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Aktion Dritter Weg -Aufbauinitiative-

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welt die sachliche Konsequenz, dann ergibt sich, daß das Einkommen<br />

eines Tätigen nicht das sogenannte Entgelt ist für die von<br />

ihm geleistete Arbeit, sondern die elementare Rechtsvoraussetzung<br />

dafür, daß der Mensch aus Freiheit und Selbstverantwortung — das<br />

heißt aus Einsicht in die Lebensverhältnisse des Ganzen — arbeiten<br />

kann.<br />

Eine Arbeit leisten und ein Einkommen beziehen sind aus dem<br />

Wesen der neueren sozialen Entwicklung also zwei voneinander<br />

ganz unabhängige Tatsachen. Für die zukünftige Gesellschaft<br />

des Dritten <strong>Weg</strong>es folgt daraus, daß ein Mensch nur dann noch eine<br />

Arbeit leisten soll, wenn er das Sinnvolle seiner Tätigkeit für das<br />

Menschheitsganze erkennen und empfinden kann. Möglicherweise<br />

— ja, wahrscheinlicherweise — wird vieles, wofür die Menschen<br />

heute arbeiten müssen, um einen Lohn zu beziehen, damit sie leben<br />

können, dann von der Bildfläche verschwinden, weil es in seiner<br />

Sinnlosigkeit erkannt und deshalb nicht getan wird.<br />

Menschlich und frei ist der Antrieb zur Arbeit doch erst dann,<br />

wenn er dem Erlebnis entspringt, daß das, wofür man seine<br />

Fähigkeiten einsetzen soll, einen positiven menschlichen Sinn<br />

hat, also menschengemäß ist. Und damit der Einzelne aus dieser<br />

einzig menschenwürdigen Motivation arbeiten kann, bedarf er als<br />

Voraussetzung dafür eines Einkommens. Der Höhe nach wird sich<br />

dieses einerseits nach seinem Bedarf und andererseits nach dem<br />

richten, was die Lebensgegebenheiten der ganzen menschlichen<br />

Gemeinschaft sind.<br />

Einkommen als Grundkategorie der Rechtsordnung<br />

Einkommen eines Menschen wird in diesem Sinne das Ergebnis<br />

sein des sozialdemokratischen Vereinbarens eines Gesellschaftsganzen<br />

hinsichtlich einer Einkommensrahmenordnung<br />

und das Ergebnis des Vereinbarens der einzelnen Arbeitskollektive<br />

in den Grenzen der Rahmenordnung hinsichtlich<br />

des konkreten Einzeleinkommens.<br />

Die Einwände gegen diese Perspektive sind bekannt. Es wird gesagt,<br />

man gehe am Bewußtsein und an den Interessen der arbeitenden<br />

Menschen völlig vorbei, wenn man die Zusammenhänge so<br />

beschreibt. Man behauptet, die Interessen der Tätigen seien ganz<br />

darauf gerichtet, möglichst viel Lohn zu bekommen, am Profit be-<br />

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