Schienenverkehr – sicher, leise, effizient - (IRT) der RWTH Aachen
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NeuPro Plus <strong>–</strong> Intelligente Schieneninfrastruktur durch innovative Produktionssteuerungssysteme<br />
NeuPro Plus <strong>–</strong> Intelligente Schieneninfrastruktur<br />
durch innovative Produktionssteuerungssysteme<br />
Dr. Bernd Elsweiler<br />
DB Netz<br />
Zusammenfassung<br />
NeuPro Plus ist ein Kooperationsvorhaben zwischen<br />
<strong>der</strong> DB Netz AG, vier Vertretern <strong>der</strong> Signalbauindustrie<br />
sowie zwei Forschungsinstitutionen. Ziel <strong>der</strong><br />
gemeinsamen Arbeit ist es, Ansatzpunkte und<br />
Lösungen zu entwickeln, um die Kosten <strong>der</strong> elektronischen<br />
Stellwerkstechnik über den gesamten Lebenszyklus<br />
signifikant zu reduzieren. Das Forschungsprojekt<br />
fokussiert auf Maßnahmen zur Effizienzsteige-<br />
rung, die sich z. B. durch die Industrialisierung und<br />
Standardisierung <strong>der</strong> Stellwerkstechnik und insbeson<strong>der</strong>e<br />
von Schnittstellen erschließen lassen.<br />
Konkret bedeutet das u. a. die Entwicklung und<br />
Pilotierung technischer Innovationen in <strong>der</strong> Bedien-<br />
und Steuerungsebene sowie <strong>der</strong> Verkabelung bis hin<br />
zur Entwicklung komplett neuer Stellwerksplattformen,<br />
die zu deutlich reduzierten Investitions- und<br />
Betriebskosten führen werden. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
<strong>der</strong> Projektarbeit liegt auf <strong>der</strong> Gestaltung einer<br />
effektiveren Zusammenarbeit zwischen Signalbauindustrie<br />
und Bahn in allen Phasen des Lebenszyklusses.<br />
Durch die Gestaltung neuer Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
wird angestrebt, die Kosten für die Projektabwicklung,<br />
aber auch für die Systempflege auf beiden<br />
Seiten zu reduzieren. Erfolgskriterium in diesem<br />
Verbundvorhaben ist <strong>der</strong> Wille aller Beteiligten, trotz<br />
unvermeidlicher Konkurrenzsituationen Transparenz<br />
zu schaffen, Innovationen gemeinsam forcieren zu<br />
wollen, sowie Vorteile einer Standardisierung zu<br />
erkennen und konsequent zu unterstützen.<br />
Einleitung<br />
Legt man die Prognosen <strong>der</strong> Bundesverkehrswegeplanung<br />
zugrunde, wird das Verkehrsaufkommen bezo-<br />
gen auf den Bezugspunkt von 1997 bis zum Jahr 2015<br />
um insgesamt 20 % im Personenverkehr und im Güter-<br />
verkehr um 64 % zunehmen. Dabei wird dem Eisenbahnverkehr<br />
ein überproportionales Wachstum im<br />
Vergleich zu an<strong>der</strong>en Verkehrsträgern vorausgesagt.<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> Verkehrsleistungen in den<br />
vergangenen Jahren bestätigen diese langfristigen<br />
Prognosen. Es steht damit außer Frage, dass Deutschland<br />
einen leistungsfähigen <strong>Schienenverkehr</strong><br />
benötigt, um dem steigenden Mobilitätsbedürfnis<br />
auch zukünftig gerecht zu werden.<br />
Zur Steigerung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit, aber auch<br />
zur Verbesserung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit gegenüber<br />
dem Straßen- und Luftverkehr, sind innovative<br />
technische Systeme zur Steuerung des Produktionssystems<br />
Schieneninfrastruktur unabdingbar. Nur so<br />
lassen sich die gefor<strong>der</strong>ten Transportleistungen zu<br />
Wettbewerbsbedingungen auch zukünftig <strong>effizient</strong><br />
und zuverlässig erbringen.<br />
Für das Produktionssystem Schieneninfrastruktur<br />
ergibt sich durch die zunehmende Internationalisierung<br />
<strong>der</strong> Verkehre und <strong>der</strong> damit einhergehenden<br />
Vereinheitlichung des Zugbeeinflussungssystems<br />
ETCS eine zusätzliche Herausfor<strong>der</strong>ung. Zur Internationalisierung<br />
<strong>der</strong> Verkehre ist nicht nur die Interoperabilität<br />
<strong>der</strong> technischen Systeme als solches zu lösen.<br />
Vielmehr ist die Migration <strong>der</strong> bestehenden technischen<br />
Systeme unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
gesamthaft für das Produktionssystem zu<br />
gestalten.<br />
Die Rahmenbedingungen zur Optimierung <strong>der</strong><br />
Leit- und Sicherungstechnik sind vielschichtig und<br />
verlangen einen ganzheitlichen Ansatz, <strong>der</strong> nicht nur<br />
von Seiten <strong>der</strong> DB Netz getragen, son<strong>der</strong>n auch von<br />
Seiten <strong>der</strong> Industrie unterstützt wird. Hierfür stellt<br />
NeuPro Plus einen Rahmen zur Verfügung, um unter<br />
methodischer und fachlicher Begleitung namhafter<br />
Forschungsinstitute Ansatzpunkte zur Optimierung<br />
<strong>der</strong> Produktionssteuerungssysteme, d. h. insbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> Leit- und Sicherungstechnik zu entwickeln.<br />
Zielsetzung und Ansatz von<br />
NeuPro Plus<br />
Die Entwicklung von Lösungsansätzen zur Reduzierung<br />
<strong>der</strong> Lebenszykluskosten elektronischer Stellwerke<br />
ist zentrales Ziel des Verbundvorhabens NeuPro<br />
Plus. Der vom Projekt adressierte Untersuchungsbereich<br />
erstreckt sich von <strong>der</strong> Entwicklungsphase<br />
eines Stellwerks, in denen die funktionalen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Bahn sowie die gewählte technische<br />
Systemarchitektur des Herstellers als Einflussgrößen<br />
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