Lebe Moten un Frünnen - Quickborn. Vereinigung für ...
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CORDES – Dat kannst du nich<br />
Linie stellen, die Gutes� von Schlechtem scheidet. Das sind ”Heidewig”<br />
von August Heinrich Grimm (<strong>Quickborn</strong>-Verlag, Hamburg), ”De Schoolmeisterbuer”<br />
von Otto Garber (Verlag Karl Wachholtz, Neumünster) <strong>un</strong>d<br />
”Wippsteert” von Otto Franz Gr<strong>un</strong>d (Eekboom-Verlag, Hamburg). ... Alle<br />
drei sind Romane, <strong>un</strong>d alle drei sind gut. Das ist das Erfreulichste daran.<br />
Sie haben alle nicht ganz großes Ausmaß; aber sie sind sauber. Man merkt<br />
es den Verfassern an, dass sie nicht nach dem lieben Publikum geschielt<br />
haben, als sie die inneren Gesichte zu Papier brachten. Das will viel sagen;<br />
denn bei allzu vielen der plattdeutschen Schreiber ist der Geschmack<br />
des Publikums bestimmend, das sich leider immer noch allzu stark aus<br />
den wenig oder gar nicht Urteilsfähigen zusammensetzt.<br />
... Grimm hat die Heidewig mit <strong>un</strong>endlich zarter Seele ausgestattet <strong>un</strong>d<br />
<strong>un</strong>s mit diesem Roman einen der schönsten der plattdeutschen Dicht<strong>un</strong>g<br />
gegeben. ... Heidewig ist Dicht<strong>un</strong>g, <strong>un</strong>d wir wollen sie <strong>un</strong>bedenklich in<br />
die große Dicht<strong>un</strong>g einreihen. Die Sprache ist erdig <strong>un</strong>d schön. Von den<br />
drei genannten Büchern steht sie zweifellos der wirklichen Sprache des<br />
Volkes am nächsten; doch lehrt nähere Betracht<strong>un</strong>g auch hier, dass die<br />
Dichtk<strong>un</strong>st einer Veredel<strong>un</strong>g der Sprache des gemeinen Mannes nicht<br />
entbehren kann <strong>un</strong>d dass der höhere Gedankenflug von selbst Wege einschlägt,<br />
die in der Richt<strong>un</strong>g auf eine Schriftsprache liegen. Bei diesem<br />
Roman sei es besonders angemerkt, weil der einfache August Heinrich<br />
Grimm, ein Mann aus dem Volke, ganz intuitiv schafft.”<br />
Nach einem Urlaub im Jahre 1933 bei seinem Bruder in Hamburg begab<br />
sich August Heinrich Grimm auf eigenen W<strong>un</strong>sch in eine Nervenbehandl<strong>un</strong>g,<br />
aus der er aber um Weihnachten desselben Jahres entlassen wurde<br />
<strong>un</strong>d wieder nach Selsingen zurückkehrte. Er verkaufte seine Gärtnerei<br />
an Friedrich Heins, bei dem er weiterhin wohnte, <strong>un</strong>d widmete sich fortan<br />
ganz seiner Schriftstellerei.<br />
Neben seinen bereits erwähnten Werken schrieb er zahlreiche Kurzgeschichten,<br />
Gedichte <strong>un</strong>d auch Fabeln sowie das bekannte Hörspiel ”Dat<br />
Heisternest”.<br />
Am 29. April 1944 verstarb August Heinrich Grimm in Selsingen. Sein<br />
Nachlass wurde nach Hamburg überführt, wo er vermutlich den Bombennächten<br />
zum Opfer gefallen ist, denn sein Elternhaus wurde völlig<br />
zerstört.<br />
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