RE KW 28
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
M ENSCHEN IM GESPRÄCH<br />
Eine Oase muss nicht unbedingt in der Wüste sein<br />
Die Wellness-Oase – Alpentherme Ehrenberg erfreut sich zunehmender Beliebtheit<br />
Sebastian Heckelmiller, seit 2013 Betriebsleiter der Alpentherme<br />
Ehrenberg, setzte den erfolgreichen Kurs 2014 fort und<br />
konnte dem Gemeinderat von Reutte ein erfreulich positives Betriebsergebnis<br />
präsentieren. Er ist 1982 in Oberstdorf im Allgäu<br />
geboren, lebt aber mit seiner Familie in Oberjoch. Seine schulische<br />
Laufbahn beinhaltet nach der Pflichtschule das Abitur mit<br />
anschließendem Studium der Betriebswirtschaftslehre. Beruflich<br />
führte es ihn zunächst zum Tourismusmarketing beim TVB Ammergauer<br />
Alpen, bevor er später die Stelle als Betriebsleiter der<br />
Alpentherme Ehrenberg übernommen hat.<br />
Von Peter Longo<br />
RUNDSCHAU: Sie haben die Alpentherme<br />
aus den roten Zahlen katapultiert,<br />
wie?<br />
Sebastian Heckelmiller: Zunächst<br />
braucht jedes Produkt am<br />
Markt eine gewisse Zeit, um die nötige<br />
Akzeptanz zu bekommen. Die<br />
Faktoren für das positive Ergebnis<br />
von 2014 waren zum einen ein wirklich<br />
gutes Produkt, ein tolles Team<br />
in allen Abteilungen, die sehr gute<br />
Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde<br />
Reutte und schließlich unsere<br />
Schritt für Schritt fruchtende<br />
Marketingstrategie.<br />
Wichtig ist zudem die jahrelange<br />
Erfahrung der Firma GMF und<br />
unseres Geschäftsführers Herrn<br />
Thomas Eichhorn im Bäderbetrieb,<br />
auf die wir mit unserer „vivamar“<br />
Betriebsgesellschaft als hundertprozentige<br />
Tochterfirma jederzeit zurückgreifen<br />
können.<br />
RS: Werden Sie die bisherigen Geschäftspraktika<br />
festigen und fortsetzen<br />
und wollen Sie neue Ideen zu weiteren<br />
Umsatzsteigerungen entwickeln?<br />
S. Heckelmiller: Grundsätzlich<br />
werden wir die funktionierenden<br />
Aktionen beibehalten, wie z.B.<br />
unser „Juhui“ Sommerfest mit Familienzeltlager<br />
im Juli, das „Aqua<br />
Movie“ im November und die monatlichen<br />
Veranstaltungen für Kinder<br />
und Familien in der Badewelt<br />
sowie die immer besser besuchten<br />
Veranstaltungen in der Sauna, wie<br />
beispielsweise die Mitternachtssauna.<br />
Unser Ziel ist es, damit immer<br />
mehr Gäste zu zufriedenen Stammgästen<br />
zu machen.<br />
RUNDSCHAU Seite 10<br />
RS: Was war maßgeblich an dem<br />
Plus von 21.000 Euro beteiligt?<br />
S. Heckelmiller: Maßgeblich<br />
waren vor allem: das für uns positive<br />
Wetter mit einem schneearmen<br />
Winter sowie einem sehr regnerischen<br />
Sommer 2014, die sehr gut<br />
angenommene AktivCard sowie das<br />
allgemein steigende positive Image<br />
der Alpentherme Ehrenberg.<br />
RS: Was wäre bei der Alpentherme<br />
Ehrenberg verbesserungswürdig?<br />
S. Heckelmiller: Wir sind aktuell<br />
dabei, ein Konzept 2020 auszuarbeiten<br />
und werden dieses im Herbst<br />
mit der Marktgemeinde Reutte besprechen.<br />
RS: Kinder sollten von klein auf<br />
schwimmen können, bieten Sie auch<br />
den Schulen entsprechende Möglichkeiten,<br />
diese der Sicherheit dienende<br />
Fähigkeit in der Therme zu erlernen?<br />
S. Heckelmiller: Dieser Punkt<br />
liegt uns ganz besonders am Herzen.<br />
Mit unserem 25-Meter-Becken und<br />
auch dem höhenverstellbaren Kursbecken<br />
bieten wir nicht nur Schulen<br />
und dem örtlichen Schwimmverein<br />
die Möglichkeit, bei uns zu trainieren,<br />
sondern wir bieten mit unserem<br />
ausgebildeten Fachpersonal<br />
auch selbst Schwimmkurse für Kinder<br />
und auch für Babys an. Gerne<br />
könnten die Schulen des Bezirks<br />
unser Angebot noch stärker nutzen.<br />
Ganz aktuell läuft in allen 16 GMF-<br />
Bädern sogar die gemeinsame Kampagne<br />
„Engel tragen Flügel“, mit<br />
der wir Familien auf die Gefahren<br />
im Wasser hinweisen und sie dazu<br />
aufrufen möchten, die Kinder mit<br />
Schwimmflügeln zu schützen.<br />
RS: Wäre bei der großen Bevölkerungszahl<br />
von Reutte nicht ein großes<br />
Freibad angebracht?<br />
S. Heckelmiller: Ein Freibad ist<br />
von den Einwohnern natürlich immer<br />
gern gesehen. Allerdings zeigen<br />
uns auch umfangreiche Statistiken,<br />
dass es in unserer Region im Durchschnitt<br />
über mehrere Jahre weniger<br />
als 20 „Freibadtage“ im Sommer<br />
gibt. Somit sind Freibäder generell<br />
defizitär und werden auch in immer<br />
AUSSERFERNER<br />
SEIT 1922<br />
NACHRICHTEN<br />
Der Betriebsleiter, Sebastian Heckelmiller, mitten in seiner geliebten Wellness-Oase,<br />
der Alpentherme Ehrenberg.<br />
RS-Foto: Longo<br />
mehr Kommunen rückgebaut.<br />
RS: Haben Sie sich auch schon zusätzlich<br />
zur Aktiv-Card für Urlaubsgäste<br />
einmal Gedanken über Saisonkarten<br />
für SeniorInnen und Kinder<br />
gemacht?<br />
S. Heckelmiller: Ja, darüber haben<br />
wir nachgedacht. Allerdings<br />
würden sich dadurch für uns an den<br />
Wochenenden und in den Ferienzeiten<br />
Kapazitätsprobleme ergeben.<br />
Durch die Anzahl unserer Spinde<br />
sind wir an einigen Tagen begrenzt<br />
und könnten dann Gäste mit Saisonkarten<br />
nicht mehr rein lassen. Generell<br />
sind Saisonkarten wiederum<br />
eher bei Freibädern üblich, da diese<br />
keine Kapazitätsobergrenze haben.<br />
Wir versuchen das mit verschiedenen<br />
Aktionen zu kompensieren,<br />
wie beispielsweise den Außerferner<br />
Wochen, bei denen wir allen Bewohnern<br />
des Bezirks Reutte stark<br />
ermäßigte Preise anbieten. Oder mit<br />
dem Ferienpass, bei dem für Kinder<br />
jeder sechste Eintritt frei ist. Zudem<br />
hat natürlich jeder Gast die Möglichkeit,<br />
mit unserer BonusCard<br />
Ermäßigungen bis zu 25 % auf den<br />
Eintritt zu erhalten. Mit dieser Karte<br />
sind unsere Gäste viel flexibler, zeitlich<br />
nicht gebunden und können<br />
die Karte auch weitergeben oder mit<br />
mehreren Personen nutzen. Saisonkarten<br />
verfallen auch bei Nichtbenutzung.<br />
RS: Aus welchen Gegenden und angrenzenden<br />
Ländern rekrutieren sich<br />
hauptsächlich die Besucher der Alpentherme?<br />
S. Heckelmiller: Lassen wir die<br />
Urlaubsgäste außen vor, dann kommen<br />
unsere Gäste fast zur Hälfte aus<br />
Tirol und aus Bayern. Erfreulicherweise<br />
haben wir aus Tirol neben den<br />
einheimischen Außerfernern immer<br />
mehr Gäste aus den Regionen um<br />
Landeck, Imst und Telfs. Aus Bayern<br />
kommen sehr viele Gäste aus dem<br />
Ostallgäu, aber auch immer mehr<br />
aus dem Oberallgäu und dem Raum<br />
Kempten sowie aus den oberbayerischen<br />
Landkreisen Garmisch-Partenkirchen<br />
und Weilheim/Schongau.<br />
Generell können wir feststellen,<br />
dass unsere Gäste im Bad im Umkreis<br />
von bis zu einer halben Autostunde<br />
wohnen, während die Gäste<br />
in unserer schönen Saunalandschaft<br />
teilweise auch über eine Stunde mit<br />
dem Auto in Kauf nehmen und bis<br />
aus Innsbruck oder Augsburg zu uns<br />
kommen.<br />
RS: Was wird den Besuchern an<br />
Wellness-Feeling alles geboten, dabei<br />
darf aber auch das Restaurant nicht<br />
vergessen werden? Was gibt es an Hits<br />
für die Kids?<br />
S. Heckelmiller: Wellness-Feeling<br />
gibt es in unserer großzügigen<br />
und exklusiven Saunalandschaft,<br />
die vom Deutschen Saunabund mit<br />
der höchsten Auszeichnung „SaunaPremium*****“<br />
klassifiziert wurde.<br />
Neben fünf verschiedenen Saunen,<br />
einem Entspannungsbecken<br />
mit Whirlpoolliegen und einem<br />
Soledampfbad mit Salzpeeling haben<br />
wir unser Massageangebot kontinuierlich<br />
ausgebaut und bieten an<br />
sechs Tagen in der Woche Wellness-<br />
8./9. Juli 2015