Interhemisphärische Interaktionen nach Schlaganfall
Interhemisphärische Interaktionen nach Schlaganfall
Interhemisphärische Interaktionen nach Schlaganfall
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5 Zusammenfassung<br />
Die <strong>nach</strong> einem <strong>Schlaganfall</strong> bei Bewegung der paretischen Hand verstärkte<br />
Aktivierung der ungeschädigten Hemisphäre wird in einer Hypothese durch<br />
plastische Reorganisation homologer Areale in dieser ungeschädigten<br />
Hemisphäre erklärt, begünstigt durch eine Reduktion der inhibitorischen<br />
Verbindungen von geschädigter zu ungeschädigter Hemisphäre. Eine andere<br />
Hypothese postuliert, dass die verstärkte Aktivierung der ungeschädigten<br />
Hemisphäre mit einer verstärkten Inhibition dieser auf die geschädigte<br />
Hemisphäre einhergeht.<br />
Die vorliegende Arbeit konnte zeigen, dass sich interhemisphärische Inhibition<br />
auch indirekt mittels psychophysischer Untersuchung des Bilateralen Defizits,<br />
Bimanuellen Advantages und bimanueller Handkraftmessung <strong>nach</strong>weisen lässt.<br />
Überprüft wurde, ob eine verstärkte <strong>Interhemisphärische</strong> Inhibition zu einem<br />
verstärkten Bilateralen Defizit oder reduzierten Bimanuellen Advantage führt.<br />
Es konnte ein Bilaterales Defizit bei Messung der Reaktionszeit festgehalten<br />
werden; es zeigte sich jedoch kein Bilaterales Defizit bei Testung der Handkraft<br />
und kein Bimanuelles Advantage bei Bestimmung der Rhythmizität beider<br />
Hände.<br />
Die Vermutung, dass bei <strong>Schlaganfall</strong>patienten eine erhöhte<br />
<strong>Interhemisphärische</strong> Inhibition zu einem größeren Bilateralen Defizit in der<br />
paretischen Hand im Vergleich zur gesunden Hand führt, konnte in der<br />
untersuchten Patientengruppen jedoch nicht bestätigt werden.<br />
Allerdings zeigte sich ein Trend zu einem generell etwas höheren Bilateralen<br />
Defizit bei <strong>Schlaganfall</strong>patienten im Vergleich zu den altersgematchten<br />
Kontrollen, was eine gegenseitige Erhöhung der <strong>Interhemisphärische</strong>n Inhibition<br />
vermuten lässt.<br />
Ein höheres Alter geht in der vorliegenden Studie mit einem niedrigeren<br />
Bilateralen Defizit einher, was Ausdruck verringerter gegenseitigen Inhibition<br />
der Hemisphären im höheren Alter sein kann.<br />
Mittels Psychophysik konnte in dieser Arbeit die Hypothese einer <strong>nach</strong><br />
<strong>Schlaganfall</strong> verstärkten <strong>Interhemisphärische</strong> Inhibition der ungeschädigten<br />
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