Unfall, meist einen Sturz,<br />

zurückzuführen“. Derzeit würden etwa 16.000<br />

hüftgelenksnahe Oberschenkelfrakturen pro Jahr<br />

in Österreich behandelt. Die Kosten pro Akutbehandlung<br />

einer solchen hüftnahen Fraktur liegen<br />

derzeit bei etwa 30.000 Euro. Die Gesamtkosten<br />

belaufen sich aufgrund der hohen Folgekosten<br />

einschließlich aller Maßnahmen zur Rehabilitation<br />

auf etwa 75.000 Euro. 2040 rechnen die ExpertInnen<br />

von der ÖGU auf Grund der demografischen<br />

Entwicklung mit 25.000 hüftgelenksnahen Oberschenkelbrüchen<br />

pro Jahr und vorsichtig geschätzten<br />

Kosten von 1.875 Milliarden Euro für das Gesundheitssystem<br />

nur aus diesem Posten.<br />

Spezielles Training hilft<br />

Kraft und Gehfähigkeit führen. Dadurch werde die<br />

Häufigkeit von Stürzen mit komplizierten Brüchen<br />

verringert und die Lebensqualität der SeniorInnen<br />

verbessert. Blauth: „Wer nicht trainiert, verliert pro<br />

Jahr zehn Prozent seiner Muskel- und Knochenmasse.“<br />

Bewusstseinsbildung rund um das Thema<br />

Osteoporose sei ein weiterer wichtiger Schritt.<br />

Denn: Therapien, die wirksam helfen und volkswirtschaftlich<br />

die explodierenden Kosten geringer<br />

halten würden, gibt es bereits.<br />

„Das Eigenartige ist, dass die Osteoporose von<br />

PatientInnen, aber auch ÄrztInnen nach wie vor<br />

völlig unterschätzt wird“, beklagt Blauth. Nur 15<br />

Prozent der Frauen und zehn Prozent der Männer<br />

in Österreich glauben, dass Osteoporose für sie ein<br />

Problem werden könnte. Viele halten Osteoporose<br />

für eine unvermeidbare Alterserscheinung. „Fakt<br />

ist, dass jede/r dritte Österreicher/in an Osteoporose<br />

erkrankt, aber nur 25 Prozent der Betroffenen<br />

von ihrer Erkrankung wissen und nur 20 Prozent<br />

rechtzeitig und richtig behandelt werden.“<br />

Ausgabe 3/<strong>2011</strong><br />

Quelle: FGÖ<br />

Kontakt:<br />

Wolfgang Lawatsch, DGT<br />

Bereich SM<br />

Abt. Personalentwicklung/BGF<br />

Tel.: 385 / 83351<br />

E-Mail: wolfgang.lawatsch@klinikum-graz.at<br />

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