02.12.2012 Aufrufe

PDF Download - Laborwelt

PDF Download - Laborwelt

PDF Download - Laborwelt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

den meisten Fällen von Brustkrebs gegenüber normalem Brustgewebe<br />

herunterreguliert war, wurde die microRNA in rund 50% aller Fälle von<br />

metastasierendem Brustkrebs überexprimiert. In vitro hatte die ektopische<br />

Expression von miR-10b keinen Effekt auf die Zellproliferation, vergrößerte<br />

aber die Fähigkeit zur Migration und Invasivität. Darüber hinaus zeigten<br />

in vivo-Studien, dass miR-10b-überexprimierende Tumore sich invasiv<br />

verhielten und eine hochgradige Vaskularisierung zeigten. Das hochregulierte<br />

miR-10b hemmt den Translationsprozess der mRNA, die das<br />

Homöobox-D10-Protein (HOXD10) codiert, was zur verstärkten Expression<br />

des wohlbekannten und gut charakterisierten pro-metastatischen<br />

Gens RHOC führt. Weiter gestützt wurden diese Daten dadurch, dass die<br />

HOXD10-Expression in Brusttumoren zunehmender Malignizität immer<br />

mehr verschwindet. Allerdings konnte die Assoziation von miR-10b mit der<br />

Brustkrebs-Metastasierung in einer großen Zahl von Fällen von Brustkrebs<br />

im Frühstadium nicht bestätigt werden 5 .<br />

Deregulierung der miRNA-Expression<br />

Der intiale Befund der Deregulation der miRNA-Expression bei metastasierendem<br />

Krebs konnte auch in weiteren Fällen demonstriert werden. Zum<br />

Beispiel zeigte sich, dass die weitverbreitete, bei Krebs überexprimierte<br />

miRNA miR-21 am Erwerb der invasiven und metastatischen Eigenschaften<br />

von Darmkrebs- und Brustkrebs-Zelllinien beteiligt ist, indem diese gezielt<br />

auf zahlreiche Tumorsuppressorgene wirkt, wie etwa PTEN, PDCD4,<br />

RECK, TPM1 und MASPIN 6,7,14 . Zudem wurde die miR-21-Überexpression<br />

in Zusammenhang mit fortgeschrittenen klinischen Stadien und der<br />

Lymphknoten-Metastasierung bei Brustkrebs und dem hepatozellulären<br />

Karzinom gebracht 8,9 . Ähnlich wie miR-10b beeinträchtigten auch miR-373<br />

und miR-520c nicht die Zellproliferation, aber unterstützten in vitro die<br />

Migration und Invasion von Krebs-abgeleiteten Zelllinien 12 . Diese beiden<br />

miRNAs besitzen ähnliche Seed-Sequenzen, was nahelegt, dass sie einen<br />

überlappenden Satz von Gen-Targets regulieren könnten. Tatsächlich<br />

erwies sich CD44 – das einen Zelloberflächenrezeptor für Hyaluronsäure<br />

(Hyluronan) codiert – unter neun gemeinsamen potentiellen Gentargets<br />

als direktes Ziel beider miRNAs. In Krebsproben war miR373 hochreguliert,<br />

wenn die Tumoren Lymphknoten-Metastasen aufwiesen, und die miR-<br />

373-Expression zeigte eine inverse Korrelation zur CD44-Expression.<br />

Im Gegensatz zu anderen Studien, identifizierten Tavazoie et al. 10 erstmals<br />

miRNAs mit Metastasen-supprimierenden Eigenschaften. Beim<br />

Vergleich metastatischer Absiedlungen mit unselektierten parentalen<br />

Brustkrebszellen fanden sie, dass miR-335, miR-126 und miR-206 in den<br />

metastatischen Proben durchgehend herunterreguliert. Untermauert<br />

werden diese Daten dadurch, dass eine niedrige Expression von miR-335<br />

und miR-126 mit einem geringen Metastasen-freien Überleben in klinischen<br />

Proben korrelierte. In vitro-Analysen zeigten, dass miR-335 durch<br />

Abzielen auf die Transkriptionsfaktoren SOX4 und TNC (TCN codiert<br />

Tenascin, eine Komponente der extrazellulären Matrix) als Metastasen-<br />

Suppressor wirkt.<br />

Gregory und Mitarbeiter 11 fanden, dass alle fünf Mitglieder der miRNA-<br />

200-Familie (miR-200a, miR-200b, miR-200c, miR-141 and miR-429)<br />

sowie miR-205 auf die E-Cadherin-Repressoren ZEB1 und SIP1 zielen.<br />

Außerdem wurde gezeigt, dass diese miRNAs in solchen Zellen merklich<br />

herunterreguliert waren 11 , die eine epitheliale-mesenchymale Transition<br />

(EMT) durchlaufen hatten, der offenbar eine frühe Beteiligung der<br />

miRNA-Deregulierung beim Annehmen des metastatischen Phänotyps<br />

zugrundeliegt. Eigentlich ist die EMT ein Prozess, bei dem epitheliale<br />

Tumorzellen durch extrazelluläre Zytokine wie TGF-b oder intrazelluläre<br />

Regiesignale, wie etwa onkogenes Ras, stimuliert werden, ihre epitheliale<br />

Polarität zu verlieren und stattdessen mesenchymale Phänotypen mit<br />

stärkeren Migrations- und Invasions-Eigenschaften anzunehmen. Aus<br />

diesem Grund wird EMT als der initiierende und entscheidende Schritt<br />

im Metastasierungsprozess betrachtet. Diese Befunde wurden durch vier<br />

andere unabhängige Studien bestätigt 15 .<br />

Interessanterweise wird die Expression von miRNA-Genen, genau<br />

wie bei Protein-codierenden Genen, von der epigenetischen Regulation<br />

Wissenschaft RNA-Interferenz<br />

Porvair rose ad <strong>Laborwelt</strong> DE exb:Layout 1 11/2/09 11:07<br />

Weißer als weiß?<br />

Selbst die weißesten Mikroplatten wurden unter Umständen mithilfe von<br />

Fremdstoffen hergestellt, was Auswirkungen auf die Genauigkeit von<br />

Analyseergebnissen haben kann – bei den Mikroplatten von Porvair<br />

Sciences ist dies nicht der Fall. Rufen Sie uns an, senden Sie eine E-Mail<br />

oder besuchen Sie uns unter<br />

www.porvair-sciences.com/download_request.php und fordern Sie Ihre<br />

Kopie eines unabhängigen Artikels und eine Probe unserer Mikroplatten<br />

an, um die Ergebnisse mit Ihrer aktuellen Marke vergleichen zu können.<br />

Porvair Sciences Ltd<br />

Telephone +44 (0)1372 824290 Email: int.sales@porvair-sciences.com<br />

LABORWElT 10. Jahrgang | Nr. 5/2009 | 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!