SERVICE Im - B4B MITTELHESSEN
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vorjährigen Rekord um 200 Millionen Euro.<br />
Auf großes Besucherinteresse stießen die<br />
Themen Energie- und Wassereffizienz,<br />
Bedienkomfort, intelligente Hausgerätevernetzung<br />
sowie Smart Grid.<br />
Aber auch die zunehmende Automatisierung<br />
der Wirtschaft, das steigende Ausstattungsniveau<br />
der Produkte – vor allem in der<br />
Automobilindustrie zur Verbesserung der<br />
Sicherheit und des Komforts – oder intelligente,<br />
satellitenbasierte Verkehrsmanagementsysteme<br />
erhöhen den Absatz von elektrischen<br />
und elektronischen Komponenten.<br />
Der ZVEI rechnet bis 2020 mit einem durchschnittlichen<br />
Produktionszuwachs von<br />
sechs Prozent pro Jahr.<br />
Doch einen Wermutstropfen gibt es: der<br />
massive Anstieg der Preise für Seltene<br />
Erden. Er ist in den vergangenen zweieinhalb<br />
Jahren drastisch angestiegen. Auch<br />
wenn die Metalle von der Elektroindustrie<br />
nur in kleinen Mengen eingesetzt werden,<br />
schlagen solche Preisanstiege spürbar auf<br />
die Herstellungskosten durch.<br />
Die Elektroindustrie<br />
in Hessen<br />
Laut Statistischem Landesamt gibt es in<br />
Hessen über 300 Betriebe der Elektroindustrie.<br />
Davon haben 18 ihren Sitz im Wetteraukreis<br />
(mit knapp 3 000 Beschäftigten), 19<br />
in Gießen (mit rund 3 700 Beschäftigten)<br />
und sieben im Vogelsbergkreis (k. A.). Über<br />
50 Prozent ihres Umsatzes (2009: 8,4 Milliarden<br />
Euro) erzielt die hessische Elektroindustrie<br />
mit der Herstellung von elektrischen<br />
Ausrüstungen, ansonsten mit Datenverarbeitungsgeräten<br />
sowie elektronischen und<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de<br />
optischen Erzeugnissen. Nach Chemie und<br />
Pharma ist sie der zweitgrößte industrielle<br />
Arbeitgeber und neben der Chemischen<br />
Industrie und dem Fahrzeugbau die Branche<br />
mit den dritthöchsten Aufwendungen für<br />
Forschung und Entwicklung. Um im Wettbewerb<br />
bestehen zu können, setzt die hessische<br />
Elektroindustrie verstärkt auf die Fertigung<br />
hochwertiger Hightech-Produkte,<br />
ergänzt um begleitende Serviceleistungen<br />
wie Wartung, Reparatur, Montage und Beratung.<br />
Zu den 18 Unternehmen in der Wetterau<br />
gehört die WSE Energie in Bad Nauheim.<br />
Gegründet 1993 von Werner Schmidt, hat<br />
sie sich auf die Netzanbindung dezentraler<br />
Stromerzeuger spezialisiert. Derzeit beschäftigt<br />
sie fünf Mitarbeiter. „Seit Fukushima ist<br />
es leichter geworden, die Menschen von<br />
einer sauberen Energiegewinnung durch<br />
Photovoltaikanlagen zu überzeugen“, sagt<br />
Inhaber Schmidt. Auch Stromkunden zeigen<br />
sich zunehmend bereiter, zu einem günstigeren<br />
Anbieter zu wechseln. Die WSE Energie<br />
ist also eines der Unternehmen,<br />
die von einem Krisentrend profitieren.<br />
Um die Energiewende<br />
weiter zu forcieren,<br />
sollte die Energiegewinnungdezentralisiert<br />
werden, so<br />
Schmidt. Er plädiert<br />
sogar dafür, die Verantwortung<br />
an die Nutzer<br />
abzugeben. Schwierig<br />
wird es seiner Ansicht nach<br />
bei der europaweiten Zentralisierung<br />
und Harmonisierung der<br />
AUFMACHER<br />
Netzführung; denn dafür müssen der Kraftwerkseinsatz<br />
optimiert sowie die Netznutzung<br />
vereinheitlicht und vereinfacht werden.<br />
In die Zukunft blickt der Inhaber gelassen.<br />
Der Wettbewerb beeinträchtigt den<br />
Erfolg seines Kleinunternehmens nicht. „Es<br />
sind noch sehr viele Dachflächen frei“, ist<br />
seine Antwort. Und mit einem Projekt könnte<br />
die kreative Firma ihrer Konkurrenz<br />
ohnehin bald voraus sein: „<strong>Im</strong> Bereich<br />
Messwesen für Energie haben wir ein linuxbasiertes<br />
Messsystem mit Webinterface entwickelt.<br />
Praxiserfahrungen konnten wir<br />
bereits sammeln. 2012 soll das System auf<br />
den Markt kommen.“<br />
Friedberger Transformatoren<br />
weltweit gefragt<br />
Gleich neben Bad Nauheim liegt Friedberg,<br />
der Sitz von Taunus Transformatoren.<br />
Zwölf Mitarbeiter fertigen dort hochwertige<br />
Transformatoren, die weltweit ausgeliefert<br />
werden. Auch ein<br />
kleiner Flugplatz am Polarkreis<br />
hat einen Taunus<br />
Transformator. „Wir stellen<br />
serienmäßig unter<br />
anderem wasserdichte<br />
Transformatoren zum<br />
Betrieb von Unterwasserscheinwerfern<br />
her,<br />
wie sie in Schwimm- �<br />
Foto: Taunus Transformatoren<br />
Foto: © mapoli-photo - Fotolia.com<br />
Sogar am Polarkreis im Einsatz:<br />
Die in Friedberg gefertigten Transformatoren der<br />
Taunus Transformatoren GmbH.<br />
WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 11/2011 7