23.01.2015 Aufrufe

FINE Das Weinmagazin - 02/2013

FINE Das Weinmagazin ist in der Welt der großen Weine zu Hause. Hauptthema dieser Ausgabe: WEINGUT ROBERT WEIL

FINE Das Weinmagazin ist in der Welt der großen Weine zu Hause. Hauptthema dieser Ausgabe: WEINGUT ROBERT WEIL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Einfahrt zum Weingut Knipser liegt direkt an der Hauptstraße<br />

von Laumersheim. Die beiden Torflügel sind einladend ge öffnet. Auf<br />

der Hoffläche spielen zwei Kinder in der Sonne, die kurz zwischen<br />

den Wolken hervorlugt. Der Frühling lässt sich in diesem Jahr<br />

reichlich Zeit. Vor der Probierstube warten Tische und Bänke auf<br />

kundige Gäste. Doch die Besucher ziehen heute die großzügige,<br />

unauf dringlich modern gestaltete Probierstube vor. Lachen liegt in<br />

der Luft. Wein beschwingt auch an kühlen Tagen.<br />

Sabine Knipser, die Tochter des Hauses, führt uns zu ihrem<br />

Vater. Durch ältere Gebäudeteile, wo ein betagter Lanz<br />

Bulldog auf seine Restaurierung wartet und Gitterboxen mit<br />

allerlei Bau- und Arbeitsmaterial und hohe Stapel mit Weinkartonagen<br />

lagern. Schließlich öffnet sich ein großes Tor auf<br />

eine schmale Straße. Der Blick fällt auf eine hell verputzte, mit<br />

roten Ziegeln gedeckte Halle. Seit knapp zehn Jahren schon<br />

steht sie hier auf dem ehemaligen Kirchenacker. Bald soll sie<br />

für die Geräte und Maschinen des Außenbetriebs erweitert<br />

werden. »Am Weingut werden wir dann den Garten schöner<br />

machen und einen Barrique-Keller zum Vorzeigen bauen«,<br />

freut sich Sabine Knipser.<br />

Mit den schlanken Rundbogenfenstern in der Stirnseite<br />

und den niedrigeren Seitenschiffen wirkt die Halle fast wie<br />

eine Basilika. Eine sakrale Stimmung wird in ihrem zweckmäßigen<br />

Innern dennoch kaum aufkommen: zahllose Gärbehälter<br />

aus Edelstahl und aus mächtigem Holz, teilweise in<br />

zwei Etagen, in der Mitte eine große Filterpresse, die offensichtlich<br />

gerade noch im Einsatz war, betriebsame Menschen<br />

allenthalben. Weiter hinten liegen die Barriques. Mitten durch<br />

das Gewimmel technischer Armaturen und hallenhoher Tanks<br />

geht es in den Mannschaftsraum. Ein langer Tisch steht in<br />

der Mitte.<br />

Den Raum erfüllt ein voller Bratenduft. Werner Knipser,<br />

angetan mit einer kleidsamen Schürze, kommt mit<br />

einem breiten Lachen aus der Küche dahinter. Gerade bereitet<br />

er Ochsen backen für das abendliche Essen vor. Nur Zwiebeln,<br />

Tomaten, Lorbeer, Wacholder, Salz und Pfeffer kommen an<br />

das Fleisch. »Und für die Bindung eine große Kartoffel. Die<br />

fehlt noch.« Sagt es und verschwindet wieder. Die Bäckchen<br />

werden wunderbar schmecken. Die Knipsers kochen und<br />

genießen gern. Am Tisch wird spätabends zur allgemeinen<br />

Erheiterung im schönsten Pfälzisch der Spruch »Wammer<br />

wach sin, hammer Hunger, wammer satt sin, simmer mied –<br />

Wenn wir wach sind, haben wir Hunger, wenn wir satt sind,<br />

sind wir müde« zum Besten gegeben. Aber da haben alle,<br />

Werner, Volker, Stephan und Sabine, schon einen sehr langen<br />

Arbeitstag und eine ausgedehnte Probierrunde im Barrique-<br />

Lager hinter sich.<br />

128<br />

F I N E 2 / <strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!