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Leseförderung im Kindergarten, PDF - LesepartnerInnen

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Kognitive Voraussetzungen<br />

9<br />

<strong>Leseförderung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong>. Praxismappe<br />

Kinder und Jugendliche lernen lesen, wenn sie möglichst früh erfahren, dass das Lesen <strong>im</strong><br />

engeren Sinn – also das Lesen von Schrift – eingebettet ist in ein größeres Ganzes, mehr ist<br />

als das Entziffern der schwarzen Buchstaben auf weißem Papier. Lesen heißt daher zunächst<br />

einmal: die Welt bewusst und differenziert wahrnehmen, mit offenen Augen und<br />

Sinnen durch die Welt gehen, Zeichen erkennen und deuten, sie abstrahieren, ihnen einen<br />

Sinn zuschreiben und sie benennen – in Worte fassen.<br />

• Symbolverständnis und Schriftbewusstheit<br />

Kinder wachsen in einer Welt der Zeichen, Symbole, Piktogramme und Schriftzeichen<br />

auf. Täglich sind sie mit Schriftzeichen konfrontiert. Im Laufe ihrer Entwicklung entsteht<br />

allmählich eine gewisse Sensibilität für Merkmale schriftlicher Zeichen. Zunächst erkennen<br />

sie grobe Merkmale wie z. B. ein markantes Logo, den Schriftzug ihres Namens,<br />

eine typische Farbe und Form eines Zeichens, an denen sie das Geschriebene zu<br />

deuten versuchen. Nach und nach entwickeln sie auch ein Bewusstsein für Buchstaben<br />

und ihre Funktion.<br />

• Wortschatz und Weltwissen<br />

Zu Beginn ihrer Literalität ist Kindern der Vorgang des Lesens noch unklar, erst nach<br />

und nach kommen sie zur Erkenntnis, dass Dinge mit Worten benannt und mit Buchstaben<br />

beschrieben werden können und dass Schriftzeichen etwas mit den realen Objekten<br />

in der Umwelt zu tun haben. Sie lernen auch, dass die Anordnung der Wörter<br />

nicht willkürlich ist, sondern best<strong>im</strong>mten Gesetzmäßigkeiten unterliegt. Je mehr Wörter<br />

sie Dingen zuordnen können, je größer ihr Wortschatz, desto leichter werden sie sich<br />

be<strong>im</strong> Lesenlernen tun.<br />

• Metakognitives Wissen<br />

Metakognitives Wissen heißt, dass ein Kind sich über seine Lektüre bewusst wird: dass<br />

es weiß, warum es einen Text liest, dass es unterschiedliche Lesestrategien gezielt einsetzt,<br />

dass es mit einer best<strong>im</strong>mten Erwartungshaltung an den Text herangeht und<br />

während des Lesens seine Erwartungshaltung überprüft, dass es während des Lesens<br />

kontrolliert, ob es den Text verstanden hat und dass es die Ergebnisse der Lektüre dann<br />

gezielt verarbeitet und einsetzt (z. B. bei Gebrauchsanweisungen, bei Handlungsanleitungen,<br />

bei Lerntexten).<br />

• Kreativ-schöpferische Kompetenz<br />

Lesen und Bildbetrachtung sind in hohem Maß konstruktive Tätigkeiten, das heißt: LeserInnen<br />

bzw. BildbetrachterInnen gestalten den Sinn eines Textes/Bildes mit ihrer eigenen<br />

Fantasie entscheidend mit.<br />

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