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Wegweiser für den Umgang nach Trennung und Scheidung

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Für Kinder ist es von großer Bedeutung, dass Eltern <strong>Umgang</strong>sabspracheneinhalten. Pünktlichkeit <strong>und</strong> Verlässlichkeiterfährt das Kind als Wertschätzung seinerPerson. Um Unwägbarkeiten zum Beispiel durch wechselndeVerkehrssituationen einzukalkulieren, kann es sinnvollsein, einen bestimmten Zeitraum (z.B. eine Viertelst<strong>und</strong>e)als tolerierbare Verspätungszeit zu vereinbaren. Im Falleunvorhersehbarer Ereignisse, die zu einer Verspätung odersogar Absage des vereinbarten <strong>Umgang</strong>s führen, solltensich die Eltern sofort verständigen <strong>und</strong> das Kind informieren.Mit dem Kind über <strong>den</strong>anderen Elternteil sprechenEs gehört zu <strong>den</strong> natürlichen Bedürfnissen des Kindes, über<strong>den</strong> anderen, nicht anwesen<strong>den</strong> Elternteil zu sprechen. DasKind drückt dadurch seine Verbun<strong>den</strong>heit mit bei<strong>den</strong> Elternaus. Auch wenn für Eltern solche Gespräche häufig schmerzhaftsind, sollten sie diese im Interesse des Kindes nichtunterbin<strong>den</strong>.Thomas, 45 Jahre: „Seit einigen Monaten hatmeine Ex-Frau einen Lebensgefährten. Ichhatte <strong>den</strong> Eindruck, dass sich meine TochterLara gut mit ihm versteht. In letzter Zeitbeschwert sie sich aber häufiger, dass er siein Geschäften oder Restaurants als seineTochter ausgibt. Als Lara letztens in Tränenausbrach <strong>und</strong> meinte: „Aber du bist dochmein Papa“, ging mir das sehr nahe. Ichüberlege, ob ich das mal mit Laras Mutterbesprechen muss.“Wenn Kinder sich negativ über bestimmte Erziehungspraktikendes anderen Elternteils äußern, ist die Versuchunggroß, das Kind zum Verbündeten zu machen. Selbst wenndas Kind dadurch kurzfristig entlastet wird, ist ihm damitnicht geholfen. Im Gegenteil: Die sich dann auftuende Kluftzwischen <strong>den</strong> Eltern führt langfristig bei dem Kind zu Beunruhigung<strong>und</strong> Konflikten.Wenn das Kind über Ereignisse in Zusammenhang mit demanderen Elternteil berichtet, die ernsthaft Anlass zur Beunruhigunggeben, sollten die Eltern das Gespräch untereinandersuchen. Können die Besorgnisse nicht ausgeräumtwer<strong>den</strong> oder kann keine Einigung erzielt wer<strong>den</strong>, sollte dieHilfe Dritter, zum Beispiel einer Beratungsstelle, in Anspruchgenommen wer<strong>den</strong>.Gespräche in Kindertageseinrichtung<strong>und</strong> SchuleFür das Kind ist wichtig, dass sich beide Elternteile für seinWohlergehen <strong>und</strong> seine Entwicklung interessieren. Dies vermitteltdem Kind das Gefühl, bei <strong>den</strong> Eltern auch im Falleauftretender Schwierigkeiten Verständnis zu fin<strong>den</strong> <strong>und</strong>Rückhalt zu haben.Das Interesse der Eltern an der Situation des Kindes beieiner Tagesmutter, in der Kindertageseinrichtung oder inder Schule zeigt sich vor allem im Alltag durch interessierteTeilhabe an <strong>den</strong> Erzählungen des Kindes oder durch Hilfezum Beispiel bei <strong>den</strong> Schularbeiten. Wenn Eltern ihr Kind zuder Tagesmutter, in die Tageseinrichtung oder in die Schulebegleiten, ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zwangloserTür-<strong>und</strong>-Angel-Gespräche.Elternabende <strong>und</strong> die Vertretung des Kindes auf Elternversammlungenhaben demgegenüber einen offiziellen Charakter.Im Falle des gemeinsamen Sorgerechts sind beide46 Wie der <strong>Umgang</strong> gelingen kann / <strong>Wegweiser</strong> für <strong>den</strong> <strong>Umgang</strong>

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