Westfälische Kliniken Warstein und Lippstadt - Klinikmagazin
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Abteilung Suchtmedizin<br />
Weinen können“. Es gibt inzwischen<br />
mehrere h<strong>und</strong>ert Protokolle.<br />
Hier einige Auszüge: „Unmittelbar<br />
nach dem Reiki fühle<br />
ich mich entspannter <strong>und</strong> gelassener“.<br />
„Ich fühle deutlich, dass<br />
sich etwas bewegt, kann es aber<br />
schlecht umschreiben“. „Die Behandlung<br />
löste in mir eine ungeheuere<br />
Ruhe <strong>und</strong> Zufriedenheit<br />
aus“. Nicht selten ist auch die Rede<br />
von Schmerzen, die besser<br />
wurden oder ganz verschw<strong>und</strong>en<br />
waren, usw. Außerdem besteht<br />
für die Patienten die Möglichkeit,<br />
im Rahmen der Angebote des<br />
Ges<strong>und</strong>heitfördervereins „WO-<br />
GE e.V.“ Reiki zu erlernen, um es<br />
dann zukünftig selbstständig anwenden<br />
zu können.<br />
■ Ohr-Akupunktur<br />
Ohr-Akupunktur ist eine erfolgreiche<br />
Methode bei der Behandlung<br />
alkohol-, nikotin- <strong>und</strong> drogenabhängiger<br />
Patienten.Diese<br />
Behauptung rief bis vor wenigen<br />
Jahren bei Ärzten <strong>und</strong> Suchttherapeuten<br />
Unglauben bis Ablehnung<br />
hervor. Viele waren aber<br />
neugierig genug, „Suchtakupunktur“<br />
zu erlernen, anzuwenden<br />
<strong>und</strong> sich zusammen mit<br />
ihren Patienten von der Wirksamkeit<br />
dieser ungewohnten Methode<br />
überzeugen zu lassen. Seit<br />
nun mehr als 30 Jahren wird die<br />
Akupunktur – speziell die Ohr-<br />
Akupunktur –, mit großem Erfolg<br />
in der Suchtmedizin angewandt.<br />
Anfang der 1970-er Jahre hatte<br />
ein Neurochirurg diese besondere<br />
Wirkung der Akupunktur,<br />
die eine Therapiemethode der<br />
Traditionellen Chinesischen Medizin<br />
(TCM) ist, eher zufällig ent-<br />
20<br />
Studie zum Qualifizierten Alkoholentzug in der WKPP <strong>Warstein</strong>:<br />
Ergebnisse können sich sehen lassen<br />
Im Qualifizierten Alkoholentzug der WKPP <strong>Warstein</strong><br />
wird nicht nur eine körperliche Entgiftung<br />
durchgeführt, sondern auch auf Information<br />
<strong>und</strong> Motivation zur weitergehenden Behandlung<br />
großer Wert gelegt. Diese Besonderheit konnte u.a.<br />
bei einer multizentrischen Studie belegt werden, in<br />
welche 479 Patienten von 5 <strong>Kliniken</strong> des LWL aufgenommen<br />
wurden.<br />
Untersucht wurde das Behandlungsprogramm<br />
mit den Elementen psychiatrische <strong>und</strong> körperliche<br />
Diagnostik, Pharmakotherapie der Entzugssyndrome,<br />
Diagnostik <strong>und</strong> Therapie weiterer begleitender<br />
psychischer Störungen, ärztliche <strong>und</strong>/oder psychologische<br />
Gruppen- <strong>und</strong> Einzeltherapie, Infogruppen,<br />
Kontakte zu Selbsthilfegruppen, Beratung durch Sozialarbeiter<br />
<strong>und</strong> pflegerische Betreuung. Nach 3 Monaten<br />
sollte untersucht werden, ob eine positive Veränderung<br />
des Trinkverhaltens (gemessen an Abstinenz<br />
<strong>und</strong> Reduzieren der Trinkmenge) <strong>und</strong> eine<br />
bessere Anbindung der Betroffenen an das Suchthilfesystem<br />
erreicht worden waren. 3 Monate nach<br />
der stationären Entzugsbehandlung konnten insgesamt<br />
411 Patienten (85,8%) nachbefragt werden;<br />
dies ist ein im internationalen Vergleich sehr hoher<br />
Prozentsatz. Von den 110 Patienten der WKPP <strong>Warstein</strong><br />
wurden sogar 96,4% wieder erreicht.<br />
Die Studie ergab eindeutig, dass eine kurze Behandlungsdauer<br />
das Risiko, wieder rückfällig zu<br />
werden, deutlich erhöht: Patienten, die in der ersten<br />
Behandlungswoche entlassen wurden, haben<br />
ein knapp dreimal höheres Risiko, bald wieder Alkohol<br />
zu trinken, im Vergleich mit denen, die 16 Tage<br />
oder länger stationär behandelt wurden. 7,3 %<br />
der untersuchten <strong>Warstein</strong>er Patienten gehörten in<br />
die Gruppe mit einer niedrigen Behandlungsdauer<br />
– <strong>und</strong> das war ein geringerer Anteil als an den anderen<br />
vier untersuchten <strong>Kliniken</strong>.<br />
Von besonderer Bedeutung ist auch die Weiterbehandlung<br />
nach der stationären Entzugsbehandlung.<br />
Während etwa 10% derer, die „nur“ eine Entzugsbehandlung<br />
ohne weitergehende Maßnahmen<br />
in Anspruch nehmen, nach 12 Monaten noch<br />
Ihr Fachmann r<strong>und</strong> um’s Haus<br />
Innen- <strong>und</strong> Außenanstriche<br />
Bodenbeläge aller Art<br />
Stefan Masiak<br />
Rabenknapp 3 · 59581 <strong>Warstein</strong><br />
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„trocken“ sind, sind 12 Monate nach einer Entwöhnungsbehandlung<br />
etwa 50 bis 60% dieser Patienten<br />
noch abstinent. Die von uns geleistete Informations-<br />
<strong>und</strong> Motivationsarbeit findet ihr Ergebnis<br />
in der Anzahl der Anträge für eine Entwöhnungsbehandlung,<br />
die von uns in den letzten Jahren in zunehmender<br />
Zahl während der Entzugsbehandlung<br />
Anteil der Patienten, die<br />
in den 3 Monaten nach der<br />
Entlassung eine Reha-<br />
Behandlung antraten<br />
20,4%<br />
Klinik A Klinik B<br />
20,8% 13,3%<br />
30%<br />
Anteil der Patienten, die<br />
„nahtlos“ in die Entwöhnung<br />
verlegt wurden<br />
53,8% 28%<br />
Klinik C Klinik D <strong>Warstein</strong> Insgesamt<br />
3,2% 14,3% 1,6% 4,7% 37,1% 13,7%<br />
Klinik A Klinik B Klinik C Klinik D <strong>Warstein</strong> Insgesamt<br />
gestellt wurden. Auch diese Studie zeigt auf, was in<br />
dieser Hinsicht bei uns geleistet wird: 37,1% der 110<br />
Patienten der WKPP <strong>Warstein</strong> wurden direkt „nahtlos“<br />
in die Entwöhnung verlegt. Und bis zum Zeitpunkt<br />
der Nachbefragung traten sogar 53,8 % unserer<br />
Patienten eine Entwöhnung an – auch dies ist<br />
ein deutlich höherer Anteil als in den anderen 4 <strong>Kliniken</strong>.<br />
Insgesamt zeigt auch diese Untersuchung<br />
auf, dass die Qualifizierte Entzugsbehandlung in<br />
der WKPP <strong>Warstein</strong> keinen Vergleich mit anderen<br />
<strong>Kliniken</strong> scheuen muss: Die Ergebnisse der von uns<br />
geleisteten Arbeit können sich sehen lassen!<br />
Bernhard Bätz