Aktion Dritter Weg -Aufbauinitiative-

dritten Weges ist, glauben wir, daß diese Idee in der Tat die integrierende
geistige Kraft werden kann, die alle diejenigen Zeitgenossen
verbindet, die erkannt haben, daß die Menschenrechte
auf der Erde nicht eher verwirklicht sein werden, als bis Freiheit,
Gleichheit und Brüderlichkeit das gesellschaftliche Leben der
Menschheit durchwalten.
Conditio sine qua non für das praktisch-politische Wirksamwerden
dieses Impulses, der heute um die Welt geht und die verschiedensten
Namen trägt — der im Osten oft "Liberalisierung", im Westen
oft "demokratischer Sozialismus", "Dreigliederung", neuerdings
auch "Eurokommunismus" heißt und für den viele theoretische "Väter"
stehen —, conditio sine qua non für das praktischpolitische
Wirksamwerden dieses Impulses ist allerdings, daß
alle diese Strömungen bald, sehr bald beginnen, "mit einer
Zunge" zu reden, d.h. sich begrifflich (theoretisch) zu verständigen,
zu einem Konsens zu kommen über das Grundlegende
der gemeinsam und weltweit zu vertretenden und zu erkämpfenden
Alternative.
2. Die AKTION DRITTER WEG möchte zum Aufbau organisatorischer
Zusammenhänge anregen. Von der Alternative des
Dritten Weges ist im Elementaren schon so viel deutlich und
quer durch die verschiedenen Gruppierungen unumstritten,
daß es uns an der Zeit zu sein scheint, die entstandenen Elemente
und Glieder der Neuen Sozialen Bewegung nun auch
organisatorisch zu verknüpfen.
Für den Kampf um die Neue Gesellschaft erscheint uns der Aufbau
eines assoziativen Gesamtsystems notwendig, das sich aus folgenden
Grundelementen bilden sollte:
a) Ein Verbundsystem all derjenigen wirtschaftlichen und kulturellen
Einrichtungen, die ihre Betriebspraxis an den Prinzipien
des dritten Weges orientieren, soweit dies innerhalb der bestehenden
Gesamtordnungen, zu denen sie ja untrennbar gehören,
machbar ist. (— Wer überhaupt nach den Prinzipien des dritten
Weges handeln will, der kann in kapitalistischen Gesellschaften auf
jeden Fall in der Praxis seines Unternehmens erstens die Lohnarbeit,
zweitens das private Kapitaleigentum, drittens die private Gewinnentnahme,
viertens — im Falle kultureller und sozialer Einrichtungen
— die bürokratische, externe Fremdbestimmung und fünf-
22