2000 Megawatt â sauber! Die Studie - Greenpeace
2000 Megawatt â sauber! Die Studie - Greenpeace
2000 Megawatt â sauber! Die Studie - Greenpeace
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kyoto-Protokolls zu generieren, kann unter den derzeitigen rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen allerdings als wenig wahrscheinlich betrachtet werden, so<br />
dass die Betrachtungen an dieser Stelle auf die Möglichkeiten im europäischen<br />
Emissionshandel beschränkt werden.<br />
6.2.1 BOA-KRAFTWERK ALS „ERSATZANLAGE“ IM EMISSIONSHANDEL<br />
Der Fall der Errichtung neuer Anlagen als Ersatz älterer, weniger effizienter<br />
Anlagen ist in der deutschen Gesetzgebung zum EU-Emissionshandel für die<br />
erste Handelsperiode bis Ende 2007 relativ klar vorgesehen. Sofern ein Kraftwerk<br />
vor Ende 2007 eindeutig als Ersatz stillgelegter oder noch stillzulegender<br />
Altanlagen in Betrieb genommen wird, lassen sich die Emissionsberechtigungen,<br />
die im Rahmen der Erstausstattung im Jahr 2004/2005 an die Altanlagen ausgeteilt<br />
wurden, in vollem Umfang auf die neue Anlage übertragen – und zwar<br />
über den Zeitraum von vier Jahren. Danach erfolgt für den Zeitraum von weiteren<br />
14 Jahren eine Zuteilung ohne Anwendung eines Erfüllungsfaktors (Reduktionsverpflichtung).<br />
10<br />
Würde das BoA-Kraftwerk also noch vor Ende 2007 in Betrieb gehen (oder die<br />
entsprechende Übertragungsregelung auch für die zweite Verpflichtungsperiode<br />
übernommen), so dürften – bei entsprechend geschickter Argumentation durch<br />
den Anlagenbetreiber RWE Power – die vollen Emissionsberechtigungen der dann<br />
stillzulegenden Kraftwerke auf das BoA-Kraftwerk übergehen. 11<br />
Es kann davon ausgegangen werden, dass für die Altanlagen, die für eine<br />
Stilllegung infrage kommen, bei der Erstallokation eine Erfüllungsfaktor von<br />
insgesamt 7,3955 % gilt, sie also eine um diesen Prozentsatz niedrigere Ausstattung<br />
erhalten haben, als sie tatsächlich benötigen. Unter Zugrundelegung der<br />
Ergebnisse in Tabelle 6-3 würden diese Anlagen demzufolge insgesamt eine<br />
Zuteilung von ca. 18,6 Mio. Emissionsberechtigungen pro Jahr über vier Jahre<br />
erhalten, und damit einen Überschuss für das BoA-Kraftwerk von jährlich<br />
2,25 Mio. bzw. von insgesamt 9 Mio. Emissionsberechtigungen.<br />
Der monetäre Wert der überschüssigen Emissionsberechtigungen, die von RWE<br />
Power veräußert bzw. für die Deckung der Erfüllungsverpflichtung anderer<br />
Kraftwerke eingesetzt werden können, ist in Abhängigkeit des Zertifikatspreises in<br />
Tabelle 6-4 dargestellt.<br />
10 Zuteilungsgesetz 2007 (ZuG2007), §10(1)<br />
11<br />
Vorausgesetzt, die stillgelegten Anlagen und das BoA-Kraftwerk haben dieselbe<br />
elektrische Leistung. Bei Abweichungen gelten etwas andere Regelungen.<br />
EUtech GREENPEACE Energie & I Management <strong>2000</strong> <strong>Megawatt</strong> GmbH -- <strong>sauber</strong>!<br />
Seite 92<br />
Alternatives <strong>Die</strong> Alternative Energiekonzept zum geplanten 2.200 RWE MW Braunkohle-Kraftwerk Neurath