Westfälische Kliniken Warstein und Lippstadt - Klinikmagazin
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Abteilung Gerontopsychiatrie<br />
Pflege fordert hohen Personaleinsatz<br />
forschung (dip) beschäftigt sich<br />
sehr intensiv im Rahmen von eigenen<br />
Studien mit dieser Thematik,<br />
die sich für das Qualitätsmanagement<br />
in der Pflege<br />
zu einem wichtigen Instrument<br />
entwickeln kann.<br />
Die Darstellung mag für den<br />
Leser noch recht abstrakt wirken.<br />
Sie sollen an dieser Stelle aufzei-<br />
■<br />
Immer mehr Kranke<br />
<strong>und</strong> Pflegebedürftige<br />
gen, welche Entwicklungen sich<br />
derzeit abzeichnen <strong>und</strong> für die<br />
Zukunft an Bedeutung zunehmen<br />
werden.<br />
In Bezug auf die gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen<br />
kann die genaue Entwicklung<br />
der nächsten Jahrzehnte sicher<br />
nicht exakt vorhergesagt werden.<br />
Relativ sicher lässt sich allerdings<br />
die demographische Entwicklung<br />
in Deutschland skizzieren.<br />
Das Durchschnittsalter der Bevölkerung<br />
wird weiter ansteigen.<br />
Für das Jahr 2050 wird bereits<br />
davon ausgegangen, dass sich die<br />
durchschnittliche Lebenserwartung<br />
in Richtung 100 Jahre bewegt.<br />
Mit dieser Entwicklung einhergehend<br />
wird voraussichtlich<br />
aber auch die Zahl der kranken<br />
<strong>und</strong> pflegebedürftigen Men-<br />
16<br />
Anruf kostenlos<br />
Kurze Wege können lang werden<br />
schen weiter ansteigen. Zwar<br />
muss Altern <strong>und</strong> Alter nicht<br />
gleich Pflegebedürftigkeit bedeuten.<br />
Doch auch der medizinische<br />
Fortschritt kann das mit dem Alter<br />
zunehmende Risiko, auf Hilfe<br />
<strong>und</strong> Pflege angewiesen zu<br />
sein, nicht ausschalten. Die ständig<br />
steigende Lebenserwartung<br />
bedeutet oftmals nur eine Verschiebung<br />
des Eintrittsalters in<br />
die Pflegebedürftigkeit. Diese<br />
Entwicklung wird sich natürlich<br />
auch auf die Krankenhäuser auswirken.<br />
Reformen im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
aufgr<strong>und</strong> knapper werdender<br />
finanzieller Ressourcen<br />
wirken sich im Krankenhausbereich<br />
ebenfalls immer deutlicher<br />
aus. Das neue Vorschaltgesetz<br />
mit seiner verordneten Nullr<strong>und</strong>e<br />
für die Krankenhäuser im<br />
Jahr 2003 wird drastische Folgen<br />
für die Krankenhäuser haben. Eine<br />
Studie des Deutschen Krankenhausinstituts,<br />
die für allgemeine<br />
Krankenhäuser repräsentativ<br />
ist, zeigt, dass 82 % der <strong>Kliniken</strong><br />
ihren Personalbestand im<br />
kommenden Jahr verringern<br />
werden müssen. Das zentrale Ergebnis<br />
dieser aktuellen Erhebung<br />
ist eine Verringerung der Beschäftigtenzahl<br />
um ca. 27 300<br />
Stellen. Im Durchschnitt wird damit<br />
jedes Krankenhaus in<br />
Deutschland 15 Mitarbeiter ent-<br />
0800/1010300<br />
Hilfe bei kleinen Schritten Dokumentation erfordert viel Zeit<br />
lassen bzw. offene Stellen nicht<br />
besetzen.<br />
Eine wesentliche Funktion<br />
des Krankenhauses besteht darin,<br />
dass hier im Unterschied zu<br />
anderen Formen der medizinischen<br />
Hilfe, eine ärztliche <strong>und</strong><br />
pflegerische Versorgung „r<strong>und</strong><br />
um die Uhr“ sichergestellt ist.<br />
Dies ist nur über verschiedene<br />
Formen von Schichtarbeit, Wochenenddiensten,<br />
Bereitschaften<br />
etc. zu garantieren. Im Krankenpflegebereich<br />
sind r<strong>und</strong> 85 % aller<br />
Tätigkeiten Schichtarbeitsplätze.<br />
Die negativen ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Folgen von Schichtarbeit<br />
sind im industriellen Bereich<br />
in vielen empirischen Studien<br />
nachgewiesen worden.<br />
Krankenhausarbeit, insbesondere<br />
Pflegearbeit im Bereich der<br />
Gerontopsychiatrie, ist häufig ei-<br />
■<br />
<strong>Kliniken</strong> müssen Personalbestand<br />
verringern<br />
ne körperlich sehr anstrengende<br />
Arbeit. Die Stationsarbeit <strong>und</strong> die<br />
gr<strong>und</strong>pflegerische Versorgung<br />
erfordern die Mobilisation<br />
schwerkranker <strong>und</strong> häufig bewegungsunfähiger<br />
Patienten. Aus<br />
arbeitsphysiologischer Sicht sind<br />
hier vor allem Belastungen durch<br />
Hebe- <strong>und</strong> Tragearbeit in ungün-<br />
stigen Körperhaltungen zu nennen.<br />
Das Spektrum hinzukommender<br />
psychischer Belastungen<br />
in der Gerontopsychiatrie ist insgesamt<br />
sehr vielfältig <strong>und</strong> allgegenwärtig.<br />
So wehren sich beispielsweise<br />
häufig verwirrte Patienten<br />
aufgr<strong>und</strong> mangelnder Einsichtsfähigkeit<br />
gegen notwendige<br />
pflegerische Maßnahmen.<br />
Nicht selten erleben Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter dabei<br />
auch Aggressivität dieser Klientel<br />
bis hin zu tätlichen Übergriffen<br />
von Patienten. Das Miterleben<br />
der Erkrankungen genauso wie<br />
die Auseinandersetzung mit<br />
Sterben <strong>und</strong> Tod müssen von<br />
den Beschäftigten tagtäglich verarbeitet<br />
werden. Die vielfältigen<br />
Belastungen klinischer Arbeitstätigkeit<br />
führen nicht selten zu<br />
einem Gefühl des „Ausgebranntseins“.<br />
Im Vergleich zur Normalbevölkerung<br />
weisen Krankenpflegekräfte<br />
ein deutlich höheres<br />
Maß an ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Beeinträchtigungen auf.<br />
Trotz der hohen Belastung<br />
muss aber zur Kenntnis genommen<br />
werden, dass Krankenhäuser<br />
sich einem steigenden Wettbewerb<br />
<strong>und</strong> damit zunehmend<br />
den Erfordernissen hoher Effizienz<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enorientierung<br />
stellen müssen. In einem ständigen<br />
Verbesserungs- <strong>und</strong> Veränderungsprozess<br />
kommt den Mit-<br />
... da fahre ich gerne mit!<br />
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