Schienenverkehr – sicher, leise, effizient - (IRT) der RWTH Aachen
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<strong>Schienenverkehr</strong> <strong>–</strong> <strong>sicher</strong> <strong>–</strong> <strong>leise</strong><br />
Umsetzung <strong>der</strong> neuen<br />
Schleiftechnologie<br />
Erstmals serienreif umgesetzt wurde High Speed<br />
Grinding im Schleiffahrzeug RC 01 (Abb. 2, 3). Dieses<br />
neu entwickelte Fahrzeug schleift gleichzeitig<br />
mit 48 Schleifsteinen pro Schiene, aufgeteilt auf 4<br />
Schleifaggregate, welche durch ein revolverartiges<br />
Wechselsystem bis zu 3-mal während <strong>der</strong> Arbeitsfahrt<br />
ausgetauscht werden können. Erst nach Verschleiß<br />
aller vier Schleifreihen ist ein Halt notwendig.<br />
Das Design des gesamten System wurde auf<br />
vollständige Profi lfreiheit ausgelegt und ermöglicht<br />
somit hohe Arbeitsgeschwindigkeiten ohne den<br />
vorherigen Ausbau von Gleisschaltmitteln, Bahnübergängen<br />
o. ä. Dies ist Grundvoraussetzung für einen<br />
betriebsfreundlichen Einsatz des Systems als regelmäßiges<br />
Instrument <strong>der</strong> Schienenpfl ege.<br />
Technische Daten<br />
3 Überführungsgeschwindigkeit 120 km/h<br />
3 Arbeitsgeschwindigkeit: 60 km/h<strong>–</strong>100 km/h<br />
3 Materialabtrag pro Überfahrt: 0,03<strong>–</strong>0,05 mm<br />
3 Reichweite/Schicht: 30<strong>–</strong>100 km<br />
3 Rauhigkeit 2<strong>–</strong>8<br />
Schleifen im Fahrplan<br />
Für das Verfahren HSG wurde weltweit erstmalig<br />
beim Eisenbahnbundesamt eine Zulassung für eine<br />
Arbeitsgeschwindigkeit von 80 km/h beantragt. Seit<br />
Ende 2006 existiert für die Maschine eine unbefristete<br />
EBA-Zulassung, welche diese Arbeitsgeschwindigkeit<br />
unter signalgeführtem Verfahren erlaubt. Die<br />
Verfahrenszulassung des HSG-Schleif- und Qualitäts<strong>sicher</strong>ungsverfahrens<br />
wurde im Herbst 2007 durch<br />
die Deutsche Bahn erteilt. Seither ist HSG weltweit<br />
das erste Schienenbearbeitungsverfahren mit einer<br />
Zulassung für Arbeiten „im Fahrplan“.<br />
Die Durchführung von Schleifarbeiten im<br />
Fahrplan ermöglicht eine präventive Schienenbearbeitung<br />
ohne betriebliche Einschränkungen des<br />
Regelverkehrs.<br />
Erfolge und Aussicht<br />
Technisches Erfolgspotenzial<br />
Eine regelmäßige Schienenpfl ege hat nachgewiesen<br />
und unzweifelhaft einen positiven Einfl uss auf die<br />
Lebensdauer einer Schiene. Auch die lärmmin<strong>der</strong>nde<br />
Wirkung von zyklisch durchgeführten Schleifarbeiten<br />
steht außer Zweifel. Eine Reduktion <strong>der</strong> dynamischen<br />
Kräfte <strong>der</strong> Rad-Schiene-Paarung durch eine<br />
kontinuierliche Pfl ege <strong>der</strong> Schienenoberfl äche wird<br />
darüber hinaus auch zu verlängerten Wartungszyklen<br />
an Fahrweg und Fahrzeugen führen.<br />
Betriebliches und wirtschaftliches<br />
Erfolgspotenzial<br />
Die wesentliche Aufgabe von Infrastrukturmanagern<br />
liegt in einer wirtschaftlichen Gewährleistung <strong>der</strong><br />
Verfügbarkeit von Gleisanlagen für einen stetig<br />
wachsenden Bedarf an Verkehrsleistungen. Durch<br />
steigende Zugfrequenzen, Achslasten und Geschwindigkeiten<br />
erhöht sich jedoch gleichzeitig auch die<br />
Notwendigkeit von Instandhaltungsmaßnahmen. Die<br />
Durchführung von Schleiffahrten im Fahrplan<br />
eröffnet deshalb betrieblich und wirtschaftlich große<br />
Potenziale. Insbeson<strong>der</strong>e durch die Abkopplung<br />
stetig knapper werden<strong>der</strong> Instandhaltungsfenster<br />
von <strong>der</strong> Produktivität einer Instandhaltungsmaschine<br />
ergibt sich hohes Einsparpotenzial für die Gleispfl ege.<br />
Erfolgreiche Pilotprojekte<br />
Das HSG-System befi ndet sich inzwischen in<br />
einem umfangreichen und langfristigen Dauereinsatz<br />
auf Hochgeschwindigkeitsstrecken <strong>der</strong> Deutschen<br />
Bahn AG, welche das beson<strong>der</strong>e Interesse <strong>der</strong><br />
DB an dieser Technik zum Ausdruck bringt. Neben<br />
einer Vorbeugung gegen Verriffelung verspricht sich