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Leistungsbilanz 2008 - Leistungsbilanzportal

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ÜCKBliCK <strong>2008</strong><br />

<strong>2008</strong> litten die internationalen Geld- und Kapitalmärkte unter<br />

der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. Der deutsche aktienindex<br />

DaX erzielte mit einem Minus von 40 Prozent sein<br />

schlechtestes Jahresergebnis seit 1931. Ähnlich erging es den<br />

übrigen europäischen aktienmärkten und dem Dow-Jones-index<br />

in den Usa. Die massive Kapitalflucht aus Unternehmensbeteiligungen<br />

ging einher mit einer verstärkten nachfrage auf dem<br />

Rentenmarkt. Der Kauf von Zinspapieren führte zu deutlichen<br />

Kurssteigerungen und damit zu rückläufigen Renditen. so sank<br />

beispielsweise die Rendite für zehnjährige staatsanleihen im euroraum<br />

übers Jahr von 4,3 Prozent auf 3,5 Prozent pro Jahr und<br />

bescherte anleiheinhabern kräftige Kursgewinne. stärker als die<br />

langfristigen sind die kurzfristigen Zinssätze gesunken: nachdem<br />

anleger im Jahresverlauf Zinssätze von bis zu 5 Prozent pro Jahr<br />

erzielen konnten, mussten sie sich zum Jahresende mit 2,5 Prozent<br />

pro Jahr für kurzfristige termineinlagen zufrieden geben.<br />

AusWirKunGen AuF Die leBensVersiCHerer<br />

Die lebensversicherer sind zwar weder auslöser noch unmittelbarer<br />

teil der Finanzkrise, aber auch sie werden von den<br />

auswirkungen stark beeinträchtigt. Deutsche und britische lebensversicherungsunternehmen,<br />

wie zum beispiel der deutsche<br />

Marktführer allianz oder die britische Friends Provident, die in den<br />

vergangenen Jahren in höherem Umfang auf dem aktienmarkt<br />

investiert waren, haben bereits anfang <strong>2008</strong> ihre aktienbestände<br />

drastisch reduziert. Oft wurde aufgrund mangelnder alternativen<br />

wie festverzinslichen Wertpapieren erstklassiger emittenten vornehmlich<br />

Geld gehalten.<br />

entWiCKlunG Der lAuFenDen VerzinsunG<br />

in der Folge fiel in Deutschland die laufende verzinsung der<br />

versichertenguthaben (Deklaration) als Hauptkomponente der<br />

Überschussbeteiligung nach ermittlungen des branchendienstes<br />

map-Report marktdurchschnittlich für das Jahr 2009 auf 4,28<br />

Prozent und liegt damit nur geringfügig unter der vorjahresdeklaration<br />

in Höhe von 4,39 Prozent. tatsächlich fiel die durchschnittliche<br />

nettoverzinsung der Kapitalanlagen infolge der oben<br />

beschriebenen ereignisse im Jahr <strong>2008</strong> gegenüber dem vorjahr<br />

marktdurchschnittlich um mehr als einen Prozentpunkt von 4,62<br />

Prozent auf 3,60 Prozent. Durch den aufbau von Reserven in guten<br />

Jahren konnten somit die ergebnisse schlechter Jahre wenigstens<br />

teilweise kompensiert werden.<br />

auch die britischen lebensversicherer haben <strong>2008</strong> die Deklara-<br />

tionen wiederholt gesenkt. sie liegen allerdings immer noch über<br />

dem niveau der deutschen Policen.<br />

entWiCKlunG Weiterer<br />

ÜBersCHussKOMPOnenten<br />

Zusätzlich zur laufenden und jährlich angepassten verzinsung der<br />

versichertenguthaben sowie den Risiko- und Kostenüberschüssen,<br />

erhalten lebensversicherungspolicen bei Fälligkeit schlussüberschussbeteiligungen,<br />

deren Höhe erst bei vertragsende<br />

feststeht. nach einer studie der Ratingagentur asseKURata<br />

ist es <strong>2008</strong> in Deutschland eher zu erhöhungen des schlussüberschusses<br />

gekommen als zu Reduzierungen. abhängig vom<br />

jeweiligen lebensversicherer machen schlussüberschussbeteiligungen<br />

circa 5 Prozent der ablaufleistung aus.<br />

Die entwicklung der Überschussbeteiligungen deutscher Policen<br />

insgesamt blieb in den vergangenen Jahren hinter den erwar-<br />

tungen zurück. Dennoch haben die Fondsgesellschaften bisher<br />

Direktausschüttungen in unterschiedlicher Höhe geleistet.<br />

auch bei den britischen Policen wurden von den versicherern<br />

boni-Deklarationen gesenkt. Zudem haben eine Reihe britischer<br />

versicherer wegen der aktuellen lage auf den Kapitalmärkten<br />

ihre Rückkaufswerte vorübergehend gesenkt, um Kapitalabflüsse<br />

durch stornierungen möglichst gering zu halten. Um zu vermeiden,<br />

dass das bewertete vermögen unter die beleihungsgrenze<br />

der finanzierenden banken sinkt, wurden die für das Jahr <strong>2008</strong><br />

geplanten ausschüttungen des „britische leben plus“ in Höhe<br />

von 8,75 Prozent und des „britische leben plus 2“ in Höhe von<br />

3 Prozent aus kaufmännischer vorsicht vorläufig ausgesetzt. Die<br />

für die geplanten ausschüttungen erforderlichen Mittel wurden<br />

plangemäß im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> erwirtschaftet. sie stehen als<br />

liquidität auf den Konten der Gesellschaften zur verfügung und<br />

sind zu marktgerechten Konditionen auf Festgeldbasis angelegt.<br />

108 WWW.MPC-CaPital.De<br />

VOrsCHAu 2009<br />

im ersten Quartal 2009 haben viele versicherungsunternehmen<br />

ihre aktienquoten weiter reduziert oder die bestehenden enga-<br />

gements abgesichert. vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht absehbar, in<br />

welchem Umfang für das Jahr 2009 Direktausschüttungen geleistet<br />

werden können. Unabhängig hiervon fließen den anlegern<br />

deutscher lebensversicherungsfonds jährliche erstattungen der<br />

Kapitalertragsteuer (Kest) im Rahmen ihrer individuellen steuerveranlagungen<br />

zu. Die künftige entwicklung der Policenverzinsung<br />

hängt entscheidend von einer nachhaltigen erholung der<br />

Finanzmärkte ab. aufgrund der unsicheren Marktsituation sind<br />

derzeit keine aussagekräftige Prognosen hierzu möglich.<br />

VerWAltunGsVerträGe Mit CAsH.liFe<br />

im Rahmen des aktiven Fondsmanagements und der kontinuierlichen<br />

Qualitätssicherung hat sich MPC Capital entschlossen zum<br />

30. Juni 2009 die verwaltungsverträge für deutsche lebensversicherungspolicen<br />

von 12 lebensversicherungszweitmarktfonds<br />

mit der cash.life aG ordentlich zu kündigen. seit 1. Juli 2009 hat<br />

MPC Capital interimistisch die verwaltung der Policen durch sein<br />

Kompetenzcenter MPC life Plus Consulting GmbH übernommen.<br />

Für die anleger der lebensversicherungszweitmarktfonds<br />

von MPC Capital hat dies keinerlei negative auswirkungen – weder<br />

kostenseitig noch operativ.<br />

MPC CaPital investMents GMbH<br />

109<br />

leben plus

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