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Interhemisphärische Interaktionen nach Schlaganfall

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posterioren Supplementärmotorischen Area. Ward et al. (2007) zeigten, dass<br />

die prämotorischen Kortices möglicherweise eine neue funktionell relevante<br />

Rolle in der Kontrolle der Kraftproduktion bei Patienten mit stärker läsioniertem<br />

kortikospinalen System spielen.<br />

Im statistischen Vergleich unilateraler und bilateraler maximaler<br />

Faustschlusskraft zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen diesen<br />

Bedingungen in dieser Studie. In Anlehnung an die oben erwähnten Studien ist<br />

ein möglicher Erklärungsansatz der gut erholte Zustand der Probanden.<br />

Möglicherweise hätte sich bei Untersuchung schwerer Betroffener<br />

<strong>Schlaganfall</strong>patienten, ein anderes Ergebnis z. B. ein signifikantes Bilaterales<br />

Defizit messen lassen. Zu bedenken ist jedoch, dass mit zunehmendem<br />

Paresegrad auch die Schwierigkeit der Versuchsdurchführung steigt.<br />

4.5 Diskussionszusammenfassung und Ausblick<br />

In der vorliegenden Studie lässt sich kein größeres Bilaterales Defizit der<br />

paretischen Hand im Vergleich zu gesunder Hand in <strong>Schlaganfall</strong>patienten<br />

<strong>nach</strong>weisen, was entgegen der Hypothese der verstärkten<br />

<strong>Interhemisphärische</strong>n Inhibition der gesunden auf die geschädigte Hemisphäre<br />

steht. Da die motorischen Funktionen dieser chronischen <strong>Schlaganfall</strong>patienten<br />

bereits sehr gut erholt waren, kann möglicherweise eine verstärkte<br />

<strong>Interhemisphärische</strong> Inhibition psychophysisch nicht mehr <strong>nach</strong>gewiesen<br />

werden. Weiterführende Studien mit <strong>Schlaganfall</strong>patienten unterschiedlicher<br />

Erholungsstadien könnten Aufschluss über eine möglicherweise<br />

erholungsstadienabhängige Modulierung <strong>Interhemisphärische</strong> Inhibition geben.<br />

Der Trend zu einem etwas erhöhten Bilaterale Defizit bei <strong>Schlaganfall</strong>patienten<br />

im Vergleich zu gesunden alters- und geschlechtsgepaarten Kontrollprobanden<br />

lässt jedoch eine mutuale Erhöhung der <strong>Interhemisphärische</strong>n Inhibition<br />

vermuten. Ein höheres Alter geht in der vorliegenden Studie mit einem<br />

niedrigeren Bilateralen Defizit einher. Die in bildgebenden Studien<br />

demonstrierte erhöhte Gesamtaktivität und vermehrte Rekrutierung bilateraler<br />

Regionen im älteren Gehirn zur Bewältigung einer gleichen Aufgabe im<br />

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