Interhemisphärische Interaktionen nach Schlaganfall
Interhemisphärische Interaktionen nach Schlaganfall
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Anders als beim Bilateralen Defizit der Patienten und Kontrollen ALT zeigte die<br />
rechte Hand in Kontrollen JUNG eine signifikant höhere bilaterale RT im<br />
Vergleich zur linken Hand.<br />
Ein möglicher Erklärungsansatz findet sich in einer Studie von Duque et al.<br />
(2007): die zeigte, dass mittels TMS in gesunden Probanden Bewegungen der<br />
rechten Hand mit einer Desinhibition des kontralateralen M1 im Vergleich zu<br />
Bewegungen der linken Hand einhergingen, und somit ein (IHI)<br />
Ungleichgewicht zugunsten der Inhibition des ipsilateralen M1 bei Bewegungen<br />
der rechten Hand entsteht. Diese (IHI) Asymmetrie scheint nur bei Bewegungen<br />
und nicht in Ruhe aufzutreten (De Gennaro et al., 2004; Salerno und<br />
Georgesco, 1996; Meyer et al., 1995, 1998). Anhand dieser Erkenntnisse kann<br />
postuliert werden, dass ein größeres Bilaterales Defizit der rechten Hand im<br />
Vergleich zur linken Hand durch verstärkte Inhibition des ipsilateralen M1<br />
hervorgerufen wird. Duque et al. (2007) argumentierten weiter, dass dieser<br />
Prozess möglicherweise die Muskeln der rechten Hand von der Inhibition durch<br />
den kontralateralen M1 entbindet und gleichzeitig das Auftreten von Aktivität im<br />
ipsilateralen M1 unterbindet und somit eine Erhöhung der Kontrolle über<br />
Bewegungen der rechten Hand erwirke. Einige Studien diskutierten, dass eine<br />
Verminderung der IHI im kontralateralen M1 während der<br />
Bewegungsvorbereitung das motorische Kommando an die sich bewegende<br />
Hand so beeinflusse, dass eine gezielte Rekrutierung ganz bestimmter Muskeln<br />
zur richtigen Zeit erfolge (Davare et al., 2007; Murase et al., 2004; Sohn und<br />
Hallett, 2004; Hallett, 2000, 2003, 2004).<br />
Warum der Unterschied im Bilateralen Defizit zwischen dominanter und nicht<br />
dominanter Hand nur bei den jungen Kontrollen und nicht bei den alten<br />
Kontrollen und <strong>Schlaganfall</strong>patienten <strong>nach</strong>weisbar war, ist unklar. Unter<br />
Umständen liegt dies an den veränderten <strong>Interhemisphärische</strong>n <strong>Interaktionen</strong><br />
und der vermehrten bilateralen Aktivierung selbst bei einfachen Aufgaben im<br />
Alter (siehe folgender Abschnitt).<br />
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