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100 Jahre Nationalparks in Europa - EUROPARC Deutschland eV

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44TEEB und dieökonomischen Wertevon SchutzgebietenTEEB – „The Economics of Ecosystem andBiodiversity“ ist e<strong>in</strong>e Initiative, die von derEuropäischen Union und der Bundesrepublik<strong>Deutschland</strong> nach e<strong>in</strong>em Beschluss des Treffensder G8 + 5 Umweltm<strong>in</strong>ister <strong>in</strong> Potsdam imJahr 2007 auf den Weg gebracht wurde.In der Zwischenzeit haben sich die Vere<strong>in</strong>tenNationen als durchführende Organisation undweitere Staaten als Förderer angeschlossen.Die Ökonomie von Ökosystemenund Biodiversität :Anspruch, Ziele und ProdukteTEEB will den ökonomischen Wert des andauerndenVerlustes von Biodiversität und Ökosystemleistungenaufzeigen. Damit knüpft TEEB an dasMillennium Ecosystem Assessment aus dem <strong>Jahre</strong>2005 an, <strong>in</strong> dem der Zustand und die Entwicklungder Ökosysteme sowie ihre Funktionen und Leistungenfür den Menschen umfassend erfasst wurden.TEEB baut hierauf auf und geht e<strong>in</strong>en Schrittweiter, <strong>in</strong>dem der Versuch unternommen wird, dieseÖkosystemfunktionen und -leistungen <strong>in</strong> Wertzu setzen, wo immer dies geht und s<strong>in</strong>nvoll ist.Die Zielsetzung der TEEB-Studie kann ähnlichder des „Stern-Reports“ <strong>in</strong> der Klimapolitikgesehen werden, der die ökonomischen Kostenund Nutzen des Klimaschutzes zum Gegenstandhat. Mit Hilfe der TEEB-Studie soll verdeutlichtwerden, dass die Nichtberücksichtigung der Natur<strong>in</strong> ökonomischen Entscheidungen, das „Nichtsehen“des Wertes der Natur, nicht die e<strong>in</strong>zige, aberdoch e<strong>in</strong>e wichtige Ursache für den Verlust von genetischenRessourcen, Arten und Ökosystemen ist.Es sollen die Kosten dieser Nichtberücksichtigungdeutlich gemacht werden; es soll gezeigt werden,was den Menschen verloren geht, wenn Biodiversitätund Ökosystemdienstleistungen schw<strong>in</strong>denund dass es vielfältige Möglichkeiten und Instrumentegibt, dem drohenden weiteren Verlust entgegenzutretenund e<strong>in</strong>en stärkeren Schutz von Biodiversitätund Ökosystemen zu erreichen. DurchTEEB soll somit das Unsichtbare sichtbar gemachtund <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong> gerückt werden. In den Wortendes Studienleiters Pavan Sukhdev : „Die Gesellschaftmuss dr<strong>in</strong>gend ihren mangelhaften ökonomischenKompass ersetzen, damit sie nicht dasmenschliche Wohlergeben und die Gesundheit desPlaneten durch die Unterbewertung und den dauerhaftenVerlust von Ökosystemen und Biodiversitätaufs Spiel setzt.“In TEEB geht es vorrangig um die Synthesebisheriger Studien zur Inwertsetzung von Biodiversitätund Ökosystemleistungen sowie vonHandlungsoptionen und Instrumenten. Beteiligtan den E<strong>in</strong>zelberichten s<strong>in</strong>d etwa 500 Expert<strong>in</strong>nenund Experten weltweit, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternational vielfältige„Community“ von Ökonomen, Ökologen undPraktikern, die vorliegende Berichte zusammentragen,auswerten, die Ergebnisse niederschreiben,oder die Entwürfe als Gutachter bewerten.TEEB ist vom Ansatz her ke<strong>in</strong>esfalls auf denAspekt der Monetarisierung beschränkt. Vielmehrsollen alle Arten von Werten erfasst werden, alsodirekte Nutzungswerte (z. B. der Nutzen für dieBesucher von <strong>Nationalparks</strong>), <strong>in</strong>direkte Werte(z. B. Wirkungen e<strong>in</strong>es Schutzgebietes auf denWasserkreislauf ), Optionswerte (z. B. Wert genetischerRessourcen <strong>in</strong> Schutzgebieten), Existenzwerte(z. B. Werte, die alle<strong>in</strong> aus der Existenz vonArten resultieren), Vermächtniswerte (z. B. Nutzenaus der Weitergabe e<strong>in</strong>er vielfältigen Natur an dienachfolgende Generation) und kulturelle Werte(z. B. Vermittlung von Heimatgefühl). E<strong>in</strong>e besondereBetonung liegt auf der Bedeutung der Naturfür die arme Bevölkerung, die sich oft nicht <strong>in</strong> ökonomischenZahlen wie dem Bruttosozialproduktniederschlägt.

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