Wasser in der Landwirtschaft - agriwaterpedia.info
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for community members. The selective use of plant material <strong>in</strong> watershed management has been a major<br />
success factor <strong>in</strong> the SUN Program. Bio-physically treated watersheds show a rapid change <strong>in</strong> regenerat<strong>in</strong>g<br />
the vegetative cover accompanied by a largely improved hydrology with ris<strong>in</strong>g groundwater tables and the<br />
emergence of spr<strong>in</strong>gs. In about 70 per cent of the watersheds treated by the SUN Program, small-scale<br />
irrigation has been <strong>in</strong>troduced. In all watersheds treated by the SUN program the common malpractice of<br />
uncontrolled livestock graz<strong>in</strong>g has been replaced by zero/controlled graz<strong>in</strong>g practices. The community<br />
based participatory watershed management approach applied <strong>in</strong> Tigray ga<strong>in</strong>s <strong>in</strong>creas<strong>in</strong>g recognition as an<br />
East African model for a coherent strategy for adapt<strong>in</strong>g to climate change.<br />
A3.14 Integriertes Land- und <strong>Wasser</strong>management: Geme<strong>in</strong>samkeiten und Unterschiede bei<br />
Communal Land Boards und Water Bas<strong>in</strong> Management Committees <strong>in</strong> Namibia<br />
Tanja Pickardt und Mart<strong>in</strong> Neumann<br />
GTZ Namibia<br />
H<strong>in</strong>tergrund<br />
Namibia ist das trockenste Land südlich <strong>der</strong> Sahara. Zwischen 55 und 67 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung gelten<br />
als arm. Die große Mehrheit davon lebt <strong>in</strong> ländlichen Gebieten. Insgesamt s<strong>in</strong>d zirka 70 Prozent <strong>der</strong><br />
Bevölkerung wirtschaftlich direkt o<strong>der</strong> <strong>in</strong>direkt von <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> abhängig. Lediglich im äußersten<br />
Norden und Nordosten des Landes ist permanenter Regenfeldbau möglich. Im Rest des Landes herrscht<br />
extensive Viehhaltung vor. <strong>Wasser</strong> ist e<strong>in</strong> extrem begrenzen<strong>der</strong> Faktor für die Land- und damit die gesamtwirtschaftliche<br />
und soziale Situation <strong>in</strong> Namibia. Über 50 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung lebt <strong>in</strong> und von<br />
Regionen, die durch kommunale Landrechte geprägt s<strong>in</strong>d. In diesen Kommunalgebieten, die 52 Prozent<br />
<strong>der</strong> landwirtschaftlichen Fläche ausmachen, ist Subsistenzproduktion vorherrschend und es bestehen ke<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>dividuellen Landtitel. Stattdessen vergeben vor allem traditionelle Führer Land- und <strong>Wasser</strong>nutzungsrechte,<br />
die oft als ungerecht wahrgenommen werden und <strong>der</strong>en normative B<strong>in</strong>dewirkung zunehmend<br />
erodiert. Infolgedessen kommt es zu illegalen E<strong>in</strong>zäunungen, was geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>er gleichzeitig rasch<br />
wachsenden Bevölkerung zu erheblichen Landkonflikten und raubbauartigen, nicht nachhaltigen Bewirtschaftungssystemen,<br />
wie zum Beispiel massiver Überweidung führt.<br />
42 Prozent <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Fläche besteht aus kommerziellem Farmland, welches fast ausschließlich<br />
<strong>in</strong> den trockenen Gebieten liegt, die unter s<strong>in</strong>kendem Grundwasserspiegel leiden – als Resultat ungeregelter<br />
<strong>Wasser</strong>nutzung. Dieses Land ist auf gerade e<strong>in</strong>mal 6200 Großfarmen verteilt, die sich zu 79 Prozent<br />
(4900 Farmen) <strong>in</strong> Händen <strong>der</strong> weißen M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit bef<strong>in</strong>den, e<strong>in</strong>e Ungleichverteilung, die auf koloniale<br />
und Apartheidsstrukturen zurückgeht.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die beschriebenen Probleme <strong>in</strong> den kommunalen Gebieten und <strong>der</strong> unausgewogene Zugang<br />
zu kommerziellem Farmland, <strong>der</strong> diese noch verschärft, charakterisieren die unangepassten zugangsrechtlichen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen zu Land und <strong>Wasser</strong> <strong>in</strong> Namibia. Diese s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e große Gefahr für die soziale,<br />
politische und ökologische Stabilität des Landes. So führte <strong>der</strong> schleppende Verlauf <strong>der</strong> redistributiven<br />
Landreform <strong>in</strong> den kommerziellen Gebieten <strong>in</strong> den vergangenen Jahren zu radikalen For<strong>der</strong>ungen nach<br />
Landumverteilung. Unangepasste Nutzungssysteme für natürliche Ressourcen führen zu <strong>der</strong>en Übernutzung<br />
und s<strong>in</strong>d somit nicht nachhaltig. Die daraus resultierenden Degradationsprozesse haben stark negative<br />
Wirkungen auf das wirtschaftliche Potenzial und die Biodiversität ländlicher Räume und stellen damit<br />
e<strong>in</strong> wesentliches Entwicklungshemmnis für Namibia dar.<br />
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