Klinoptikum 03/2011 - LKH-Univ. Klinikum Graz
Klinoptikum 03/2011 - LKH-Univ. Klinikum Graz
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<strong>LKH</strong>-<strong>Univ</strong>. <strong>Klinikum</strong> <strong>Graz</strong><br />
Nichts hören,<br />
nichts sehen<br />
Wie ist das, wenn ich nichts mehr sehe oder nichts<br />
mehr höre? Diese Erfahrung machten die TeilnehmerInnen<br />
des ersten Sensibilisierungsworkshops<br />
im Mai <strong>2011</strong>. Hauptziel dieses Workshops war<br />
es, Berührungsängste abzubauen sowie mögliche<br />
Barrieren neu zu beleuchten und bestehende Perspektiven<br />
zu erweitern. Und das Bewusstsein zu<br />
schärfen, was kann ein sehbehinderter oder gehörloser<br />
Patient selbst erledigen bzw. welche Hilfestellungen<br />
er wirklich braucht.<br />
Wann ist die Tasse voll?<br />
Es ist notwendig, die Fähigkeiten und Stärken<br />
von blinden oder sehbehinderten PatientInnen<br />
zu erkennen und eine Seheinschränkung nicht<br />
ausschließlich als Barriere sehen. Das vorhandene<br />
Wissen im Umgang mit einer derartigen Einschränkung<br />
ermöglicht allen einen zwangloseren<br />
Umgang und fördert – von Beginn an – ein positives<br />
Beziehungsklima aufzubauen. Anschauliche<br />
und praktische Übungen zeigten, wie einfach es<br />
sein kann, ein hohes Maß an Selbstständigkeit dem<br />
sehbehinderten Patienten zu ermöglichen. Zum<br />
Beispiel reicht es, ein leeres Essgeschirr zu geben,<br />
um den Patienten mit der eckigen Form vertraut zu<br />
machen. Dann weiß er, dass z.B. der Reis links und<br />
das Schnitzel rechts am Teller liegt. Die TeilnehmerInnen<br />
konnten im Anschluss selbst versuchen,<br />
mit einem Blindenstock den Weg zu finden – schon<br />
die Tür des Seminarraums zu finden war gar nicht<br />
so einfach!<br />
KLINIKBLICK<br />
<strong>LKH</strong>-<strong>Univ</strong>. <strong>Klinikum</strong> <strong>Graz</strong><br />
<strong>LKH</strong>-<strong>Univ</strong>. <strong>Klinikum</strong> <strong>Graz</strong><br />
Im zweiten Teil des Workshops tauchten wir in die<br />
Welt der Gehörlosen ein. Hörende Menschen stellen<br />
sich die Welt der Gehörlosen anders vor als sie<br />
ist und umgekehrt ebenso. Viele Dinge des alltäglichen<br />
Lebens laufen in beiden Welt unterschiedlich<br />
ab und haben kulturelle Wurzeln.<br />
Die Teilnehmer probieren das Gebärdensprache-Alphabet.<br />
Für ein gelungenes Miteinander benötigt man das<br />
daher Wissen über die jeweilige andere Kultur. Auf<br />
spannende und anschauliche Weise wurde dargestellt,<br />
worin die Unterschiede liegen und wie man<br />
so gut als möglich damit umgehen kann.<br />
Und wo war jetzt das Stiegenhaus?<br />
Weitere Workshops sind im nächsten Jahr geplant.<br />
Informationen dazu finden Sie im BIKA 2012.<br />
GR<br />
W. Stieber, <strong>LKH</strong>-<strong>Univ</strong>. <strong>Klinikum</strong> <strong>Graz</strong>Ausgabe<br />
3/<strong>2011</strong><br />
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