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— 98Dabei legte sich das Flugzeug immer mehr in dieRechtskurve, and bald muBten wir erken.nen, daBoffenbar an der Steuerung ein Defekt eingetreten war.In wenigen Sekunden hatte der-Eindecker eine nahezusenkrechte Lage erhalten, als plotzlich die Fliigelabbrachen und senkrecht each oben flatterten. SomuBte der Eindecker schnell in . die Tiefe stiirzen, woer den kiihnen Flieger tinter seinen Triimmern be-Fig. 42. Vier Flugbilder des Weltensegler-Eindeckers beim Todesflugvon W. Leusch am 14. August 1921.grub. Als einer der ersten, die an der Ungliicksstelleangekommen waren, farad ich nur einzelne Strebender Briicke, wahrend sorest alle Teile des Flugzeugesbeisammengeblieben waren. Die kleine, vom fiberdie kurze Gondel gesetzte Karosserieverkleidung warauch einige 100 m von der Aufschlagstelle gelegen.Ob diese noch vom Fiihrer weggestoBen war, um beimAufschlagen vielleicht noch aus der Gondel herauskommenzu kOnnen, oder was sorest vorlag, war natiirlichnicht mehr festzustellen. Es war uns in Leusch99eM lieber Kamerad und ein kiihner Vorkampfer verlorengegangen,der uns zum ersten Male in Wirklichkeitgezeigt hatte, was motorloser Segelflugis t. Wir waren alle davon iiberzeugt, daB, wennnicht eM tiickisches Schicksal uns dieses Fliegersberaubt hatte, er berufen gewesen ware, auf deminteressanten Segler von Wenk hervorragende Leistungenzu zeitigen.Das Prinzip des schwanzlosen, albatrosahnlichenSeglers in der Bauart von Wenk beruht darin, daBeine moglichst hohe inharente Stabilitat angestrebtwird, die selbst bei geringen Geschwindigkeiten nochvorhanden ist. Durch die Formengebung des Fliigelsand die elastischen kuBenfliigel sollen die natiirlichenSegeleffekte ausgewirkt werden and eine schnelle undleichte Steuerwirkung infolge Fehlens hinterer undnachzeitig wirkender Steuerflachen eintreten. EinhendeModellversuche von Wenk (seit 1912) habenzu der hier verwirklichten Seglerbauart gefiihrt.Auf Versuchsbauarten anderer Form als die„Weltensegler"-Bauart konnen wir hier nicht eingehen.Eine derselben, bei der eine neue Art Flachenverwindungerprobt wurde, sehen wir in Fig. 47in der Mitte. Die Segelflugzeug-Werke Baden-Badenhaben Versuchsmodelle von der Form der „Weltensegler"-Bauartherausgebracht, die kauflich sind andauBerordentlich interessante und lehrreiche Versucheerlauben. Diese Modelle stehen mitunter minutenlangim Winde, manchmal auf- und niedersteigendand Kreise beschreibend, bis sie endlich durch irgendeineLuftstromung abgetrieben in nahezu horizontalemFluge forteilen. Manchem, der an der Moglichkeit der7*

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