Wasser in der Landwirtschaft - agriwaterpedia.info
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ken, das heißt auf e<strong>in</strong>e effiziente Nutzung <strong>der</strong> Gesamtressource. Dies ist die Basis für e<strong>in</strong>e gerechte<br />
Verteilung knapper <strong>Wasser</strong>ressourcen entlang e<strong>in</strong>es Flusslaufs und damit auch für die Vermeidung von<br />
Konflikten. Der Schlüssel liegt hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er besseren Koord<strong>in</strong>ierung <strong>der</strong> unterschiedlichen <strong>Wasser</strong>nutzungen<br />
(63).<br />
Im Kontext <strong>der</strong> Produktivitätsdebatte muss <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>qualität mehr Aufmerksamkeit zukommen. Damit<br />
ist zum e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Schutz von <strong>Wasser</strong>ressourcen vor Verschmutzung angesprochen. Zum an<strong>der</strong>en muss<br />
aber auch <strong>der</strong> Verwendung von <strong>Wasser</strong> marg<strong>in</strong>aler Qualität (behandeltes Abwasser, Brackwasser) <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Bewässerung künftig erhöhte Bedeutung zukommen (66; 67).<br />
Das Erreichen e<strong>in</strong>er hohen <strong>Wasser</strong>produktivität <strong>in</strong> Bewässerungssystemen mit e<strong>in</strong>er Vielzahl von Nutzern<br />
ist auf die Existenz von Anreiz schaffenden Governance-Mechanismen auf mehreren Ebenen angewiesen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d starke Institutionen erfor<strong>der</strong>lich, die sicherstellen können, dass die damit verbundenen<br />
Regeln befolgt und durchgesetzt werden können. Deshalb bleibt das Erreichen maximaler<br />
Effizienz- und Produktivitätsgrade <strong>in</strong> Län<strong>der</strong>n mit schwachen Institutionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>e Illusion.<br />
Dies muss bei <strong>der</strong> Planung Berücksichtigung f<strong>in</strong>den, um überoptimistische Projektionen zu vermeiden<br />
(68; 69).<br />
Regenfeldbau<br />
Maßnahmen zur effizienteren <strong>Wasser</strong>nutzung im Regenfeldbau muss künftig stärkere Bedeutung<br />
zukommen. Dies ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Zusammenhang mit Bemühungen zur Armutsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und zur<br />
För<strong>der</strong>ung kle<strong>in</strong>bäuerlicher Betriebe wichtig (70; 72).<br />
Maßnahmen im Regenfeldbau, die die <strong>Wasser</strong>haltekapazität des Bodens erhöhen und die Evaporation<br />
verr<strong>in</strong>gern, verdienen stärkere Aufmerksamkeit (u.a. Ansätze des „Zero-Tillage“) (71; 74).<br />
Traditionelle Techniken <strong>der</strong> wasserkonservierenden Bodenbearbeitung werden vielfach zu wenig berücksichtigt<br />
(73).<br />
Im Zusammenhang mit Bemühungen zur Steigerung <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>produktivität s<strong>in</strong>d auch Aspekte <strong>der</strong><br />
Sortenwahl und Bemühungen zur Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Ernteverluste wesentlich (74).<br />
Bewässerung und Fischerei<br />
„Where there is water, there can be fish!“ Dieses Motto sollte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewässerung häufiger als bisher<br />
Berücksichtigung f<strong>in</strong>den. Entsprechend sollten die Möglichkeiten e<strong>in</strong>er Integration von Aquakultur <strong>in</strong> die<br />
Bewässerungswirtschaft bei <strong>der</strong> Planung von Maßnahmen <strong>in</strong> Betracht gezogen werden. Ansätze zur<br />
Steigerung <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>produktivität sollten deshalb auch das Potenzial <strong>der</strong> Fischproduktion e<strong>in</strong>beziehen<br />
(121; 122).<br />
Die landwirtschaftlichen Komponenten von Konzepten des „Integrierten <strong>Wasser</strong>ressourcen-Management“<br />
(IWRM) s<strong>in</strong>d bisher meist ausschließlich auf den Pflanzenbau fokussiert. Es gilt jedoch, die<br />
Interessen aller <strong>Wasser</strong>nutzer zu berücksichtigen, e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong>er von Fischern und „Fisch-Farmern“.<br />
Dabei ist es gleichgültig, ob diese <strong>in</strong> Vollzeit o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Teilzeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fischwirtschaft tätig s<strong>in</strong>d (123).<br />
Die Integration <strong>der</strong> Fischproduktion <strong>in</strong> die Bewässerung resultiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er steigenden Komplexität des<br />
Systems. Es hat sich deshalb bewährt, dass <strong>in</strong>tegrierte Systeme schon bestehende Anbaumethoden nutzen<br />
und Schritt für Schritt an<strong>der</strong>e Elemente <strong>in</strong>s System e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Erfahrungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aquakultur belegen,<br />
dass dies ohne Konflikte möglich ist (124).<br />
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