Faust in der Tasche - Ortho-Bio-Med Centro di cura Specialistico
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zaenmagaz<strong>in</strong><br />
Die Entstehung von so genannten<br />
„<strong>Bio</strong>chemischen Teufelskreisen“<br />
Blockade wichtiger Enzyme <strong>in</strong> den Mitochondrien (Citratzyklus,<br />
Atmungskette), <strong>di</strong>e für <strong>di</strong>e Produktion <strong>der</strong> Zellenergie<br />
(ATP) verantwortlich s<strong>in</strong>d. (FeS-haltige und Fe-haltige Enzyme,<br />
Aconitase, Succ<strong>in</strong>at-Dehydrogenase).<br />
Vermehrte <strong>in</strong>trazelluläre Säurebildung (Laktazidose Typ II)<br />
mit weiterer Inaktivierung verschiedener Enzyme und beson<strong>der</strong>s<br />
<strong>der</strong> sog. Translokator-Prote<strong>in</strong>e, <strong>di</strong>e ATP aus den<br />
Mitochondrien <strong>in</strong> <strong>di</strong>e Zelle und von dort als ADP <strong>in</strong> <strong>di</strong>e<br />
Mitochondrien zurücktransportieren. Die Lähmung <strong>di</strong>eser<br />
Transporteiweiße durch chemische Tox<strong>in</strong>e, Umweltgifte und<br />
übermäßige Laktat-Produktion (Salz <strong>der</strong> Milchsäure) führt zu<br />
schwer wiegendem Energiemangel.<br />
Zwang zur Aktivierung <strong>der</strong> aeroben Glykolyse (Vergärung<br />
von Zucker), e<strong>in</strong>em Art „Notstromaggregat“, das allerd<strong>in</strong>gs<br />
nur 1/16 <strong>der</strong> üblichen ATP-Menge liefern kann!!<br />
Vermehrter Oxidativer Stress (Bildung von Sauerstoffra<strong>di</strong>kalen)<br />
mit sekundären Schäden <strong>der</strong> Zellkern-DNA, mitochondrialen<br />
DNA, und an<strong>der</strong>en Zellbestandteilen und e<strong>in</strong>em deutlich<br />
erhöhten Risiko, e<strong>in</strong>e Krebserkrankung zu entwickeln<br />
Cholester<strong>in</strong>erhöhung durch Hemmung e<strong>in</strong>es den Cholester<strong>in</strong>stoffwechsel<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Leber regulierenden Enzyms (Hepatische<br />
7 α-Hydroxylase).<br />
Aktivierung des Immunsystems (pro<strong>in</strong>flammatorische Zytok<strong>in</strong>e)<br />
mit sekundären, aseptischen Entzündungen im Bereich<br />
<strong>der</strong> Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bän<strong>der</strong> und <strong>der</strong><br />
Entwicklung von Autoimmunerkrankungen.<br />
Aktivierung <strong>di</strong>verser Rezeptoren des Zentralnervensystems<br />
(NMDA- und Vanilloid-Rezeptoren) mit sekundären neurologischen,<br />
psychischen und vegetativen Symptomen.<br />
Abbau von und dadurch Mangel an <strong>di</strong>versen Vitam<strong>in</strong>en (Vitam<strong>in</strong><br />
C, B1, B2, B5, B6, B12, Vitam<strong>in</strong> E, Vitam<strong>in</strong> D, Folsäure)<br />
M<strong>in</strong>eralien und Spurenelementen (Selen, Magnesium, Z<strong>in</strong>k).<br />
Hemmung <strong>der</strong> Synthese von physiologischem, neuronalen<br />
und endothelialen NO und Anstieg des asymmetrischen Dimethylarg<strong>in</strong><strong>in</strong>s,<br />
damit erhöhtes Gefäßerkrankungs- und Hypertonierisiko,<br />
sowie Störung zentralnervöser Funktionen.<br />
Perox<strong>in</strong>itrit nitrolisiert aromatische Am<strong>in</strong>osäuren und oxi<strong>di</strong>ert<br />
SH-Gruppen. Es wirkt hochgra<strong>di</strong>g neurotoxisch durch<br />
irreversible Hemmung <strong>der</strong> Mitochondrienfunktion!<br />
Störungen des Katecholam<strong>in</strong>-, Melan<strong>in</strong>-, Seroton<strong>in</strong>-, Tyros<strong>in</strong>-,<br />
Tryptophan- und Phenylalan<strong>in</strong>stoffwechsels mit folgen<strong>der</strong><br />
M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen, und depressiven<br />
Verstimmungen.<br />
All <strong>di</strong>ese verschiedenen biochemischen Prozesse s<strong>in</strong>d mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
vernetzt und verstärken sich gegenseitig. So stimuliert das<br />
beson<strong>der</strong>s schädliche Perox<strong>in</strong>itrit jene Enzyme (Nitritoxidsynthasen),<br />
<strong>di</strong>e wie<strong>der</strong>um zu e<strong>in</strong>er vermehrten Bildung von Nitritoxid<br />
führen, jenem Stickstoffra<strong>di</strong>kal, aus dem Perox<strong>in</strong>itrit durch Reaktion<br />
mit dem Superoxidra<strong>di</strong>kal gebildet wird. Dies erklärt <strong>di</strong>e<br />
Aufrechterhaltung e<strong>in</strong>es chronisch fortbestehenden, „biochemischen<br />
Teufelskreises“, <strong>der</strong> <strong>in</strong> nahezu allen Zellen des Körpers<br />
aktiviert werden kann.<br />
Es ist wichtig zu verstehen, dass e<strong>in</strong> <strong>der</strong>artiger „biochemischer<br />
Teufelskreis“, durch welchen Auslöser auch immer auf den<br />
Zur Diskussion<br />
Weg gebracht, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel ohne therapeutische Maßnahmen<br />
nicht zu stoppen ist und auf lange Zeit immer mehr zunehmende<br />
Schäden durch den immer größer werdenden Ausfall<br />
von Mitochondrialen Enzymen auslöst. (Atmungskettenenzymkomplexe<br />
I-V, ADP/ATP-Translokatorprote<strong>in</strong>e etc. [133]) So wird<br />
verständlich, dass <strong>der</strong> Nitrosative Stress e<strong>in</strong>es jungen Menschen<br />
<strong>in</strong>nerhalb von Jahren se<strong>in</strong>e Leistungsfähigkeit bis h<strong>in</strong> zur kompletten<br />
Erwerbsunfähigkeit m<strong>in</strong><strong>der</strong>n kann, wird <strong>di</strong>ese Stoffwechselanomalie<br />
nicht frühzeitig <strong>di</strong>agnostiziert und entsprechend<br />
behandelt.<br />
Labor-Diagnostik<br />
M<strong>in</strong>imal-Programm zum Ausschluss des Nitrosativen und<br />
Oxidativen Stresses:<br />
Will man mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>imalprogramm Nitrosativen o<strong>der</strong> Oxidativen<br />
Stress ausschließen, dann sollten <strong>di</strong>e folgenden 12 Laborparameter<br />
untersucht werden:<br />
– Lipidperoxide – Nitrotyros<strong>in</strong><br />
– Nitrophenyl-Essigsäure – Citrull<strong>in</strong><br />
– Methylmalonsäure – Laktat<br />
– Pyruvat – Carnit<strong>in</strong><br />
– Coenzym Q 10 – Ox. LDL-Cholester<strong>in</strong><br />
– ATP-Spiegel – Hydroperoxide<br />
Im Erkrankungsfalle und natürlich bei allen Formen mit ernster<br />
kl<strong>in</strong>ischer Symptomatik sollten weiterh<strong>in</strong> <strong>di</strong>e Mikronährstoffe (Vitam<strong>in</strong>e,<br />
M<strong>in</strong>eralstoffe, Spurenelemente), das Glutathionsystem,<br />
Cyste<strong>in</strong>, Thiole, Neurotransmitter wie Adrenal<strong>in</strong>, Noradrenal<strong>in</strong>,<br />
Seroton<strong>in</strong>, Melaton<strong>in</strong> ,GABA und Cortisol, evtl. Glutamat, <strong>der</strong><br />
Hormonstatus (Testosteron, Östra<strong>di</strong>ol etc.), <strong>der</strong> Fettsäurestatus,<br />
Am<strong>in</strong>osäurestatus , <strong>di</strong>e Säuren des Citronensäurezyklus und gegebenenfalls<br />
<strong>der</strong> Zelluläre Immunstatus untersucht werden.<br />
Hervorragende <strong>di</strong>agnostische Ergebnisse zur Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Mitochondrienfunktion liefert beson<strong>der</strong>s auch das Englische<br />
Labor Acumen mit dem sog. ATP-Profiletest, bei dem <strong>di</strong>e<br />
Störung <strong>der</strong> ADP/ATP-Konversion, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>fferenzierte Blockade<br />
<strong>der</strong> ADP/ATP-Translokatorprote<strong>in</strong>e, <strong>di</strong>e zellfreie DNA im Blutplasma,<br />
sowie toxische DNA-Adducts und <strong>di</strong>e dabei betroffenen<br />
Gene bestimmt werden. H<strong>in</strong>zukommt <strong>di</strong>e Bestimmung <strong>der</strong><br />
mitochondrialen Membranspannung und eventueller toxischer<br />
Mem bran-adducts. Auch das <strong>in</strong>trazelluläre Niac<strong>in</strong> und das <strong>in</strong>trazelluläre<br />
Kalzium werden bestimmt. Car<strong>di</strong>olip<strong>in</strong>-Stu<strong>di</strong>en und<br />
Cytochrom C – Oxidase – Komplex Untersuchungen werden<br />
auf Wunsch durchgeführt. Differenzierter ist <strong>di</strong>e mitochondriale<br />
Diagnostik europaweit nicht durchführbar. (Acumen, Dr. john<br />
Mclaren-howard, PO Box 129, Tiverton, Devon EX16 OAJ. e-mail:<br />
acumenlab@hotmail.co.uk)<br />
Sehr wichtig ist <strong>di</strong>e genaue Analyse <strong>der</strong> neuroendokr<strong>in</strong>en<br />
Achse mit exakter Messung des Cortisoltagesprofiles (im Speichel!),<br />
<strong>der</strong> Katecholam<strong>in</strong>e im 24 Stundenur<strong>in</strong>, des Seroton<strong>in</strong>s<br />
und Melaton<strong>in</strong>s und gegebenenfalls <strong>der</strong> Hypophysären und<br />
Hypothalamischen Funktion. Gerade das abgeflachte Corisoltagesprofil<br />
– nach anfänglicher Erhöhung – und erniedrigte Werte<br />
für Adrenal<strong>in</strong>, weniger für Noradrenal<strong>in</strong>, zeigen e<strong>in</strong>e potentiell<br />
drohende Dekompensation an.<br />
Die wissenschaftliche Literatur liefert e<strong>in</strong>e Summe von Belegen<br />
für gravierende Stoffwechselverän<strong>der</strong>ungen bei Burnout-<br />
10 2/2011