PDF Download - Laborwelt
PDF Download - Laborwelt
PDF Download - Laborwelt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
novo-AML-Patienten zu screenen. Ein zur Validierung<br />
eingesetzter hochdicht gespotteter,<br />
maßgeschneiderter Roche/NimbleGen CGH<br />
12x135K-Array (medianer Sondenabstand 245<br />
Bp) (vgl. Abb. 1) ermöglichte es, die ansonsten<br />
hohe Rate an Falsch-positiven signifikant zu<br />
vermindern.<br />
Es wurden im Mittel 2,34 CNAs pro Genom<br />
identifiziert, von denen 76% ein bekanntes<br />
Krebsgen betrafen. Insgesamt 50 wiederholt<br />
auftretende CNAs unter 50Mb konnten in den<br />
86 Genomen aufgespürt werden, und 32 davon<br />
enthielten Gene, die zuvor nicht in Zusammenhang<br />
mit AML gebracht wurden. UPDs waren<br />
eher in Proben mit normalem Karyotyp anzutreffen.<br />
Die Hälfte der im Rahmen der Studie<br />
getesteten AML-Genome wiesen weder CNAs<br />
noch UPDs auf – ein Hinweis darauf, dass möglicherweise<br />
andere Methoden, wie etwa schnelle<br />
Genomsequenzierungs-Verfahren, eingesetzt<br />
werden müssen, um die verbleibenden genetischen<br />
Veränderungen zu entdecken, die an der<br />
AML-Pathogenese beteiligt sind.<br />
Patientenkollektiv<br />
86 erwachsene Patienten mit de novo-AML,<br />
für die ausreichend DNA-Proben aus der Haut<br />
(gesund) oder zwei voneinander unabhängigen<br />
Punktionen an verschiedenen Stellen des<br />
Knochenmarks (Tumor) vorlagen, wurden für<br />
die Studie ausgewählt. Die „paarweisen“ Proben<br />
gestatten es, erworbene CNAs von erblichen<br />
CNVs zu unterscheiden. Die Fälle wurden nach<br />
Diagnose und Knochenmark-Banking gemäß<br />
FAB-System klassifiziert. Die Patienten hatten<br />
unterschiedlich ausgeprägte zytogenetische<br />
Veränderungen (FAB-Klassen M0-M7), und<br />
zeigten im Mittel 64% unreife Myeloblasten<br />
(Spanne: von 30% bis 100%), jene Unterklasse<br />
von Leukozyten, deren Reifungsstörung der AML<br />
zugrunde liegt.<br />
Erworbene CNAs<br />
Mittels SNP-Arrays wurden 201 erworbene<br />
Änderungen der Kopienzahl (CNAs) in 38 der 86<br />
AML-Genome gefunden, die jedes Chromosom<br />
mindestens einmal, und Bereiche zwischen 35<br />
Kb (34 Sonden) und 250 Mb (146.524 Sonden)<br />
betrafen. Im Mittel traten 2,34 CNAs pro AML-<br />
Genom auf (Spanne 0-30), wobei Deletionen<br />
häufiger waren als Amplifikationen Die 201<br />
CNAs umfassten alle FAB-Sybtypen, allerdings<br />
zeigten M6- und M7-Subtypen signifikant mehr<br />
CNAs pro Genom als alle anderen Klassen.<br />
Von den 201 CNAs korrespondierten 125<br />
(62%) mit Änderungen, die bereits zytogenetisch<br />
detektiert worden waren, 76 (38%) wurden<br />
ausschließlich mit SNP-Arrays detektiert.<br />
Davon waren 32 größer als 1 Mb. 26 davon<br />
wurden mittels des unabhängigen Custom-<br />
NimbleGen-CGH 12x135K-Arrays (Roche NimbleGen)<br />
validiert. Zwei der 32 CNAs mit einer<br />
Größe von 1 Mb traten an einer bekannten<br />
Translokationsbruchstelle auf.<br />
198 der 201 analysierten Loci enthielten<br />
bekannte Gene, 154 zumindest ein Gen, das<br />
zuvor in Zusammenhang mit Krebs oder AML<br />
bzw. Störungen der Myeloztendifferenzierung<br />
(„Myelodysplasien“, MDS) gebracht wurden 13 .<br />
38% der CNAs mit einer Größe an der Nachweisgrenze<br />
zytogenetischer Untersuchungen<br />
(5Mb) enthielten mindestens ein Krebs- oder<br />
AML/MDS-assoziiertes Gen – deutlich mehr<br />
als erwartet. Im Gegensatz zu akkumulierten<br />
Krebs-, AML/MDS- und annotierten Genen<br />
war in CNAs einer Größe von 1 bzw. 5 MB keinerlei<br />
Anreicherung von microRNA-Genen zu<br />
beobachten.<br />
Insgesamt wurden mit Hilfe des GISTIC-<br />
Algorithmus 14 in den 201 CNAs 12 chromosomale<br />
Regionen identifiziert, die in mehreren<br />
AML-Genomen signifikant verändert waren.<br />
Dabei zeigten sich acht Deletionen von Genen,<br />
die mit Krebs und/oder AML/MDS assoziert<br />
sind (3p14.1: FHIT, 5q31.1: CTNNA1, 12p12.3: ETV6,<br />
16q22.1: CBFB, 17p13.1: TP53, 17q11.2: NF1) sowie<br />
vier Amplifikationen (8q23.2: MYC, 11q23.3: MLL<br />
und 21q22.2: ETS2), die alle eine entsprechend<br />
der Gen-Dosis veränderte Expression zeigten.<br />
In fünf Patienten fanden sich zwei veränderte<br />
Regionen (17q11.2 und 21q22.2), die mit einer<br />
Verschlechterung des Gesamtüberlebens<br />
assoziiert waren.<br />
Zusätzlich wurden 32 wiederholt auftretende<br />
CNA-Regionen identifiziert (19 Deletionen und<br />
13 Amplifikationen). Von diesen enthielten<br />
sechs Gene, die zuvor nicht in Zusammenhang<br />
mit Krebs oder AML/MDS gebracht wurden. Bei<br />
43 der in 15 der 32 CNA-Regionen identifizierten<br />
Genen zeigte sich gegenüber nicht veränderten<br />
Zellen eine signifikante Änderung der mRNA-<br />
Expression, deren Beteiligung an der AML-<br />
Pathogenese nun geklärt werden kann.<br />
Eine Klassifikation in vorteilhafte, neutrale<br />
und nachteilige zytogenetische Kategorien<br />
nach CALGB 1 ermöglichte erwartungsgemäß<br />
eine Prognose hinsichtlich des Gesamt- und<br />
progressionsfreien Überlebens. In Patienten<br />
mit normaler Cytogenetik ermöglichte die<br />
Gesamtzahl an CNAs dagegen keine entsprechende<br />
Aussage.<br />
Identifikation von Translokationen<br />
und Genmutationen<br />
Blitzlicht Genomforschung<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
Halle 009 / Stand C59<br />
www.laborwelt.de<br />
Es wurden 23 zytogenetisch definierte balancierte<br />
Rearrangements identifiziert, die in einem<br />
Viertel der Metaphasechromosomen von 22<br />
Patienten mit nicht-komplexen Karyotypen<br />
auftraten. Mit Hilfe der SNP-Arrays wurden<br />
die CNA-Regionen identifiziert, die an den<br />
Bruchstellen der Rearrangements liegen. Diese<br />
(t(15;17) (q22;q21), und eine mit inv(16) (p13q22)<br />
Microsynth AG<br />
LABORWElT Schützenstr. 15 J CH-9436 10. Jahrgang Balgach | Nr. 5/2009 | 9<br />
Tel. +41 71 722 83 33 J www.microsynth.ch