FORTSCHRITT-· BERICHTE
FORTSCHRITT-· BERICHTE
FORTSCHRITT-· BERICHTE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
106 Realisierung des Meßsystems<br />
Realisierung des Meßsystems 107<br />
stung in der anderen Richtung ab. Die Empfindichkeit ist nicht konstant.<br />
Aufbau des Sensors. Es sind die mechanischen Spannungen im Meßrohr des Massenstrommessers<br />
zu bestimmen. Ein magnetoelastischer Werkstoff muß daher direkt auf das<br />
Rohr aufgebracht werden. Dies geschieht wie im nächsten Abschnitt beschrieben galvanisch.<br />
Zur Bestimmung der im Rohr wirkenden mechanischen Spannung über die Permeabilität<br />
wird gemäß der Beziehung:<br />
L (3.23)<br />
(mit der Permeabilitätszahl JJ.o, der relativen Permeabilität µ" der Windungszahl N, der<br />
Länge der Feldlinien 1 und der durchfluteten Fläche A) die Induktivität einer um die<br />
Meßschicht gewickelten Spule bestimmt. Die Messung der Permeabilität geschieht also<br />
über die Messung der Induktivität. Die Spule muß dabei nicht direkt auf dem Rohr sitzen,<br />
sondern kann über eine Tragkonstruktion am Gehäuse befestigt sein. Bild 3.35 zeigt die<br />
Vorrichtung. Es ist ausreichend, wenn das Rohr über eine Länge von etwa 3 cm beschichtet<br />
ist.<br />
Bild 3.35<br />
Meßspule<br />
Anordnung der magnetoelastischen Meßschicht und der Spule zur Auswertung<br />
des magnetoelastischen Effektes<br />
Galvanische Herstellung. Für die Herstellung der magnetoelastischen Meßschicht kommen<br />
verschiedene technologische Verfahren in Betracht. Die Schichten können aufgedampft<br />
oder gesputtert werden. Diese Verfahren sind zwar sehr präzise, aber auch sehr<br />
aufwendig und kostspielig. Aus diesem Grunde wurden die hier untersuchten Schichten<br />
galvanisch auf das Rohr aufgebracht. Die galvanisch aufgebrachten Schichten erreichen<br />
gute Meßeigenschaften und haften hervorragend. Bei der galvanischen Aufbringung kann<br />
jedoch die stöchiometrische Zusammensetzung der Schicht nicht exakt angegeben werden.<br />
Sie hängt von vielen Randbedingungen bei der Galvanisierung ab. Soll die magnetoelasti-<br />
sehe Meßschicht für eine Serienproduktion genutzt werden, so müßte zunächst analytisch<br />
die Schichtzusammensetzung bestimmt werden. Mit den oben angesprochenen aufwendigen<br />
Herstellungsverfahren kann dann exakt diese Schichtzusammensetzung reproduziert<br />
werden.<br />
Die Meßschichten wurden nach folgender Vorgehensweise hergestellt:<br />
Zunächst muß die Rohroberfläche durch Stahlwolle von Oxidschichten befreit werden.<br />
Fettrückstände sind anschließend mit Azeton zu entfernen. In einem Nickelanschlagbad<br />
wird die zu galvanisierende Fläche mit einer dünnen Schutzschicht aus Nickel überzogen.<br />
Das Nickelanschlagbad enthält folgende Bestandteile:<br />
Nickelchlorid 240 g/l<br />
Salzsäure<br />
85 g/l<br />
Die Abscheidungsstromdichte beträgt 3 A/dm 3 , die Expositionsdauer 5 bis 6 Minuten.<br />
Anschließend wird das vorbehandelte Rohr sofort in den Nickel-Eisen Elektrolyten gebracht,<br />
der folgende Zusammensetzung hat /Bog/:<br />
Ni S0 4<br />
210 g/l<br />
Fe S0 4 ; 12 g/l<br />
Na Cl<br />
30 g/l<br />
H 3 B0 4<br />
30 g/l<br />
Natriumlaurylsulfat 0,4 g/l<br />
Saccharin<br />
0,4 g/l<br />
Die Abschejdungsstromdichte beträgt 16 mA/dm 3 , die Expositionsdauer 36 Minuten und<br />
die Badtemperatur 28°C. Diese Angaben, wie auch die Zusammensetzung des Elektrolyten<br />
wurden in zahlreichen Versuchsreihen ermittelt und sind umbedingt einzuhalten, da<br />
sich sonst ganz andere Empfindlichkeiten für die Meßschicht ergeben können.<br />
Auswertung. Für die Messung der Induktivität kommen verschiedene Verfahren in Betracht.<br />
Der klassische Weg ist der Einbau des induktiven Gebers in eine Wechselstrommeßbrücke.<br />
Durch die große Verbreitung der LVDT-Weggeber werden mittlerweile jedoch<br />
komplexe integrierte Schaltungen angeboten, die die gesamte Signalauswertung,<br />
Signalaufbereitung und sogar die Speisung eines induktiven Gebers beeinhalten. Ein solches<br />
IC ist z.B. die Type AD 598 von Analog Devices. Die gesamte Schaltung für den<br />
magnetoelastischen Aufnehmer wird dadurch sehr einfach.<br />
Für ein Seriengerät ist dieser IC allerdings zu teuer. Es konnten jedoch ebenfalls gute<br />
Ergebnisse mit einer Multivibratorbrücke nach Mori erzielt werden. Hier sind außer