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Wegweiser für den Umgang nach Trennung und Scheidung

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Eltern vertretungsberechtigt. Die Eltern sollten sich absprechen,wer die Vertretung wahrnimmt <strong>und</strong> auf welcheWeise sie sich gegenseitig über die Ergebnisse von Elterngesprächeninformieren. Wichtige Fragen wie zum Beispiel dieAuswahl der für das Kind geeigneten Schule oder ein bevorstehenderSchulwechsel müssen zwischen <strong>den</strong> Eltern vorabbesprochen wer<strong>den</strong>. Auf je<strong>den</strong> Fall sollten die Elternvermei<strong>den</strong>, Meinungsverschie<strong>den</strong>heiten auf Elternaben<strong>den</strong>oder anderen schulischen Veranstaltungenauszutragen. Kinder wer<strong>den</strong> durch ein solches Verhaltender Eltern bloßgestellt.Wenn ein Elternteil allein sorgeberechtigt ist, kann das Kindnur durch ihn auf Elternversammlungen vertreten wer<strong>den</strong>.Aber auch in diesem Fall sollte der nicht sorgeberechtigteElternteil über wichtige Entwicklungen des Kindes in Kindergartenoder Schule informiert wer<strong>den</strong>.Loyalitätskonflikte:Die Kinder lei<strong>den</strong> darunterEs gehört zum Elternsein, dass Mutter <strong>und</strong> Vater in ihremErziehungsstil nicht vollständig übereinstimmen. Kindersind durchaus in der Lage, mit unterschiedlichen Erziehungsstilenumzugehen. Sie können davon sogar profitieren,<strong>den</strong>n sie lernen, wie es möglich ist, mit unterschiedlichenMetho<strong>den</strong> zum gleichen oder zumindest zu einemähnlichen Ziel zu kommen. Dies ist eine Voraussetzung für<strong>den</strong> <strong>Umgang</strong> mit Alternativen.Wenn aus Unterschie<strong>den</strong> allerdings Rivalität wird,die Eltern <strong>den</strong> Stil des jeweils anderen nicht respektieren,dann leidet darunter das Kind. Da es sichbei<strong>den</strong> Eltern gegenüber verpflichtet fühlt, verliert es dieOrientierung <strong>und</strong> weiß nicht mehr, wie es sich verhaltensoll. Es gerät in einen Loyalitätskonflikt. Viele Kinder reagierendann mit innerem Rückzug. Sie wollen es bei<strong>den</strong>Eltern recht machen <strong>und</strong> müssen daher ständig auf derHut sein, sich nicht falsch zu verhalten <strong>und</strong> einen Elternteilzu „verraten“. Um die Eltern nicht zu brüskieren, verbergensie lieber ihre Gefühle. Das ist für das Kind anstrengend <strong>und</strong>kann auf Dauer zu seelischen oder körperlichen Auffälligkeitenführen.Eine andere Reaktion auf Loyalitätskonflikte kann darinbestehen, dass sich das Kind zeitweise oder ganz auf dieSeite eines Elternteils schlägt. Dies schafft kurzfristig Entlastung,aber der Preis hierfür ist hoch. Das Kind erlebtseine Beziehung zum anderen Elternteil als belastet <strong>und</strong>befürchtet, sie ganz zu verlieren.Mutter <strong>und</strong> Vater sollten dem Kind daher zu verstehengeben, dass sie <strong>den</strong> Erziehungsstil des anderen akzeptieren<strong>und</strong> auch vom Kind erwarten, dass es dies tut. Sie sollten<strong>den</strong> anderen Elternteil nicht beschimpfen, dessen Zuhausenicht vor <strong>den</strong> Kindern schlecht machen <strong>und</strong> sich davor hüten,Feindseligkeiten gegenüber dem ehemaligen Partner oderder Partnerin auf dessen/deren ganze Familie auszuweiten.<strong>Wegweiser</strong> für <strong>den</strong> <strong>Umgang</strong> / Wie der <strong>Umgang</strong> gelingen kann 47

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