Aktion Dritter Weg -Aufbauinitiative-
Aktion Dritter Weg -Aufbauinitiative-
Aktion Dritter Weg -Aufbauinitiative-
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
"Die revolutionären Veränderungen müssen alle Lebensbereiche<br />
umfassen — Wirtschaft, Sozialleben, Politik und Kultur. Diese Revolution<br />
muß sich auf eine radikalhumanistische Bewegung stützen,<br />
die viele verschiedene Richtungen und Sozialverbände umfaßt.<br />
Und es ist von entscheidender Bedeutung, daß sie von kleinen,<br />
unmittelbaren Gruppen ausgeht, deren Mitglieder sich gemeinsam<br />
um den neuen Menschen bemühen, — und die hier und<br />
jetzt den Kern des Menschen so verwirklichen wollen, wie er ihnen<br />
als Ziel der Kulturrevolution vorschwebt.<br />
"Derartige Gruppen würden dezentralisiert und unbürokratisch arbeiten.<br />
Mitglied könnte jeder werden, der lieber aktiv sein, als Konsument<br />
bleiben will, der Verständnis für den radikalen Humanismus<br />
hat, seine Ziele bejaht und überzeugt ist, daß Fanatismus und Destruktionslust<br />
keine charakteristischen Eigenschaften des Menschen<br />
sind, die durch Scheinerklärungen verschleiert und kultiviert<br />
werden dürfen, sondern menschliche Schwächen, die es zu überwinden<br />
gilt. Solche kleinen Gruppen lassen sich nicht nur innerhalb<br />
der bestehenden politischen, religiösen und sozialen Organisationen<br />
bilden, sondern auch von Einzelnen, die außerhalb derartiger<br />
Sozialgefüge stehen.<br />
"Diese Gruppen müßten ihren Mitgliedern ein richtiges zu Hause<br />
bieten, wo sie 'Nahrung' im Sinne von Erkenntnissen und zwischenmenschlicher<br />
Anteilnahme finden und gleichzeitig Gelegenheit<br />
bekommen, auch selber zu geben. Das Ziel der Gruppe wäre,<br />
entfremdete Menschen in aktiv teilnehmende zu verwandeln. Deshalb<br />
würden die Gruppen natürlich der in der entfremdeten Gesellschaft<br />
üblichen Lebensweise kritisch gegenüberstehen, aber sie<br />
müssen versuchen, ein Höchstmaß von persönlicher Nicht-<br />
Entfremdung zu erreichen und dürfen sich nicht mit dem Trost<br />
ständiger Entrüstung zufriedengeben, der nur ein Ersatz für das<br />
Lebendigsein ist. Die Gruppen würden einen neuen Lebensstil<br />
entwickeln: unsentimental, realistisch, aufrichtig, mutig und aktiv.<br />
"Die Mitglieder der Gruppen würden eine neue Sprache sprechen,<br />
die eher ausdrückt als verdunkelt, eine Sprache von Menschen, die<br />
selbst Urheber ihres Tuns sind und nicht nur entfremdete Herren<br />
über Dinge, die nach Kategorien des Habens und Gebrauchtwerdens<br />
verwaltet werden. Sie würden einen anderen Stil des Konsums<br />
annehmen: zwar nicht unbedingt einen minimalen, aber doch<br />
58