Wasser in der Landwirtschaft - agriwaterpedia.info
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Wo beg<strong>in</strong>nen?<br />
Auch Grundwasserleiter machen nicht an Grenzen halt und müssen grenzüberschreitend verwaltet<br />
werden. Nur so können weitere Konflikte vermieden und volkswirtschaftliche Kosten gespart werden.<br />
Dessen müssen sich alle Beteiligten bewusst se<strong>in</strong>. Nationale <strong>Wasser</strong>gesetze müssen mit den<br />
Anra<strong>in</strong>erlän<strong>der</strong>n abgestimmt, Nutzungspläne erstellt und <strong>der</strong> Datenaustausch ermöglicht werden.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> verheerenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt bei abgesenktem o<strong>der</strong><br />
verschmutztem Grundwasserspeicher muss dem Schutz höchste Priorität zukommen. Hiefür müssen die<br />
Behörden auf allen Ebenen entsprechend ausgebildet se<strong>in</strong> und die notwendigen Grundwasserdaten zur<br />
Verfügung stehen. In den Landnutzungsplanungen und Agrarreformen muss sich e<strong>in</strong>e Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> Grundwasserressourcen wi<strong>der</strong>spiegeln. Durch angepasste Pflanzenkulturen, verbesserte<br />
Bewässerungssysteme, Reduzierung <strong>der</strong> Verdunstung über den Boden, e<strong>in</strong>er Nutzung aufbereiteter<br />
Abwässer o<strong>der</strong> <strong>in</strong>telligent gestaffelte Preistarife kann <strong>Wasser</strong> für die <strong>Landwirtschaft</strong> e<strong>in</strong>gespart werden.<br />
In <strong>Wasser</strong>e<strong>in</strong>zugsgebieten mit e<strong>in</strong>er angespannten o<strong>der</strong> negativen <strong>Wasser</strong>bilanz lässt sich die Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung<br />
ohne e<strong>in</strong>e Umverteilung aus <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> nur durch Übernutzung des Grundwassers<br />
und <strong>in</strong> Extremfällen nur durch die Nutzung von fossilem Grundwasser sicherstellen. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />
des Klimawandels muss e<strong>in</strong>e langfristige landwirtschaftliche Produktion die Grundwasserreserven<br />
e<strong>in</strong>beziehen, um Nahrungsmittelkrisen abzuwenden.<br />
A3.6 Beratungsarbeit und Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> TZ bei Nutzung und Management <strong>der</strong><br />
Ressource <strong>Wasser</strong> <strong>in</strong> Bolivien – e<strong>in</strong> Bericht aus <strong>der</strong> Praxis<br />
Andrea Kuhlmann<br />
GTZ Bolivien<br />
Der Bericht aus <strong>der</strong> Praxis stellt kurz den bolivianischen Kontext zum<br />
Thema „<strong>Wasser</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>“ dar und fokussiert dann auf die<br />
aktuell wichtigsten Herausfor<strong>der</strong>ungen, die sich <strong>der</strong> Bevölkerung, Partnern<br />
und TZ stellen. Ihre Auswirkungen auf die Beratungstätigkeit <strong>der</strong> TZ und<br />
lessons learnt aus 30-jähriger Beratungsarbeit im (Sub-)Sektor stehen im<br />
Zentrum des Beitrags, <strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em Ausblick auf zukünftige<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen sowie Schlussfolgerungen schließt.<br />
Thesen<br />
• Generell zur Beratungsstrategie: In e<strong>in</strong>em politisch hochkonfliktiven<br />
Land mit e<strong>in</strong>em hohen Grad an <strong>in</strong>stitutioneller und personaler<br />
Instabilität ist es nicht möglich, auf langfristig vere<strong>in</strong>barte Strategien<br />
aufzubauen. Mögliche Unterschiede <strong>in</strong> den verschiedenen<br />
Kooperationssektoren e<strong>in</strong>es TZ-Programms im Partnerland wirken sich entsprechend unterschiedlich <strong>in</strong><br />
den Komponenten aus. Insgesamt s<strong>in</strong>d höhere Transaktionskosten durch häufige, kurze<br />
Abstimmungszyklen e<strong>in</strong>zuplanen.<br />
• Partizipation und soziokulturelle Angepasstheit: Die Teilhabe <strong>der</strong> Organisationen <strong>der</strong> Bewässerungsbauern<br />
und Berücksichtigung sozialer und politischer Aspekte sowie gen<strong>der</strong>differenzierter Bedarfe <strong>der</strong><br />
<strong>Wasser</strong>nutzung s<strong>in</strong>d Grundvoraussetzung für die Inwertsetzung und nachhaltige Nutzung von <strong>Wasser</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>.<br />
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