Lebe Moten un Frünnen - Quickborn. Vereinigung für ...
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Dat kannst du nich – CORDES<br />
Dar word ick Garner. Dat weer awer gar nix anners, ick kreeg dat dar ok<br />
to hören: Dat kannst du nich. Blot min Lehrherr weer en vernünftigen<br />
Mann, de säd eenfach: Du musst. Awer schön is dat nich, wenn man achter<br />
de annern trüchstahn, wenn man as Pußlapuß de grawe Arbeit dohn<br />
mutt. In de Gehülfenjahren güng mi dat nich anners, dar keem jümmer<br />
en Stück Arbeit vör, wat ick nich maken k<strong>un</strong>n <strong>un</strong> dat Enn weer, ick müß<br />
en Hus wiider gahn. Denn weer ick sowat veer, fif Jahr Geschäftsföhrer,<br />
dar harr ick Lüd ünner mi <strong>un</strong> k<strong>un</strong>n de dohn heeten, wo ick sülben nich<br />
mit togang keem.<br />
Awer wenn de Minsch nah de Dörtig rankümmt, denkt he doch en Stück<br />
wiider. Welkeen will tidslebens bi den Arbeitgeber in Kost <strong>un</strong>d Logis stahn,<br />
as dat de Tiden noch Mod weer bi de Garners? Ick pach mi also en Stück<br />
Land <strong>un</strong> plant min eegen Kohl oder wat et süns weer. Dat weer al rech<br />
god, ick harr man blot keen Geld <strong>un</strong> as ick tein Jahr op min Plantasch<br />
rümokert harr, dar müß ick dat toletz doch insehn, mit Nix en Garneree<br />
anfangen, dat kannst du nich.<br />
Ick verköff min beten Kram <strong>un</strong> smeet mi all de Ogendokters ton Trotz op<br />
dat Schrieben. Wat ick ton <strong>Lebe</strong>n bruken deh, verdeen ick mi mit allerhand<br />
grawe Knakenarbeit <strong>un</strong> winterdag, wenn et buten schlech weer,<br />
seet ick to schrieben. Ick heff en paar Sommer an Kanal arbeid, uterdem<br />
noch an de Isenbahn, in Mergel-, Grand- <strong>un</strong> Sandkuhlen, bien Beton, bien<br />
Benzin, Selterwater, Kornümsteken <strong>un</strong> wat süns weer. Ick frei mi, wenn<br />
dar man nüms keem <strong>un</strong> säd, dat kannst du nich, awer meistid is mi dat<br />
dar ok noch nich mal lückt. Mit dat Schrieben g<strong>un</strong>g dat keen Haar beter.<br />
En Opsatz, en Berich nöhmen se mi wul af, awer v<strong>un</strong> min Geschichen<br />
wul nüms rech wat weten. Dörch en nakelten Berich keem ick toletz mit<br />
de Nee Hamborger Zeit<strong>un</strong>g tosamen <strong>un</strong> de Dokter Hans W. Fischer an de<br />
N.H.Z. weer de eerste, de mehr as een v<strong>un</strong> min lütten Geschichen nöhm<br />
<strong>un</strong> nich forts säd: So, nu hebbt wi noog von din Kram.<br />
Dat weer in de eerste Kriegstid, <strong>un</strong> de Kram steeg mi forts to Kopp. Ick sett<br />
mi hen <strong>un</strong> schreev noch mal en Roman <strong>un</strong> nöhm em ”Zu viel Eisen”. (Wat<br />
dat bedüt, weet jeden Isenbahner.) Düttmal lück mi dat! De Roman hett in<br />
de N.H.Z. stahn <strong>un</strong> ok in Berlin <strong>un</strong> in Königsberg in de Zeit<strong>un</strong>g, toletz is he<br />
bi Georg Westermann in Bra<strong>un</strong>schweig as Book rutkamen. – Bra<strong>un</strong>schweig<br />
seggt wenigsten de Hochdütschen, ick säd leewer Br<strong>un</strong>swik.”<br />
In seinem 1917 erschienenen Roman ”Zu viel Eisen” schildert August<br />
Heinrich Grimm� einfühlsam das <strong>Lebe</strong>n eines Wolgadeutschen, der fern<br />
seiner russischen Heimat in Deutschland sein Glück sucht. Zusätzliche<br />
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