Schienenverkehr – sicher, leise, effizient - (IRT) der RWTH Aachen
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INTRAS III <strong>–</strong> Radsatzintegrierte Körperschall-Sensorik zur Überwachung des Rad-Schiene-Kontaktes<br />
INTRAS III <strong>–</strong> Radsatzintegrierte Körperschall-<br />
Sensorik zur Überwachung des Rad-Schiene-Kontaktes<br />
Dr. Joachim Baumann, Dr. Matthias Goldammer<br />
Siemens<br />
Dr. Dieter Hentschel, Bernd Frankenstein<br />
Fraunhofer IZFP<br />
Ziel des Projektes „Intelligenter Radsatz 2000plus“<br />
war es, ein System zur kontinuierlichen Schadensdiagnose<br />
von Schienenfahrzeug-Radsätzen zu entwickeln<br />
und zu erproben. Dazu wurden verschiedene,<br />
auf <strong>der</strong> Analyse des Rollgeräusches basierende<br />
Ansätze in Simulation und Experiment erprobt. In<br />
<strong>der</strong> hier beschriebenen Phase 3 des Projektes konnte<br />
eine Sensorik in die Radsatzwelle integriert werden,<br />
die den bereits in Phase 1 formulierten Projektzielen<br />
weitgehend entspricht. Abb. 1 zeigt das Messprinzip:<br />
Vom Rad-Schiene-Kontakt ausgehende Beschleunigungs-<br />
und Körperschallsignale werden von einem<br />
in <strong>der</strong> Radsatzwelle platzierten Sensorsystem erfasst.<br />
Schallquellen resultieren aus dem Rad-Schiene Kontakt<br />
und werden beispielsweise durch Ausbröckelungen<br />
moduliert. Fehlstellen im Rad beeinfl ussen die<br />
Schallausbreitung im Material und verän<strong>der</strong>n die Beschleunigungscharakteristik;<br />
die Fehlstellen können<br />
damit durch das Sensorsystem erkannt werden.<br />
In <strong>der</strong> Projektphase 3 wurden von den Projektpartnern<br />
FAG Kugelfi scher, Siemens AG und Fraunhofer<br />
IZFP-D zwei alternative Sensor- und Signalverarbeitungsmodule<br />
so entwickelt und miniaturisiert, dass<br />
Empfang Akustik<br />
Quelle Akustik<br />
Abb. 1: Messprinzip <strong>der</strong> Radsatzüberwachung<br />
sie den Anfor<strong>der</strong>ungen des rauen Bahnbetriebes<br />
entsprechen. Realitätsnahe Schäden an den Radsatzlagern<br />
und den Rä<strong>der</strong>n bzw. <strong>der</strong> Hohlwelle wurden<br />
bezüglich ihrer Diagnostizierbarkeit untersucht. Zwei<br />
unterschiedliche Sensortypen wurden aufgebaut und<br />
in umfangreichen Testfahrten erprobt.<br />
System 1: Messwerterfassung und<br />
Signalverarbeitung in <strong>der</strong> Hohlwelle<br />
Dieses Sensorsystem wertet die Signale von 8 hochfrequenten<br />
Körperschallsensoren aus, die über<br />
den Umfang <strong>der</strong> Hohlwelle verteilt sind. Zusätzlich<br />
werden zwei Komponenten <strong>der</strong> Beschleunigung über<br />
nie<strong>der</strong>frequente Beschleunigungssensoren aufgenommen.<br />
Die Signalverarbeitung erfolgt in <strong>der</strong> Hohlwelle;<br />
die aufbereiteten Messdaten werden in einem<br />
On-Board-Massenspeicher abgelegt. Diese Daten<br />
können drahtlos über die Funkschnittstelle „Bluetooth“<br />
abgerufen werden. Dieser Abruf kann durch<br />
jeden handelsüblichen PC erfolgen; in diesem Fall ist<br />
es ein Industrie-Laptop o<strong>der</strong> ein PDA.<br />
Beim System 1 erfolgt die Stromversorgung über<br />
einen vom Projektpartner FAG entwickelten Generator.<br />
Aus <strong>der</strong> Generatorspannung wird ein Triggersignal<br />
gewonnen, das bei je<strong>der</strong> Radumdrehung einen<br />
Impuls liefert. Abb. 2 zeigt das Sensorsystem ohne<br />
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