Westfälische Kliniken Warstein und Lippstadt - Klinikmagazin
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Abteilung Suchtmedizin<br />
18<br />
Reiki <strong>und</strong><br />
Ohr-Akupunktur<br />
Alternative Behandlungsmethoden in der Suchtmedizin<br />
Die Entzugsbehandlung<br />
von Alkohol-, Medikamenten-<br />
<strong>und</strong> Drogenabhängigen<br />
hat in der<br />
WKPP <strong>Warstein</strong> eine jahrzehntelange<br />
Tradition. Seit sieben Jahren<br />
führen wir diese Behandlungen<br />
nach den vorgegebenen strengen<br />
Maßstäben als „Qualifizierte Entzugsbehandlungen“<br />
durch. Im<br />
Frühjahr 2001 haben wir – zunächst<br />
in einer Drogenentzugsstation<br />
– begonnen, das Behandlungsprogramm<br />
um zwei begleitende,<br />
alternative Behandlungsmethoden<br />
zu erweitern: Reiki <strong>und</strong><br />
Ohrakupunktur. Beide Behandlungsmethoden<br />
sollen hier nun<br />
kurz vorgestellt werden:<br />
■ Reiki<br />
Was ist Reiki? Reiki ist ein japanisches<br />
Wort <strong>und</strong> bedeutet „Universale<br />
Lebensenergie“. Rei umschreibt<br />
den universalen Aspekt,<br />
Ki steht für Lebensenergie. Es<br />
handelt sich um uraltes tibetanisches<br />
Wissen, das hilft, Ges<strong>und</strong>heit<br />
zu erhalten, Selbstheilungskräfte<br />
zu aktivieren, den Stoffwechsel<br />
zu fördern <strong>und</strong> Stress<br />
abzubauen. Was Reiki-Anwender<br />
längst wissen: Reiki lässt sich<br />
ideal mit allen naturheilk<strong>und</strong>lichen<br />
<strong>und</strong> schulmedizinischen<br />
Therapien kombinieren. Der Bekanntheitsgrad<br />
<strong>und</strong> die Akzeptanz<br />
wachsen beständig. Wie<br />
sieht es nun speziell im Bereich<br />
der Schulmedizin aus? Auch hier<br />
wird ein Wandel der bisherigen<br />
Lehrmeinung deutlich spürbar –<br />
ähnlich wie bei der Akupunktur,<br />
die noch vor wenigen Jahren als<br />
„Humbug“ abgetan wurde <strong>und</strong><br />
inzwischen immer häufiger von<br />
Ärzten eingesetzt wird.<br />
Reiki im Drogenentzug<br />
der WKPP <strong>Warstein</strong><br />
Im Mai 2001 haben wir auf der<br />
Station „Sprungbrett – Qualifizierte<br />
stationäre Akutbehandlung<br />
Drogenabhängiger“ den Startschuss<br />
für Reikibehandlungen<br />
gegeben. Die Reikibehandlungen<br />
werden vom Arzt als Entspannungsmaßnahme<br />
angeordnet<br />
<strong>und</strong> sind somit für die Patienten,<br />
die auf dieser Station im Durchschnitt<br />
circa drei Wochen zur<br />
Entzugsbehandlung bleiben, ein<br />
Glied in der Behandlungskette.<br />
Dabei fällt besonders positiv auf,<br />
dass die Patienten die Reikibehandlungen<br />
eigenmotiviert einfordern,<br />
obwohl viele sonst eher<br />
antriebsschwach sind. Weiterhin<br />
hat sich nach Aussage der Stationsärztin<br />
herausgestellt, dass<br />
Reiki-Patienten deutlich weniger<br />
zusätzliche Medikamente benötigen,<br />
als Patienten, die diese Behandlung<br />
nicht erhalten. Neben<br />
den regelmäßigen Reikibehandlungen<br />
sind Reiki-Informationsgruppen<br />
fester Bestandteil des<br />
Angebots.<br />
Patienten schreiben selbst<br />
Behandlungsprotokolle<br />
Nach jeder Reikibehandlung fertigen<br />
die Patienten ein kurzes<br />
Protokoll an. Sie notieren zunächst<br />
ihre Entzugssymptome,<br />
sowohl die körperlichen, wie<br />
auch die geistigen <strong>und</strong>/oder seelischen<br />
Beschwerden. Zum Beispiel:<br />
Kopfschmerzen, Erbrechen,<br />
Durchfall, Sehstörungen,<br />
Depressionen, Aggressionen, Abbruchgedanken.<br />
Dann notieren<br />
sie kurz, ob sich die Symptome<br />
nach der Behandlung gebessert<br />
haben oder gar ganz behoben<br />
sind. Zusätzlich können sie in<br />
Stichpunkten ihre Empfindungen<br />
bei der Reikibehandlung angeben.<br />
Die Palette reicht von Tiefenentspannung,<br />
Geborgenheit,<br />
Liebe, Lachen bis hin zu „wieder