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OVAG investiert in Fachwerkhaus<br />
Neue Geschichten<br />
im alten Gemäuer<br />
Das Limesinformationszentrum<br />
auf hof Graß ist eröffnet.<br />
Geschichten<br />
verbergen sich in<br />
„Neue<br />
dem alten Gemäuer“,<br />
weiß Hungens Bürgermeister<br />
Klaus Peter Weber. Geschichten,<br />
die man im alten Fachwerkhaus<br />
auf Hof Graß bei Hungen erfahren<br />
kann, Dinge, die man so hier<br />
in der Region bisher nicht sehen<br />
konnte: Das Regionale Limesinformationszentrum<br />
für den<br />
Landkreis Gießen (LIZ) öffnet für<br />
Besucher seine Pforten. Möglich<br />
ist das durch das Miteinander der<br />
Stadt, der Grundstücksbesitzerin<br />
OVAG und des hessischen Landesamts<br />
für Denkmalpflege, wie<br />
der Bürgermeister berichtet. Insgesamt<br />
kostet das LIZ 1,35 Millionen<br />
Euro, 600 000 Euro hat<br />
davon die OVAG für das nackte<br />
Gebäude investiert.<br />
Die feierliche Eröffnung war<br />
ein wichtiger Tag für das Landesamt,<br />
wurde doch mit dem Limesinformationszentrum<br />
für den<br />
Landkreis Gießen das letzte noch<br />
fehlende eröffnet – nun haben<br />
alle betroffenen Landkreise in<br />
Hessen ihr eigenes Informationszentrum,<br />
das Lust machen soll<br />
auf mehr „Römerzeit“. Und die<br />
Räume in dem frisch restaurierten<br />
Fachwerkhaus auf dem alten<br />
Hofgut bei Inheiden sind etwas<br />
ganz besonderes, denn sie sind<br />
als einzige auch für blinde Menschen<br />
erfahrbar.<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de<br />
Geplant haben die Inneneinrichtung<br />
der drei Räume Dr. Eveline<br />
Grönke von der hessenAR-<br />
CHÄOLOGIE und Alex Weiher<br />
von cliffhouse Design in Wiesbaden.<br />
Beiden ist eine Ausstellung<br />
gelungen, die sowohl für Schüler<br />
als auch Erwachsene erfahrbar<br />
ist, zum Lesen, Anfassen und<br />
Ausprobieren. Die Konzeption<br />
orientiert sich auch an Lehrplänen,<br />
ist also für Schulklassen eine<br />
anschauliche Ergänzung zum<br />
Unterricht. Taktile Pläne und<br />
Grafiken stellen das Leben der<br />
Römer und Germanen am Limes<br />
dar, Funde verdeutlichen das Alltagsleben<br />
damals und originale<br />
alte Wasserleitungen belegen,<br />
dass die Römer dem Trinkwasser<br />
schon ganz besondere Aufmerksamkeit<br />
zollten. Hinzu kommen<br />
Dinge, die jeder selbst in die<br />
Hand nehmen und ausprobieren<br />
darf, wie alte Sandalen oder Körperpflegemittel.<br />
Die Texte sind in deutsch, englisch<br />
und französisch sowie in<br />
Brailleschrift übersetzt. „Die Aufbereitung<br />
für blinde Menschen ist<br />
keine Zauberei und auch nicht<br />
teuer, sie muss nur von Anfang an<br />
in die Planung einbezogen werden“,<br />
berichtete Eveline Grönke<br />
bei einer Führung. Kleine Details,<br />
wie etwa die schräge Aufstellung<br />
der Texte zum Befühlen, sind<br />
damit gemeint. Zu sehen sind<br />
NACHRICHTEN AUS DER REGION<br />
Ein Blick in die Räume des LIZ, das vorerst nur sonntags geöffnet ist.<br />
unter anderem sehr gut erhaltene<br />
Leihgaben aus der Sammlung des<br />
Grafen von Solms-Laubach, dessen<br />
Vorfahren 1837 auf dem<br />
Kastellgelände Inheiden graben<br />
ließen. „Es ist alles vorhanden,<br />
was wir an römischer Geschichte<br />
in der Region präsentieren können“,<br />
berichtete Landesamts-Leiter<br />
Prof. Dr. Egon Schallmayer,<br />
„das macht einen Landesarchäologen<br />
einfach glücklich.“<br />
Chefsache!<br />
Wo sucht ein<br />
guter Chef ein<br />
gutes Team?<br />
Natürlich bei<br />
„Es wird kein toter Ort sein“,<br />
verspricht OVAG-Vorstand Rolf<br />
Gnadl, dafür sorgt auch eine<br />
Bewirtschaftung mit Biergarten,<br />
die bis zur Fertigstellung des<br />
gesamten Hofgutes im nächsten<br />
Frühjahr einziehen soll. „Das hier<br />
ist ein Knaller“, freute sich Gnadl<br />
angesichts der Tatsache, dass die<br />
OVAG auf dem Gebiet ihres Wasserwerkes<br />
im Landkreis Gießen<br />
ein solches Angebot schafft. n<br />
www.JOBS-in-Mittelhessen.de<br />
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WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 11/2011 45<br />
Foto: pm