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Schienenverkehr – sicher, leise, effizient - (IRT) der RWTH Aachen

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<strong>Schienenverkehr</strong> <strong>–</strong> <strong>effizient</strong><br />

TaT <strong>–</strong> Neue Technologieansätze für automatisierbare<br />

Terminals im Kombinierten Verkehr<br />

Rudolf Hetzel<br />

DB Netz<br />

Die stürmische Entwicklung im Welthandel und <strong>der</strong><br />

Boom in den neuen Mitgliedstaaten <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union haben den deutschen Seehäfen in den<br />

vergangenen Jahren einen rasanten Aufschwung<br />

beschert. Allein <strong>der</strong> Hamburger Hafen verzeichnete<br />

im Containerverkehr für das Jahr 2006 ein Wachstum<br />

von 16,1 Prozent. Ebenso bauen die Bremischen Häfen<br />

ihre Kapazitäten aus. Bei Wilhelmshaven soll mit dem<br />

Jade-Weser-Port ein völlig neuer Tiefwasserhafen<br />

entstehen, <strong>der</strong> auch die größten heute projektierten<br />

Containerschiffe aufnehmen kann. Alle Prognosen<br />

gehen von einer weiteren Verdoppelung des Transportaufkommens<br />

in den Häfen bis 2015 aus.<br />

Auf den Seehafen Hamburg bezogen bedeutet<br />

dieses, dass je<strong>der</strong> dritte Container, <strong>der</strong> heute in<br />

Hamburg ankommt, mit dem Zug abgefahren wird.<br />

Schon heute sind auf den wichtigsten Routen kaum<br />

noch Kapazitätsreserven vorhanden. Damit die Bahn<br />

auch in Zukunft als attraktiver, leistungsfähiger und<br />

qualitativ hochwertiger Verkehrsträger bestehen<br />

kann, müssen das bestehende Streckennetz und die<br />

Umschlagbahnhöfe (Ubf) des Kombinierten Verkehrs<br />

(KV) im Binnenland laufend mo<strong>der</strong>nisiert werden.<br />

Um eine für vorgenannte Maßnahmen tragfähige<br />

Grundlage zu schaffen, hat die Deutsche Bahn AG in<br />

Zusammenarbeit mit den Seehäfen den „Masterplan<br />

Schiene Seehafen-Hinterland-Verkehr“ erarbeitet.<br />

Dieser stellt ein umfassendes Gesamtkonzept dar und<br />

zeigt konkret auf, wie die Infrastruktur weiter<br />

entwickelt werden muss, um die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Zukunft bewältigen zu können.<br />

Steigende Energiepreise und an<strong>der</strong>e Faktoren<br />

führten außerdem zu einem Anstieg des kontinentalen<br />

Kombinierten Verkehrs. Dieser KV bietet damit<br />

die Chance zur weiteren Entlastung <strong>der</strong> Straßen. Auch<br />

dieses Aufkommen muss in den Umschlagbahnhöfen<br />

des Kombinierten Verkehrs bewältigt werden.<br />

Die Deutsche Bahn AG arbeitet aufgrund vorgenannter<br />

Faktoren intensiv an <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />

ihrer DV-Systeme mit entsprechenden internationa-<br />

len Schnittstellen, um z. B. grenzüberschreitende<br />

Verkehre noch schneller, reibungsloser und transparenter<br />

durchführen zu können.<br />

Die DB Netz AG und die DUSS mbH haben die<br />

Notwendigkeit und Vorteile <strong>der</strong> immer stärkeren<br />

Vernetzung <strong>der</strong> Informationsflüsse und den größer<br />

werdenden Umfang an Informationsverpflichtungen<br />

frühzeitig erkannt. Deshalb wurde die Entwicklung<br />

eines eigenen mo<strong>der</strong>nen Betriebsleitsystems für<br />

Umschlagbahnhöfe (BLU) vorangetrieben und als<br />

Verbundprojekt „BLU“ durch das BMWi und dessen<br />

Projektträger „Mobilität und Verkehr“ beim TÜV<br />

Rheinland geför<strong>der</strong>t.<br />

Mit dem erfolgreichen Abschluss des Vorhabens<br />

wird die wesentliche Voraussetzung dafür geschaffen,<br />

um den maritimen sowie den kontinentalen<br />

Kombinierten Verkehr schneller und <strong>effizient</strong>er in<br />

den Terminals abzuwickeln. Aus einer Analyse des<br />

Jahres 2006 ließ sich ableiten, dass allein durch den<br />

Einsatz <strong>der</strong> BLU Software die maximalen Umschlagmengen<br />

um ca. 10 <strong>–</strong> 15 % erhöht werden konnten, ohne<br />

dass wesentliche Infrastruktur-Maßnahmen notwendig<br />

waren.<br />

Die Anwendungssoftware BLU bildet zusammen<br />

mit leistungsfähiger Hardware die Grundlage für die<br />

Verarbeitung einer Vielzahl von Sendungsdaten im<br />

operativen Terminalbetrieb. Damit werden neben<br />

einer verbesserten Steuerung <strong>der</strong> Ablauforganisation<br />

auch kürzere Kran- und Durchlaufzeiten für die Lkw<br />

erreicht.<br />

Das von DB Netz/DUSS entwickelte BLU soll bis<br />

Ende 2009 auf allen DUSS-betriebenen Terminals, in<br />

denen zurzeit mehr als 2 Mio. Ladeeinheiten pro Jahr<br />

umgeschlagen werden, zur Verfügung stehen.<br />

Im Kombinierten Verkehr wird mittelfristig mit<br />

weiterhin stark steigenden Transportmengen<br />

gerechnet, die bewältigt werden müssen. Eine<br />

wichtige Rolle spielen hierbei die Umschlagbahnhöfe,<br />

die die Schnittstelle zwischen <strong>der</strong> Bahn und den<br />

an<strong>der</strong>en Verkehrsträgern darstellen. Trotz <strong>der</strong><br />

geplanten weiteren Ausbau- und Neubaumaßnahmen<br />

für Umschlagbahnhöfe ist mittelfristig ein<br />

Engpass durch die hohe Auslastung abzusehen.<br />

Verschärft wird die Situation zusätzlich durch die

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