Jahresbericht 2011 - Bezirkskrankenhaus Günzburg

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5.3 Schlaganfall-Frührehabilitation
Verantwortlicher Oberarzt: Dr. Wolfgang Aurnhammer
Stationsleiter: Peter Zeller
Unter dem Motto „Akutversorgung und Rehabilitation unter einem Dach“ verfügt die
Klinik als eine der ersten in Bayern bereits seit 1984 über eine eigene Frührehabilitationsstation,
auf der Schlaganfallpatienten von der Notaufnahme bis zur Entlassung
durch dasselbe ärztlich-therapeutische Team behandelt werden. Verschiedene
Studien der letzten Jahre konnten zeigen, dass dieses Konzept, im angloamerikanischen
Sprachraum als „comprehensive stroke unit“ bezeichnet, bei akuten
Schlaganfallpatienten sowohl die Zahl der Todesfälle senkt als auch das Risiko einer
schwerwiegenden bleibenden Behinderung wesentlich vermindert. Darüber
hinaus kann durch das Fehlen von Schnittstellen die Gesamt-Verweildauer der Patienten
im Krankenhaus verkürzt werden.
Im Jahr 2011 wurden in unserer Klinik 259 Schlaganfall-Patienten frührehabilitativ
behandelt, somit 17 Patienten mehr als 2010. Das Durchschnittsalter (76 Jahre)
und die Anzahl der über 65-jährigen (91%) blieben gegenüber dem Vorjahr fast
gleich. Für die Erfassung des funktionellen Status fand weiterhin der Barthel-Index
mit Berücksichtigung der sogenannten Reha-Erschwernisse Verwendung (Messskala
von -225 bis +100). Die mittlere Verweildauer aller Patienten betrug annähernd
unverändert 29,2 ± 14,7 Tage (mit Standardabweichung). Bei Patienten mit
einem initialen Barthel-Index unter 30 lag sie mit 30,9 ± 14,6 Tagen gegenüber
2010 (28,2 Tage) gering höher. Bei 109 Patienten (42%) betrug die Behandlungsdauer
mehr als 30 Tage. Die längste Verweildauer eines einzelnen Patienten erstreckte
sich auf 89 Tage.
Barthel-Index
60
30
0
-30
-60
-90
-120
Therapiebeginn Therapieende
Kurzzeit-Ergebnisqualität der
Frührehabilitation im Jahr 2011
bei schwer betroffenen Schlaganfallpatienten
mit einem initialen
Bartel-Index < 30 (N = 224, mit
Standardabweichung)
Die 224 schwerbetroffenen Patienten (86,5 %) lagen zu Beginn bei einem durchschnittlichen
Barthel-Index (inkl. Reha-Erschwernissen) von -51,0 ± 54,3. Sie erreichten
zum Ende der Behandlung einen Wert von -8,6 ± 62,9, was erneut als
sehr gutes Rehabilitationsergebnis zu werten ist. Bei den übrigen, leichter betroffenen
Patienten mit einem durchschnittlichen Barthel-Index von 49,9 ± 10,2 zu Beginn
fiel die Besserung bei Abschluss der Therapie (BI 62,0 ± 11,7) erwartungsgemäß
geringer aus.