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Leistungsbilanz 2008 - Leistungsbilanzportal

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ÜCKBliCK <strong>2008</strong><br />

Die weltwirtschaftlichen turbulenzen als Folge der Us-immobi-<br />

lien- und globalen Finanzkrise haben vor allem in der zweiten Jahreshälfte<br />

auch die Private-equity-Märkte getroffen. bedingt durch<br />

die für die gesamte Wirtschaft bedrohliche Kreditklemme aller<br />

banken sank das globale transaktionsvolumen für außerbörsliche<br />

Unternehmensbeteiligungen um 70 Prozent gegenüber dem vorjahr<br />

auf UsD 234 Milliarden. Die fremdfinanzierten Übernahmen<br />

in europa brachen um 60 Prozent gegenüber dem vorjahr auf<br />

eUR 73 Milliarden ein. Das volumen der buy-out-Finanzierungen<br />

in den Usa ging um 75 Prozent auf UsD 110 Milliarden, in europa<br />

um 25 Prozent auf eUR 34 Milliarden und in Deutschland um<br />

21 Prozent auf eUR 8,4 Milliarden zurück.<br />

Der venture-Capital-Markt gab aufgrund des bereits starken<br />

Rückgangs der vergangenen Jahre nur noch wenig nach: in den<br />

Usa fiel der Rückgang mit 8 Prozent gegenüber dem vorjahr<br />

auf UsD 28 Milliarden relativ moderat aus. Das Gleiche gilt für<br />

europa mit einem Minus von 9 Prozent auf eUR 8 Milliarden und<br />

für Deutschland, wo das niveau des vorjahres gehalten werden<br />

konnte.<br />

auch das Fundraising für neue venture Capital und Private-<br />

equity-Funds war vor allem im letzten Quartal stark rückläufig. so<br />

sank das globale Fundraising im vierten Quartal <strong>2008</strong> gegenüber<br />

dem vierten Quartal 2007 um 47 Prozent auf UsD 97 Milliarden.<br />

Den schwachen Märkten entsprechend waren auch die exitkanäle<br />

für Unternehmensverkäufe weitgehend verschlossen. im<br />

berichtsjahr gab es in den Usa nur 43 börsengänge gegenüber<br />

272 im vorjahr. Das letzte Quartal war dabei mit nur einem börsengang<br />

das schlechteste Quartal seit der Rezession im Jahre<br />

1970. noch schlechter war hier die entwicklung in europa, wo<br />

die erlöse aus börsengängen um 88 Prozent einbrachen. nicht<br />

ganz so dramatisch war der Rückgang bei den beteiligungsveräußerungen<br />

der Private-equity-Funds insgesamt. Hier sank<br />

das volumen um 50 Prozent gegenüber dem vorjahr auf eUR<br />

13 Milliarden. ein wichtiger Grund für diese entwicklung war das<br />

restriktive verhalten der banken, die die notwendigen Kredittranchen<br />

für Unternehmenskäufe nicht oder nur zu sehr schlechten<br />

Konditionen vergaben.<br />

Dieser Umstand betrifft die veräußerungen ebenso wie die<br />

potentiellen neuinvestitionen, wobei die bedingungen für kleinere<br />

und mittlere transaktionen deutlich besser waren.<br />

Die weltwirtschaftlichen turbulenzen hatten auch auswirkungen<br />

auf die Portfoliobewertungen und damit auf die Performance der<br />

Private-equity-Funds. angelehnt an die neuen internationalen<br />

bewertungsrichtlinien, die stärkere vergleiche mit der bewertung<br />

von notierten Unternehmen fordern und unter berücksichtigung<br />

der schlechten entwicklung der Unternehmen mussten die<br />

Private-equity-Funds teilweise deutliche abschläge bei den bewertungen<br />

von bis zu Minus 40 Prozent auf das Gesamtportfolio<br />

vornehmen. Dies gilt insbesondere für die buy-out Funds, die in<br />

den Jahren 2006 bis Mitte <strong>2008</strong> große investments mit einem<br />

aggressiven leverage getätigt haben.<br />

Die venture-Capital Portfolien hingegen entwickeln sich in anbetracht<br />

des wirtschaftlichen Umfeldes noch relativ stabil, da die Unternehmen<br />

in diesem segment als Konsequenz der internetblase<br />

ende der 90er Jahre zum großen teil ohne Fremdfinanzierung<br />

auskommen und nun auf soliden Geschäftsmodellen basieren.<br />

noch stärkere abschläge bei den bewertungen mussten die mit<br />

der MPC Global equity Reihe am besten vergleichbaren börsen-<br />

notierten Fund of Funds Gesellschaften hinnehmen. so fiel der<br />

lPX indirekt index, der die entwicklung indirekter Private equity<br />

investitionen abbildet, im vergangenen Jahr um 75 Prozent.<br />

im vergleich dazu mussten die älteren MPC Global equity-Fonds<br />

<strong>2008</strong> nur geringere abwertungen hinnehmen. Die Fonds sind<br />

durch schwierige investitionsjahre gegangen und erleben zurzeit<br />

ebenso schwierigere Desinvestitionsjahre. Dennoch sind Portfolien<br />

per ende <strong>2008</strong> relativ robust aufgestellt.<br />

Die jüngeren Private-equity-Fonds von MPC Capital ab dem MPC<br />

Global equity 7 befinden sich noch in der investitionsphase und<br />

verzeichneten nur geringe abwertungen bei bereits getätigten<br />

investitionen.<br />

116 WWW.MPC-CaPital.De<br />

VOrsCHAu 2009<br />

Die für alle bereiche skizzierten starken Rückgänge haben sich<br />

im ersten Quartal 2009 weiter beschleunigt. so haben die Private<br />

equity Funds in den Usa, verglichen mit dem vorjahreszeitraum,<br />

nur noch investments in einer Größenordnung von UsD 12,8 Milliarden<br />

getätigt, was einem weiteren Rückgang von 75 Prozent<br />

entspricht.<br />

Die weitere entwicklung der Portfolios und der darin enthaltenen<br />

Unternehmen wird in den kommenden Monaten von der aktiven<br />

Unterstützung des Managements durch die Partnerfunds geprägt<br />

sein. Darüber hinaus verfügen die beteiligungsgesellschaften<br />

über ausreichend liquidität, um das derzeitige Marktumfeld für<br />

gezielte neuinvestments zu attraktiven bewertungen zu nutzen.<br />

voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die banken wieder<br />

als verlässlicher Finanzierungspartner zur verfügung stellen. Die<br />

Finanzkrise wird aber mittelfristig auch die nachfrage nach beteiligungskapital<br />

als alternative zur Kreditfinanzierung eher verstärken.<br />

viele gute Unternehmen werden mit sinkenden auftragszahlen<br />

und Umsätzen zu kämpfen haben. Die nachfrage nach<br />

neuem eigenkapital für die zur stärkung der bilanz erforderlichen<br />

Kapitalerhöhungen wird den Private equity Fonds interessante<br />

investitionsmöglichkeiten eröffnen. auch deutlich schwächer<br />

bewertete kleinere börsennotierte Unternehmen könnten in den<br />

nächsten Monaten eine interessante investmentperspektive für<br />

Private equity investoren sein.<br />

MPC CaPital investMents GMbH<br />

117<br />

Private equity

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