12.07.2015 Aufrufe

Wegweiser für den Umgang nach Trennung und Scheidung

Wegweiser für den Umgang nach Trennung und Scheidung

Wegweiser für den Umgang nach Trennung und Scheidung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Pauline, acht Jahre: „Ich bin die einzige inmeiner Klasse, die „Wetten dass…“ nicht biszum Ende gucken darf. Das finde ich totalblöd. Meine Eltern haben sich getrennt, aberausgerechnet beim Thema Fernsehen sindsie sich einig. Nur wenn ich genug schlafe,schreibe ich auch gute Noten, sagen sie. Ha,schreibe ich ja sowieso nicht. Ich habe jetztauf meinen Wunschzettel geschrieben: Ichwill einmal bis zum Ende „Wetten dass ...“gucken.“Bedürfnisse <strong>und</strong> Willedes KindesKinder haben entsprechend ihrem Alter unterschiedlicheBedürfnisse, deren Befriedigung für ihr Wohl notwendig ist.Die Eltern sollten sich im Vorfeld einer <strong>Umgang</strong>sregelungüber die Bedürfnisse ihres Kindes in der Familie, im Fre<strong>und</strong>eskreis<strong>und</strong> in Hinblick auf Kindergarten, Schule <strong>und</strong>Freizeitaktivitäten verständigen. Bei Unsicherheit oderwenn ein Einvernehmen in wichtigen Fragen nicht zuerreichen ist, kann der Rat von Fachleuten hilfreich sein.Neben dem von <strong>den</strong> Eltern <strong>nach</strong> bestem Wissen <strong>und</strong> Gewissenbestimmten Wohl spielt im Vorfeld einer <strong>Umgang</strong>sregelungder eigene Wille des Kindes eine wichtige Rolle.Eltern sollten ihr Kind anregen <strong>und</strong> ermutigen, seinenWillen frei zu äußern, auch wenn sich die Meinung desKindes von derjenigen eines Elternteils oder beider Elternteileunterscheidet. Da sich Kinder in der Regel bei<strong>den</strong> Elterngegenüber verpflichtet fühlen (Loyalität), kann es sein, dassKinder Angst haben, einen Elternteil zu verletzen, wennsie ihren Willen äußern, oder unsicher sind, ihren Willenvon <strong>den</strong> Wünschen eines Elternteils zu unterschei<strong>den</strong>. Indiesen Fällen kann das Hinzuziehen einer dritten Personsinnvoll sein, der sich das Kind möglicherweise mit seinenWünschen <strong>und</strong> Vorstellungen anvertraut.Nicht immer stimmen das Wohl des Kindes <strong>und</strong> derkindliche Wille überein, zum Beispiel wenn es um Ausgehzeitenoder die Höhe des Taschengelds geht. Es ist dieAufgabe der Eltern, die Interessen des Kindes zu wahren<strong>und</strong> dabei zugleich seinen Willen so weit wie möglich zuberücksichtigen. In Fällen, in <strong>den</strong>en der vom Kind geäußerteWille gravierend von dem abweicht, was die Eltern für dasKind gut fin<strong>den</strong>, ist es wichtig, dass die Eltern gemeinsaman einem Strang ziehen <strong>und</strong> ihre Entscheidung dem Kinderläutern. Erwächst aus einer solchen Meinungsverschie<strong>den</strong>heitein dauerhafter Konflikt mit dem Kind, sollten dieEltern überlegen, ob die getroffene Vereinbarung geändertwer<strong>den</strong> muss.32 Überlegungen im Vorfeld / <strong>Wegweiser</strong> für <strong>den</strong> <strong>Umgang</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!