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Wasser in der Landwirtschaft - agriwaterpedia.info

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Rahmenbed<strong>in</strong>gungen bestehen. Es gilt deshalb <strong>in</strong> vielen Situationen, alternative Anreizstrukturen und<br />

Governancemechanismen zu identifizieren o<strong>der</strong> zu hohe Effizienz- und Produktivitätserwartungen zu<br />

reduzieren (48; 85; siehe auch 2B Ökonomie und F<strong>in</strong>anzierung).<br />

Die Gefahr korrupten Verhaltens im Bereich <strong>der</strong> Bewässerung ist bisher zu wenig thematisiert worden.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Anfälligkeit von Groß<strong>in</strong>vestitionen für Korruption bedarf künftig stärkerer Beachtung (49).<br />

2A.3 Capacity Development<br />

Die Betrachtungen <strong>in</strong> 2A.2 weisen auf die Bedeutung h<strong>in</strong>, die <strong>der</strong> Stärkung relevanter Institutionen für die<br />

<strong>Wasser</strong>verwendung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> zukommen muss (50). Hier müssen Maßnahmen des Capacity<br />

Development vorrangig ansetzen (50; 51; 53). Dabei ist <strong>der</strong> teilweise erhebliche zeitliche Aufwand zu<br />

berücksichtigen, <strong>der</strong> zu veranschlagen ist, wenn substanzielle Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>in</strong>stitutionellen Netzwerken<br />

angestrebt werden (51; 57; 29; 30; 34).<br />

Die Durchführung von Dialogen im thematischen Dreieck von <strong>Wasser</strong>-Ernährung-Umwelt wird als e<strong>in</strong><br />

wichtiges Mittel des Capacity Development angesehen. Solche Ansätze verlangen e<strong>in</strong>en „convenor“, <strong>der</strong><br />

solche Dialoge <strong>in</strong>itiiert und begleitet. Wesentliche Dialogmaßnahmen können se<strong>in</strong>:<br />

• Die E<strong>in</strong>richtung von Diskussionsforen, die es den Beteiligten erlauben, e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu begegnen und<br />

geme<strong>in</strong>sam an Lösungen zu arbeiten.<br />

• Die Erstellung geme<strong>in</strong>samer Statusberichte auf nationaler o<strong>der</strong> lokaler Ebene o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Ebene<br />

von Flusse<strong>in</strong>zugsgebieten.<br />

• E<strong>in</strong> durch professionelle Begleitung unterstützter Dialogprozess auf verschiedenen Ebenen.<br />

• Die Etablierung regionaler Netzwerke zum Austausch von Wissen und Erfahrungen über „best<br />

practices“ (54).<br />

Für die meisten Problemstellungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewässerung liegen bereits technische Lösungsansätze vor (56).<br />

Die Erfahrung zeigt, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewässerung alle<strong>in</strong> die Erstellung <strong>der</strong> Infrastruktur und die entsprechende<br />

Nutzerberatung für <strong>der</strong>en Betrieb <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel zu kurz greifen. Zur Nutzung des Potenzials von<br />

Bewässerungssystemen zur Produktionssteigerung müssen im Normalfall <strong>in</strong>tegrale Beratungsleistungen<br />

h<strong>in</strong>zukommen, die e<strong>in</strong>e Diversifizierung <strong>der</strong> Produktion, nachhaltige Produktionstechniken, Markt<strong>in</strong>formation<br />

und Aspekte <strong>der</strong> Kommerzialisierung umfassen. Im Übrigen ist e<strong>in</strong>e Stärkung <strong>der</strong> zuständigen<br />

Institutionen erfor<strong>der</strong>lich (55; 56).<br />

2B<br />

<strong>Wasser</strong>produktivität<br />

Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Angesichts <strong>der</strong> zunehmenden Verknappung <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>ressourcen e<strong>in</strong>erseits und <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach<br />

Ernährungssicherung an<strong>der</strong>erseits muss <strong>der</strong> Fokus verstärkt auf die Erhöhung von Effizienz und landwirtschaftlicher<br />

Produktivität gelegt werden und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf e<strong>in</strong>e Steigerung <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>produktivität<br />

(58; 59; 60; 61; 62).<br />

E<strong>in</strong> solcher Fokus auf die Steigerung von Effizienz und <strong>Wasser</strong>produktivität auf e<strong>in</strong>zelbetrieblicher Ebene<br />

ist jedoch nicht h<strong>in</strong>reichend. Bei zunehmen<strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>knappheit wird es unerlässlich, auf <strong>der</strong> Ebene des<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiets auf e<strong>in</strong>e Steigerung <strong>der</strong> so genannten „effektiven Effizienz“ (nach Keller et al.) h<strong>in</strong>zuwir-<br />

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