Jahresbericht 2011 - Bezirkskrankenhaus Günzburg

5.5 Neurovaskuläres Versorgungsnetzwerk
Südwest-Bayern (NEVAS)
Verantwortlicher Oberarzt: Dr. Burkhard Alber
Als neue innovative Therapieverfahren in der akuten Schlaganfallversorgung nehmen
interventionelle Verfahren einen zunehmenden Raum ein. Im Unterschied zur
systemischen Thrombolyse, wo die Auflösungen eines Thrombus durch ein in die
Venen infundiertes Medikament erfolgt, wird bei den interventionellen Verfahren
das Blutgerinnsel über einen im Gefäß platzierten Katheter mechanisch entfernt.
Diese Verfahren finden in vielen Schlaganfallzentren in Deutschland, so auch in
Günzburg, immer breitere Anwendung.
Da der Einsatz dieser Verfahren neben einem hohen personellen Aufwand die Kooperation
verschiedener Fachdisziplinen wie Neurologie, Neuroradiologie, Neurochirurgie,
Neuroanästhesie, Kardiologie und Gefäßchirurgie erfordert, steht diese
Behandlung bislang nur Patienten im unmittelbaren Einzugsgebiet solcher Zentren
zur Verfügung.
Um diese Therapieoptionen auch zunehmend Patienten im ländlichen Raum Südwest-Bayerns
zur Verfügung stellen zu können, befindet sich ein neurovaskuläres
Versorgungsnetzwerk Südwest-Bayern (NEVAS) mit einem Verbund der Zentren
Klinikum München-Großhadern, Bezirkskrankenhaus Günzburg und Klinikum
Ingolstadt in Vorbereitung. Im Sinne eines Stufenkonzeptes werden Kliniken ohne
eigene Stroke Unit (Stufe 1) und Neurologische Kliniken mit regionaler Stroke Unit
(Stufe 2) in das Netzwerk einbezogen. An den neurovaskulären Zentren (Stufe 3)
können alle Patienten mit Schlaganfällen und sonstigen Erkrankungen der Hirngefäße
interdisziplinär auf höchstem Niveau und unter besonderer Berücksichtigung
innovativer Therapiekonzepte versorgt werden.
Stufenkonzept des neurovaskulären Versorgungsnetzwerks Südwest-Bayern (NEVAS)
Neurovaskuläre
Zentren
Neurologische Kliniken
mit regionaler Stroke Unit
Regionale Kliniken
ohne neurologische Fachabteilung und Stroke Unit
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