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Westfälische Kliniken Warstein und Lippstadt - Klinikmagazin

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Arbeitsalltag in der<br />

Krankenpflege<br />

Zwischen Anforderungen, Anspruch <strong>und</strong> täglichen Belastungen<br />

Die Pflege von kranken<br />

<strong>und</strong> alten Menschen<br />

gehört zu einer der<br />

wichtigsten Aufgaben<br />

einer humanen Gesellschaft. Die<br />

Pflege in der Psychiatrie steht seit<br />

geraumer Zeit unter einem enormen<br />

Veränderungsdruck sowohl<br />

vonseiten der Pflege selbst als<br />

auch vonseiten der Psychiatrie.<br />

Die Pflege befindet sich auf dem<br />

Weg zu einer eigenständigen<br />

Profession <strong>und</strong> die Psychiatrie<br />

hat in wenigen Jahrzehnten<br />

starke Reformschritte von der<br />

Verwahranstalt zum modernen<br />

<strong>und</strong> bedarfsorientierten Versorgungssystem<br />

gemacht. Beide<br />

Entwicklungen haben f<strong>und</strong>amentale<br />

Auswirkungen sowohl<br />

auf den Arbeitsauftrag als auch<br />

auf die Art der Leistungserfüllung<br />

in der Pflege, die in einem<br />

interdisziplinären Rahmen ausgeübt<br />

wird.<br />

Jede Berufsgruppe hat eine<br />

vom jeweiligen Fachgebiet geprägte<br />

spezifische Perspektive,<br />

aus der sie Patienten <strong>und</strong> ihre<br />

Angehörigen betrachtet. Worauf<br />

richtet sich nun genau der Blickwinkel<br />

der Pflegenden? Die Definition<br />

des US-amerikanischen<br />

Berufsverbandes der Pflege<br />

(ANA) ist hier sehr anschaulich<br />

<strong>und</strong> lautet: Pflege ist die Diagnose<br />

<strong>und</strong> Behandlung menschlicher<br />

Reaktionen auf vorhandene<br />

oder potenzielle Ges<strong>und</strong>heitsprobleme.<br />

Es geht also in der<br />

Pflege darum, Krankheitsfolgen<br />

<strong>und</strong> Reaktionen auf die Erkrankung<br />

beispielsweise in Bezug auf<br />

die Alltagsbewältigung zu erkennen,<br />

einzuordnen <strong>und</strong> mit pflegerischen<br />

Interventionen zu beeinflussen.<br />

Gleichzeitig ist es<br />

aber auch wichtig, ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Gefährdungen herauszuarbeiten,<br />

nach Lösungsmöglichkeiten<br />

zu suchen <strong>und</strong> damit präventiv<br />

tätig zu werden. Diese Beschreibung<br />

macht deutlich, dass<br />

sich Pflege unabhängig davon,<br />

ob jemand in der Chirurgie oder<br />

Psychiatrie arbeitet, immer mit<br />

denselben Fragestellungen befasst.<br />

Pflegende bearbeiten die<br />

angesprochenen Bereiche mit<br />

den Patienten <strong>und</strong> begleiten bzw.<br />

unterstützen sie auf dem Weg zu<br />

■<br />

Pflege ist eine der<br />

wichtigsten Aufgaben<br />

einer humanen<br />

Gesellschaft<br />

einer möglichst großen Unabhängigkeit<br />

von fremden Hilfen.<br />

Pflegemodelle dienen dabei<br />

heute als theoretische Gr<strong>und</strong>lage<br />

zur Beschreibung von pflegerischen<br />

Inhalten. Die Modelle von<br />

Orem <strong>und</strong> Peplau sind Basis unseres<br />

Pflegeleitbildes in den<br />

<strong>Westfälische</strong>n <strong>Kliniken</strong> <strong>Lippstadt</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Warstein</strong>. In der Pflegepraxis<br />

dienen sie dazu, Auftrag, Ziele<br />

<strong>und</strong> Inhalte der Pflege zu beschreiben.<br />

Bei knapper werdenden finanziellen<br />

Ressourcen wird es<br />

Abteilung Gerontopsychiatrie<br />

zudem immer wichtiger, Arbeits<strong>und</strong><br />

Behandlungsabläufe zunächst<br />

einmal transparent <strong>und</strong><br />

damit nachvollziehbar zu machen.<br />

Auf nationaler wie internationaler<br />

Ebene wird bereits daran<br />

gearbeitet, Leistungen in der<br />

Pflege systematisch darzustellen.<br />

Ein in der Schweiz entwickeltes<br />

Leistungserfassungssystem (LEP)<br />

ermöglicht die Darstellung, welche<br />

Leistungen von Pflegenden<br />

in welchem Umfang erbracht<br />

werden. Gleichzeitig kann gezeigt<br />

werden, welcher Zeitaufwand<br />

für die einzelnen Pflegeleistungen<br />

notwendig ist. Allein<br />

bietet das System aber noch keine<br />

Erklärung, warum bestimmte<br />

Leistungen erbracht wurden.<br />

Hierzu bedarf es einer genauen<br />

Beschreibung des Patientenzustandes<br />

als bindendes Element,<br />

das dazu dient, Leistungen in der<br />

Pflege den Fähigkeiten <strong>und</strong> Einschränkungen<br />

der Patienten gegenüberzustellen.<br />

Das Deutsche<br />

Institut für angewandte Pflege-<br />

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