Schienenverkehr – sicher, leise, effizient - (IRT) der RWTH Aachen

Abb. 2: Versuchfahrzeug der AVG in Ettlingen
Für die Auswertung dieser geänderten Signale
benötigt der Wirbelstrom-Sensor eine Datenbank mit
zuvor aufgenommenen Referenzsignalen. Die aktuell
empfangenen Signale werden mit den Referenzsignalen
der Datenbank verglichen und die Unregelmäßigkeit
dem entsprechenden Bauteil des Gleises zugewiesen.
Damit können Weichen, die der Zug überfährt,
erkannt und einem bestimmten Ort zugeordnet
werden.
Die digitale Karte
DemoOrt – Chancen und Risiken einer satellitengestützten Ortung im Eisenbahnverkehr
Die Ortsangaben des Satelliten-Navigationssystems
und des Wirbelstrom-Sensors werden an die digitale
Karte geschickt und dort ausgewertet. Die digitale
Karte ist der Bestandteil eines Ortungssystems, das
die Zahlenangaben der Koordinatensysteme mit den
Daten einer normalen Landkarte vergleicht. Man
kann sie sich als eine Art digitalisierte topografische
Atlaskarte vorstellen. In einer Datenbank werden
hierbei die wichtigen Informationen, wie Bahnhöfe,
Weichen oder andere Punkte, eingetragen und mit
den jeweiligen Koordinaten versehen.
Durch Vergleich der Koordinaten des Satelliten-
Navigationssystems und des Wirbelstrom-Sensors
kann die Position in der Karte gefunden werden. Die
einfachen Koordinatenzahlen bekommen also an
dieser Stelle einen Namen, z. B einen bestimmten
Ortsnamen oder die eindeutige Nummer einer
Weiche.
Die Vorgänge, die mittels der digitalen Karte
durchgeführt werden, sind dieselben, die im Auto
beim Navigationsgerät zu der Anzeige auf dem
Display führen. Hier wird die eigene Position auf
einem Kartenausschnitt durch einen Pfeil, einen
Kreis oder ein Kreuz dargestellt.
Eine gleiche Darstellung könnte zwar auch im
Zug erfolgen, bei der Eisenbahn wird die Ortsinformation
allerdings an die unterschiedlichen Stellen,
die diese Angabe benötigen, verteilt und dort
weiterverarbeitet.
Das Stellwerk, das den Bahnverkehr koordiniert,
kann, ohne sich auf weitere Technik verlassen zu
müssen, zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine Gleisfreimeldung
erteilen, da genau bekannt ist, wo sich die
Züge gerade befinden. Gleichzeitig kann der Triebfahrzeugführer
eines Zuges sicher sein, dass seine
Fahrt vom Stellwerk immer koordiniert werden kann,
da genau bekannt ist, wo sich der Zug gerade befin -
det. Die Abstände der Züge auf einer Strecke können
daher optimal geregelt werden, sodass der Bremsweg
auf den vorausfahrenden Zug lang genug ist, um bei
einer Gefahr rechtzeitig zum Stehen zu kommen.
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