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Schienenverkehr – sicher, leise, effizient - (IRT) der RWTH Aachen

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<strong>Schienenverkehr</strong> <strong>–</strong> <strong>effizient</strong><br />

bezogen auf den gesamten Lebenszyklus des Produkts,<br />

erbracht wird und wie die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

die Zuverlässigkeit im Kontext <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Bahnbetriebs definiert werden. Wirtschaftliche<br />

Lösungen werden auf <strong>der</strong> Basis von Antriebssystemen<br />

für innovative schwere Straßenfahrzeuge (Hybridbus)<br />

erwartet.<br />

Das elektrische Speichersystem ist neben <strong>der</strong><br />

Frage <strong>der</strong> <strong>sicher</strong>en lokalen Steuerung <strong>der</strong> Fahrzeuge<br />

die technologisch höchste Hürde im FCR-System. In<br />

Voruntersuchungen wurden verschiedene Speichersysteme<br />

auf ihre Leistungsfähigkeit und ihre Betriebsfestigkeit<br />

hin untersucht. Sinnvolle Lösungen<br />

scheinen auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Ni-MH-Technologie<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Li-Ion-Technologie erreichbar. Auch eine<br />

Kombination mit Superkondensatoren kann zu<br />

sinnvollen Lösungen führen.<br />

Von den Fahrzeugen wird erwartet, dass sie<br />

bezüglich <strong>der</strong> Fahrdynamik und <strong>der</strong> Bremstechnik<br />

keine Beson<strong>der</strong>heiten aufweisen, die z. B. eine<br />

beson<strong>der</strong>e Reihung <strong>der</strong> Wagen im Zug erfor<strong>der</strong>lich<br />

machen. Des Weiteren sollen die Fahrzeuge so<br />

gestaltet werden, dass sie über Ablaufberge umgestellt<br />

werden können, woraus Einschränkungen des<br />

Bauraums, aber auch erhöhte Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Stoßfestigkeit <strong>der</strong> Komponenten resultieren.<br />

Bahnbetriebliche Aspekte<br />

Bei Besuchen bei Eisenbahnverkehrsunternehmen, in<br />

Häfen und in Chemieparks, wurden die Merkmale <strong>der</strong><br />

Anschlusssituationen systematisch erfasst. Dabei<br />

wurden Kriterien wie Distanzen zu den Ladestellen,<br />

Steigungen, Krümmungsradien etc. katalogisiert. Ziel<br />

ist es, die für einen sinnvollen Einsatz von FlexCargo-<br />

Rail-Nutzlastträgern (FCR-NLT) erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Leistungsparameter sinnvoll abschätzen zu können.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt <strong>der</strong> bahnbetrieblichen<br />

Untersuchungen ist die Prozessmodellierung für<br />

Rangiervorgänge in einer so detaillierten Art, dass die<br />

Zeiteinsparung durch den Einsatz von FCR-NLT<br />

differenziert auf die verschiedenen Personalgruppen<br />

wie Lokrangierführer und Ladestellenbedienpersonal<br />

ermittelt werden kann. Es wurden Einsatzszenarien<br />

für FCR-NLT unter den Aspekten <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong><br />

zeitlichen Effizienz, aber auch <strong>der</strong> Einsparung<br />

sonstiger Ressourcen (Lokomotiven, G<strong>leise</strong>, Weichen)<br />

untersucht.<br />

Im Grenzgebiet zwischen Fahrzeugtechnik und<br />

Bahnbetrieb steht die Frage nach <strong>der</strong> <strong>sicher</strong>en<br />

Steuerung von Antrieben und Bremsen <strong>der</strong> FlexCargoRail-Nutzlastträger<br />

in je<strong>der</strong> <strong>der</strong> drei grundsätzlichen<br />

Betriebsarten, nämlich Zugbetrieb, gruppenweise<br />

selbstangetrieben und einzeln selbstangetrie-<br />

ben. Der Zugbetrieb erfor<strong>der</strong>t eine in je<strong>der</strong> Hinsicht<br />

„normale“ Güterwagenbremse, <strong>der</strong>en pneumatisches<br />

System durch die FCR-Komponenten nicht beeinflusst<br />

werden darf. In dieser Betriebsart besteht die Notwendigkeit,<br />

mechanische Energie mithilfe <strong>der</strong> Antriebe<br />

im generatorischen Betrieb in elektrische Energie zu<br />

wandeln und zu speichern. Auch dieser Vorgang<br />

muss so gestaltet werden, dass er das Fahrverhalten<br />

des Güterwagens nur im Rahmen <strong>der</strong> lauftechnischen<br />

Toleranzen beeinflusst. Lediglich während Betriebsbremsungen<br />

darf das regenerative Bremsen verstärkt<br />

stattfinden.<br />

Die beiden an<strong>der</strong>en Betriebsarten erfor<strong>der</strong>n die<br />

Möglichkeit, auf den Antrieb und auf eine Bremse<br />

einzuwirken. Überlegungen gehen in die Richtung,<br />

die Fahrzeuge mit einem Kompressor auszustatten,<br />

um die Druckluftbremse auch im Rangierbetrieb<br />

nutzen zu können. Ein pneumatisches Steuerventil,<br />

welches durch ein handbetätigtes Absperrorgan für<br />

den Zugbetrieb komplett abgetrennt werden kann,<br />

erscheint auch zulassungstechnisch ein sinnvoller Ansatz<br />

zu sein. Darüber hinaus bietet das Rangieren mit<br />

wirksamer Druckluftbremse auch betriebliche Vor-<br />

teile bei <strong>der</strong> Zugbildung.<br />

Einen erheblichen Kostenfaktor stellt aus heutiger<br />

Sicht die Realisierung einer Funksteuerung für FCR-<br />

Fahrzeuge dar. Wegen des sehr hohen Gefährdungspotenzials<br />

bewegter Eisenbahnfahrzeuge wird die<br />

Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungsstufe SIL 3 für Funksteuerungen<br />

im Lokrangierführerbetrieb verlangt, das heißt,<br />

eine zweikanalige Lösung und ein <strong>sicher</strong>heitsgerichteter<br />

Softwareerstellungsprozess ist gefor<strong>der</strong>t.<br />

Beson<strong>der</strong>s kritisch erscheint in diesem Zusammenhang<br />

die Gruppensteuerung. Es soll möglich sein,<br />

gekuppelte Fahrzeugverbände mit eingestreuten<br />

FCR-Nutzlastträgern mit einem einzigen Sen<strong>der</strong> zu<br />

steuern. Zentrale Frage ist, wie <strong>sicher</strong> ausgeschlossen<br />

werden kann, dass nicht im Zugverband befindliche

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