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MOTORRAD Classic 7/2014

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Text: Uli Holzwarth<br />

Fotos: Albert Weishäupl, Maria Gassler<br />

Es braucht schon etwas Fantasie,<br />

um sich Hondas brave<br />

„Güllepumpe“ als Basis<br />

für einen Café Racer vorstellen<br />

zu können. Ausgerechnet diesen<br />

pummeligen Kardan-Tourer, dessen glattflächiger<br />

Motor mit seinen nackten, merkwürdig<br />

verdrehten Zylindern noch nie<br />

dem gängigen Schönheitsideal entsprochen<br />

hat, weder damals noch heute.<br />

Und daraus einen rassigen Roadster<br />

bauen? Albert Weishäupl hatte diese<br />

Vorstellungskraft, hatte den Ehrgeiz, die<br />

schönsten Seiten der Honda CX 500 zum<br />

Vorschein zu bringen. Weil er die CX<br />

wirklich mag, die ihn im Alltag so zuverlässig<br />

begleitet. „Der V2 hat einen speziellen<br />

Charakter. Außerdem war dieser Antrieb<br />

1978 wegweisend und ist heute noch<br />

top.“ Wie nicht zuletzt die konzep tionell<br />

ähnlich aufgebauten aktuellen Wasserboxer<br />

von BMW belegen. Gründe genug<br />

für den 41-jährigen Wiener, sich an seinen<br />

ersten Umbau zu wagen.<br />

Als Basis wählte er eine CX 500 aus<br />

der ersten Serie von 1978, die zwar erst<br />

44 000 Kilometer gelaufen war, aber ziemlich<br />

mitgenommen aussah. Dafür war der<br />

Preis günstig, nicht unwichtig bei seinem<br />

knapp kalkulierten Budget. Wie so viele<br />

CX litt Weishäupls Neuerwerbung an den<br />

typischen Defekten dieser Modelle, nämlich<br />

einem gebrochenen Steuerkettenspanner<br />

und einer leckenden Wasserpumpendichtung.<br />

Als Folge der langen<br />

Standzeit wiesen außerdem die rechte<br />

Zylinderlaufbuchse und die Nockenwelle<br />

am Stumpf zur Wasserpumpe starken<br />

Rostbefall auf, weshalb der gelernte Kfz-<br />

Mechatroniker nicht um eine große Motorrevision<br />

herumkam.<br />

Dabei wurde die beschädigte Nockenwelle<br />

von der Firma Campro (www.<br />

campro-technologie.de) überarbeitet und<br />

mit einem Millimeter mehr Hub auf schärfere<br />

Steuerzeiten umgeschliffen. Mit geplanten<br />

Zylinderköpfen erhöhte sich zudem<br />

die Verdichtung auf 11,5:1, während<br />

die nach langer Suche in Holland gefundenen<br />

originalen Honda-Übermaßkolben<br />

Für die einen ist Hondas „Güllepumpe“ der Inbegriff<br />

des hässlichen Entleins in der Motorradszene.<br />

Für Albert Weishäupl ist die CX 500 dagegen<br />

die ideale Basis für einen ungewöhnlichen Umbau. <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 7/<strong>2014</strong> 105

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