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MOTORRAD Classic 7/2014

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chen, klingelt man ihn auf seinem alten<br />

Handy an. Ist der Akku noch nicht ganz<br />

leer, geht er auf den Hügel über seinem<br />

Haus zum alten Kirschbaum, dort hat er –<br />

manchmal – Empfang. Und ein 24 Jahre<br />

alter Kastenwagen muss reichen, um zwei<br />

seiner edlen Kreationen zum Renntraining<br />

auf dem Salzburgring zu karren.<br />

Schließlich fand er in den 70er-Jahren<br />

sogar in seinem Renault 5 genügend Platz<br />

für ein Königswellen-Duo!<br />

Ja, mein Freund Lothar ist schon ein<br />

ganz spezieller unter all den (positiv) verrückten<br />

Ducatisti. Wohl deshalb hat es so<br />

lange gedauert, bis sein aktuelles Meisterstück<br />

fertig wurde. Dieser Rundmotor-<br />

Eigenbau im Stil der Rennmotorräder der<br />

60er-Jahre versinnbildlicht wie kein anderer<br />

Lothars Leidenschaft für die Königswellen-V2<br />

aus Bologna. Mehr als das<br />

750er-GT-Motorgehäuse hat es am Anfang<br />

nicht gegeben, alle anderen Teile hat<br />

er im Lauf der letzten zwei Jahrzehnte auf<br />

vielen Veteranenmärkten in Italien zusammengetragen,<br />

seinen Vorstellungen<br />

entsprechend abgeändert oder eben komplett<br />

neu angefertigt.<br />

Als besten Platz für die Realisierung<br />

dieses Projekts hat Lothar dabei sein<br />

Schlafzimmer auserkoren. Zum einen,<br />

weil es keine bessere Inspirationsquelle<br />

vor dem Einschlafen gibt. Zum anderen,<br />

Vorbild für die<br />

selbst gebaute Telegabel<br />

war die Ceriani-GP-Gabel,<br />

die es<br />

jedoch nie mit 38er-<br />

Standrohren gegeben<br />

hat. Auch die<br />

Doppel-Duplexbremse<br />

von Grimeca<br />

wurde kräftig<br />

überarbeitet. Dank<br />

innen liegender<br />

Bremsankerplatten<br />

baut sie nun schmäler<br />

und besitzt<br />

größere Lufthutzen<br />

Perfektion im<br />

Detail: Um den<br />

Königswellendeckel<br />

des höher positionierten<br />

Motors abnehmen<br />

zu können,<br />

hat der gewiefte<br />

Werkzeugmacher<br />

den Rahmenoberzug<br />

mit einer<br />

Bohrung versehen.<br />

Diese wird von<br />

einer eingelöteten<br />

Buchse stabilisiert<br />

Gewusst wie: Neben<br />

dem selbst laminierten<br />

Tank fallen die<br />

genial einfachen Verkleidungshalter<br />

auf<br />

Ausgefräste und<br />

durch Bohrungen<br />

erleichterte Schrauben<br />

finden sich<br />

überall, hier auch<br />

effektiv gesichert<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 7/<strong>2014</strong> 95

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