Aktion Dritter Weg -Aufbauinitiative-

einen Anstoß, von dem wir hoffen, daß er den Weg in die soziale
Erneuerung praktisch bahnen wird. Fatal und tragisch wäre es,
wenn man unsere Initiative als Konkurrenz zu den vielen positiven
Bestrebungen aufnähme, die einen Ausweg aus der gegenwärtigen
Krise suchen und die es — gottlob — heute überall auf der Welt
gibt. Richtig verstanden ist sie vielmehr ein Angebot zur Kooperation
und eine Aufforderung zur Konzentration der Kräfte in zweifacher
Hinsicht:
1. Wir wollen anregen, einen Entwurf des Orientierungsrahmens
der gesellschaftlichen Alternative zu den bestehenden
Systemen zu erarbeiten, damit ein Konsens, eine begriffliche
Übereinstimmung über das, was mit einem Dritten Weg gewollt
wird und wie durch diesen Dritten Weg die heutigen sozialen
Probleme gelöst werden können, entstehen kann.
Wir gehen einig mit der Aussage, die sich in einem weitverbreiteten
Buch über die ökologische Dimension der Zivilisationskrise findet,
daß "östlicher Kommunismus und westlicher Kapitalismus am Ende"
seien und beide "durch ein neues Prinzip abgelöst werden"
müßten. Die Frage sei nur, "ob dies unter dem Zwang der Naturgesetze
(Katastrophen) oder aufgrund menschlicher Einsicht" geschehen
werde. — Wir meinen, es muß durch den Druck des Engagements
jener Menschen in allen Erdteilen und Ländern geschehen,
die zu der Einsicht gekommen sind, daß der "Zwang
durch Katastrophen" sehr wahrscheinlich das Ende der Menschheit
bedeuten würde. Die gebündelte geistige Kraft eines solchen Engagements
"gegen die geballten Interessen der Mächtigen" wird
aber nur durch eine solche "mitreißende Idee" entstehen und eine
Chance haben, "die wenigstens so stark ist wie die humanistische
in den letzten und die christliche in den ersten Jahrhunderten unserer
Zeitrechnung" (Gruhl).
Kann die Idee des dritten Weges diese Ausstrahlungskraft entwickeln?
Sie bringt nicht nur zur Geltung, was die Ideale des Humanismus
und die tiefsten Inhalte der christlichen Lehre sind, sondern
verbindet auch jene Prinzipien gesellschaftlicher Gestaltung, die
von den bestehenden Systemen in Theorie und Praxis als unvereinbar
erklärt werden: Freiheit, Demokratie und Sozialismus. Weil
der religiöse, weltanschauliche, wissenschaftliche und allgemeinkulturelle
Pluralismus ein wesentlicher Bestandteil der Idee des
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