Westfälische Kliniken Warstein und Lippstadt - Klinikmagazin
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Interview<br />
Emotionen<br />
<strong>und</strong> Belastungen<br />
im Visier<br />
Egal ob Fusion oder Zusammenführung:<br />
wenn zwei zuvor unabhängige <strong>und</strong> eigenständige<br />
Betriebe näher aneinanderrücken<br />
<strong>und</strong> aufeinander Rücksicht nehmen<br />
müssen, spielen immer auch Emotionen<br />
bzw. Einstellungen <strong>und</strong> Vorurteile eine<br />
große Rolle. Natürlich erhoffen sich Träger<br />
<strong>und</strong> Manager Kostenvorteile <strong>und</strong> eine stärkere<br />
Marktposition; die breite Mitarbeiterschaft<br />
aber kann unter Umständen in Identitätskrisen<br />
geraten, Ängste oder Widerstände<br />
entwickeln. Die Fachliteratur weiß hierbei<br />
zu berichten: wenn im Rahmen solcher Zusammenführungsprozesse<br />
die „weichen Fakten“<br />
d. h. die Gefühlsebenen, nicht beachtet<br />
werden, kommen „auf vier Hochzeiten drei<br />
Todesfälle“.<br />
Solche emotionalen Spannungen können<br />
potentiell das Arbeitsklima vergiften, können<br />
zu Dissonanzen, insbesondere aber auch zu<br />
einem Anstieg der so genannten Ausfallsbzw.<br />
Krankheitszeiten führen. Die beachtenswerte<br />
Studie der AOK aus dem Jahr<br />
2000 belegt, dass zwischenmenschliche <strong>und</strong><br />
organisatorische Faktoren am Arbeitsplatz<br />
38<br />
Die eigenen<br />
Kräfte mobil<br />
halten<br />
zum Krankheitsfaktor Nr. 1 „aufgestiegen“<br />
sind. Viele der über 15 000 Befragten, die<br />
über Abgeschlagenheit, Rückenschmerzen<br />
<strong>und</strong> Verspannungen klagten, nannten als Belastungsfaktoren<br />
u. a. ein schlechtes Betriebsklima,<br />
ungerechte Behandlung durch<br />
Vorgesetzte, Eintönigkeit, Hektik <strong>und</strong> dadurch<br />
verursachte innere Abneigung gegen<br />
die Arbeit.<br />
In diesem Zusammenhang lag <strong>und</strong> liegt<br />
der Betriebsleitung der beiden WKPPs sehr<br />
daran, das Ohr <strong>und</strong> Augenmerk dicht an der<br />
Basis zu haben, als Ansprechpartner auf<br />
kurzem Wege zur Verfügung zu stehen <strong>und</strong><br />
der Personal-„Politik“ besondere Beachtung<br />
zu schenken. Konkrete Feed-back-Gesprächsr<strong>und</strong>en<br />
mit den Stationsleitungen der Krankenpflege<br />
wurden durchgeführt, die Personalräte<br />
stets zeitnah informiert <strong>und</strong> in Vorgehensweisen<br />
einbezogen; aber auch viele<br />
Einzelgespräche aus der Belegschaft mit Betriebsleitungsmitgliedern<br />
sowie den Abteilungsleitern<br />
waren <strong>und</strong> sind zu verzeichnen.<br />
Neben diesen direkten <strong>und</strong> subjektiven<br />
Einschätzungen mag die Resonanz des Be-<br />
triebsärztlichen Dienstes vielleicht noch eine<br />
neutralere Rückmeldung über die Befindlichkeiten<br />
der Beschäftigten geben, weshalb<br />
das <strong>Klinikmagazin</strong> mit dem Betriebsarzt Thomas<br />
Schäfer sprach.<br />
Warum sind Sie als Betriebsarzt interessiert<br />
an dem Thema Zusammenführung der <strong>Kliniken</strong><br />
<strong>und</strong> Arbeitsatmosphäre?<br />
Schäfer: Arbeitsmediziner führen Untersuchungen<br />
von Beschäftigten auf dem Boden<br />
von berufsgenossenschaftlichen bzw. gesetzlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen durch. Sie sind dabei wie<br />
andere Ärzte auch an die ärztliche Schweigepflicht<br />
geb<strong>und</strong>en. Unser Fachgebiet verlässt<br />
zunehmend das Feld der „klassischen Berufskrankheiten“<br />
wie Lärm, Staublunge, Tuberkulose<br />
oder auch Hepatitis, um sich der Betrachtung<br />
psychosozialer Faktoren <strong>und</strong> ihrer<br />
Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit sowie<br />
der Ges<strong>und</strong>heit von Arbeitnehmern zuzuwenden.<br />
Leider verfügen die Arbeitsmediziner<br />
dabei nicht über einfache „Medikamente“, die<br />
erprobt <strong>und</strong> wirksam bei krankmachenden<br />
Faktoren im Arbeitsleben zur Anwendung<br />
kommen können.<br />
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