Faust in der Tasche - Ortho-Bio-Med Centro di cura Specialistico
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2/2011<br />
Orig<strong>in</strong>alia<br />
Fibromyalgie –<br />
e<strong>in</strong> vielschichtiges Krankheitsbild<br />
E<strong>in</strong>e Übersicht über Behandlungsmöglichkeiten<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> regulationsme<strong>di</strong>z<strong>in</strong>ischen Praxis<br />
olaf KuHnKe<br />
Zusammenfassung<br />
Untersuchungen an 23 Fibromyalgiepatient<strong>in</strong>nen,<br />
welche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitraum von 2 Jahren behandelt<br />
wurden, zeigen den positiven Effekt e<strong>in</strong>es komplexen<br />
Therapieansatzes. Durch <strong>di</strong>e Anwendung klassischer<br />
Naturheilverfahren und mo<strong>der</strong>ner regulativer<br />
Therapieformen ist e<strong>in</strong>e deutliche M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von<br />
Beschwerden, teilweise völlige Rehabilitation und<br />
M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> durch konventionelle <strong>Med</strong>ikamente<br />
verursachten Kosten und Nebenwirkungen erreichbar.<br />
Der bislang herrschende therapeutische Nihilismus<br />
bzw. e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> psychosomatische Etikettierung<br />
<strong>der</strong> Betroffenen s<strong>in</strong>d bei entsprechendem standar<strong>di</strong>sierten<br />
und konsequenten Vorgehen ke<strong>in</strong>esfalls<br />
gerechtfertigt.<br />
Schlüsselwörter: Fibromyalgie, Muskulo-skelettäre<br />
Schmerzen, Extrazelluläre Matrix, Naturheilverfahren,<br />
Schmerztherapie<br />
Autor<br />
Dr. med. Olaf. W. Kuhnke<br />
San Antoni 137<br />
Ch-6535 Roveredo / GR<br />
<strong>in</strong>fo@ortho-bio-med.ch<br />
zaenmagaz<strong>in</strong><br />
Die Fibromyalgie ist e<strong>in</strong> an Häufigkeit offenbar zunehmendes,<br />
komplexes und schwer durchschaubares Krankheitsbild. In<br />
Deutschland und an<strong>der</strong>en „westlichen“ Län<strong>der</strong>n soll ca. 1-2 %<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung an <strong>di</strong>eser Krankheit leiden, welche meist von<br />
Beschwerden wie steifen Glie<strong>der</strong>n am Morgen und Schwellungsgefühlen<br />
an den Händen, Füßen und im Gesicht, aber auch<br />
Schlafstörungen, Mü<strong>di</strong>gkeit, Konzentrationsproblemen, Ängstlichkeit<br />
und Depressivität begleitet wird. Da das Beschwerdebild<br />
immer mit mehreren komplexen Symptomen e<strong>in</strong>hergeht, wird<br />
beim Vorliegen des „Faser-Muskel-Schmerz“-Geschehens vom<br />
Fibromyalgie-Syndrom (FMS) gesprochen.<br />
Häufige Nebensymptome<br />
Kalte Hände und Füße / „Kreislaufstörungen” (>50 %)<br />
Psychische Phänomene (ca. 75 %)<br />
Blasen- /Darmbeschwerden („colon irritabile“) (40-50 %)<br />
Chronische Mü<strong>di</strong>gkeit (50 %)<br />
Zähneknirschen<br />
Verschlechterung durch feucht-kalte Witterung<br />
Die offizielle Wissenschaft kennt ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Ätiologie,<br />
es ist le<strong>di</strong>glich anerkannt, dass es e<strong>in</strong>e familiäre Häufung gibt,<br />
dass Umstellungsphasen (z.B. das Klimakterium) e<strong>in</strong>e Rolle spielen<br />
und dass chronische Fehlstellungen des Bewegungsapparates<br />
sowie Immobilität för<strong>der</strong>lich wirken. 90 % <strong>der</strong> Betroffenen<br />
sollen Frauen se<strong>in</strong>; <strong>der</strong> Verfasser hat <strong>in</strong> eigener Praxis <strong>in</strong> 20 Jahren<br />
allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Mann erlebt, auf welchen <strong>di</strong>e folgenden<br />
Diagnosekriterien zugetroffen hätten:<br />
– Großflächige chronische Schmerzen von m<strong>in</strong>destens 3 Monaten<br />
an Muskeln und Sehnen <strong>in</strong> 3 unterschiedlichen Regionen<br />
des Körpers,<br />
– 11 von 18 def<strong>in</strong>ierten Punkten (z.B.: Nacken, Trapeziusoberkanten,<br />
Parascapularregion, Glutäalbereich o<strong>der</strong> Epicondylen)<br />
müssen betroffen se<strong>in</strong><br />
– Nicht-Vorliegen typischer rheumatischer Phänomene (Entzündungsparameter)<br />
Die Patient<strong>in</strong>nen haben meist e<strong>in</strong>e lange Leidensgeschichte von<br />
durchschnittlich sieben Jahren h<strong>in</strong>ter sich, bevor <strong>di</strong>e „richtige“<br />
(Ausschluss-) Diagnose gestellt wird.<br />
Die etablierte <strong>Med</strong>iz<strong>in</strong> beurteilt – trotz Anerkennung des oft<br />
hohen Leidensdruckes <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen, welche sich zumeist <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Verordnung von Antidepressiva nie<strong>der</strong>schlägt – <strong>di</strong>e Fibromyalgie<br />
als „gutartig“, da selbst, wenn <strong>di</strong>e Fibromyalgie jahrelang<br />
besteht, Muskeln, Gelenke und Bän<strong>der</strong> nicht geschä<strong>di</strong>gt werden,<br />
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